Die Geschäfte des französischen Experten für Energie-Management und Automatisierung laufen gut. Im ersten Quartal konnte Schneider seine Erlöse währungsbereinigt um sechs Prozent auf rund 5,8 Milliarden Euro steigern. Damit konnte das Unternehmen seine eigenen Zielvorgaben leicht übertreffen. Doch die Analysten reagierten verhalten auf die guten Zahlen. So mutmaßte manch ein Experte, dass der Höhepunkt des Wachstumszyklusses in der Kapitalgüter-Branche wohl erreicht sein könnte. Doch das Management des Siemens-Konkurrenten bleibt optimistisch. Für das laufende Jahr wurde die Prognose sogar leicht erhöht.
Unterstützung dürfte der Aktienkurs weiterhin vom laufenden Aktienrückkaufprogramm erhalten. So hat Schneider erst für 290 Millionen Euro eigene Aktien vom Markt genommen. Das gesamte Rückkaufprogramm ist eine Milliarde Euro schwer.
Die fundamentale Bewertung des Titels birgt keine Überraschungen. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,1 und das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,6 sind fast identisch zu den entsprechenden Zahlen von Siemens (DE:SIEGn). Die Dividendenrendite der Schneider-Aktie beträgt 3,4 Prozent.
Einen wackeligen Eindruck hinterlässt der Chart der Aktie. So schaffte es der Titel zuletzt nicht, sein historisches Hoch aus dem Jahre 2015 bei rund 74 Euro nachhaltig zu überwinden. Der Titel prallte deutlich ab und macht derzeit Anstalten, eine seit knapp einem Jahr bestehende Schiebezone nach unten hin zu testen. Ein weiteres Warnsignal ist der klare Fall unter die gleitende 200-Tages-Durchschnittslinie.
Aufgrund des weit fortgeschrittenen Investitionszyklusses in der Kapitalgüterbranche und der angeschlagenen charttechnischen Verfassung betrachten wir die Schneider-Aktie derzeit eher mit Zurückhaltung. Folglich stehen nur zwei von fünf Börsen-Ampeln auf grün.
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Ein Beitrag von Martin Jacobsen.