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SAP-Aktie: Nach dem Kurssturz einsteigen?

Veröffentlicht am 28.10.2020, 10:28
SAP-Aktie: Nach dem Kurssturz einsteigen?
SAPG
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Bisher sah es so aus, als könnte die Krise dem SAP (DE:SAPG) (WKN: 716460)-Konzern nichts anhaben. Doch das hat sich jetzt als Trugschluss herausgestellt. Die Zahlen sind zwar immer noch solide, aber in den kommenden Jahren ist nicht damit zu rechnen, dass die Wachstumsträume wahr werden. Denn der Ausblick auf die kommenden Jahre sieht eher düster aus. Das hat den Kurs auf Talfahrt geschickt. Um fast 25 % ist der Aktienkurs an nur einem Tag gefallen.

Nun stellt sich die Frage, ob die Aktie nach dem drastischen Kurssturz vielleicht günstig sein könnte oder man doch lieber die Finger davon lassen sollte.

KGV auf sehr hohem Niveau Der Markt für Unternehmenssoftware ist riesig und bietet prinzipiell Platz für eine Vielzahl an Konkurrenten. Besonders wichtig sind hier gute Kundenbeziehungen. SAP ist einer der größten und ältesten Anbieter der Branche und verfügt über lang währende Kundenbeziehungen. Das bietet einen gewissen Schutz vor der Konkurrenz und ist damit ein enormer Wettbewerbsvorteil, den man nicht von heute auf morgen verliert. Kein Unternehmen möchte gerne seine gesamte Software von SAP auf ein Konkurrenzprodukt umstellen und seine Mitarbeiter neu schulen.

Das hat SAP in der Vergangenheit ein kontinuierliches Umsatzwachstum beschert. Zwischen 2015 und 2019 ist der Umsatz von 20,8 Mrd. Euro auf 27,5 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn dagegen hat sich praktisch nicht von der Stelle bewegt. 2015 lag das operative Ergebnis bei 4,3 Mrd. Euro. Im Geschäftsjahr 2019 lag das Ergebnis auf gleicher Basis bei 4,5 Mrd. Euro. Das ist durchaus bemerkenswert, da SAP in der Zwischenzeit für etliche Mrd. Euro Unternehmen zugekauft hat. Scheinbar haben die Übernahmen aber für die Aktionäre bis heute keinen Mehrwert gebracht.

Dennoch ist SAP auch nach dem Kurssturz ordentlich bewertet. Im vergangenen Geschäftsjahr ist ein Gewinn nach Steuern von 2,78 Euro je Aktie übrig geblieben. Darin sind allerdings Restrukturierungskosten enthalten, sodass der Gewinn in diesem Jahr höher liegen dürfte. Denn nach den ersten neun Monaten lag der Gewinn je Aktie bereits bei 2,74 Euro je Aktie.

Ohne die Restrukturierungskosten hätte der Gewinn je Aktie im letzten Geschäftsjahr wohl in der Nähe von 3,50 Euro gelegen. Aktuell kostet die SAP-Aktie 97,18 Euro (Stand: 27.10.2020), was zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 28 führt und den Konzern noch immer hoch bewertet erscheinen lässt.

SAP kann den Gewinn nicht halten Zu allem Überfluss ist das Wachstum zum Erliegen gekommen. Im dritten Geschäftsquartal ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht gefallen. Und in den kommenden Jahren wird es voraussichtlich nicht besser aussehen. Denn SAP sieht in der aktuellen Prognose ein verhaltenes Umsatzwachstum bei stagnierendem oder sogar leicht fallendem Betriebsergebnis in den kommenden beiden Geschäftsjahren. Und auch für dieses Jahr wurde der Ausblick deutlich gesenkt. Deutlich zumindest, wenn man berücksichtigt, dass nur noch das laufende Quartal das Ergebnis beeinflussen kann.

Der Umsatz im Gesamtjahr wird demnach zwischen 27,2 und 27,8 Mrd. Euro liegen. Bisher wurden bis zu 28,3 Mrd. Euro erwartet. Gegenüber dem Vorjahreswert entspricht das im besten Fall einem Wachstum von einem Prozent. Auch das Betriebsergebnis wird im besten Fall leicht auf 8,5 Mrd. Euro steigen. Von da aus wird es aber in den kommenden Jahren wohl wieder bergab gehen und das Kurs-Gewinn-Verhältnis weiter steigen. Das dürfte in den kommenden Jahren noch mehr Druck auf den Kurs der SAP-Aktie ausüben.

Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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