Zürich, 11. Feb (Reuters) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag schwächer erwartet. Nach den starken Gewinnen vom Vortag rechneten Händler mit einer Verschnaufpause. "Es wird sich mancher Anleger fragen, ob es angesichts der nicht gerade positiven Vorgaben aus den USA und aus Hongkong und der weiterhin bestehenden Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft nicht besser ist, die höheren Kurse für Gewinnmitnahmen zu nutzen", sagte ein Börsianer. "Sell the rally - lautet das Motto."
Die Bank Julius Bär berechnete den SMI JBPRE01 vorbörslich um 0,6 Prozent tiefer mit 7683 Punkten. Der SMI Future FSMIc1 notierte mit 7556 Zählern um 1,3 Prozent niedriger. Am Mittwoch hatte der Leitindex erstmals im Februar zugelegt und knapp zwei Prozent fester geschlossen.
Die Anleger dürften wegen der Konjunktursorge den Fokus auf die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten und auch auf zahlreiche Firmenbilanzen richten. Daneben steht der zweite Teil der halbjährlichen Anhörung von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Kongress im Fokus. Von ihren Aussagen erhoffen sich die Investoren Hinweise auf die Aussichten für die Fed-Geldpolitik. Am Mittwoch hatte Yellen keine konkrete Hinweise gegeben, wann weitere Zinserhöhungen anstehen könnten. Mit ihren Äusserungen nährte Yellen Erwartungen an den Börsen, dass die Fed wegen der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten vor raschen Schritten zurückschrecken wird der Schweiz steht das Ergebnis von Zurich Insurance ZURN.VX im Mittelpunkt. Der Versicherer hat das bereits in weite Ferne gerückte Rentabilitätsziel gekippt. Der Überschuss hat sich auf 1,8 Milliarden Dollar mehr als halbiert. Trotzdem sollen die Aktionäre wie im Vorjahr 17 Franken Dividende je Aktie bekommen. Zusätzliches Kapital will Zurich allerdings nicht zurückzahlen. "Ein gemischtes Bild, das Zurich uns das serviert. Positiv ist sicher, dass die Dividende nicht wie befürchtet gekürzt werden soll", sagte ein Händler. Im vorbörslichen Handel wurde die Zurich-Aktie um 0,25 Prozent höher indiziert.
Die Bank Vontobel VONN.S habe durchwegs besser als erwartet gearbeitet, hiess es im Markt. Der Vermögensverwalter hat 2015 vor allem dank eines brummenden Fonds-Geschäfts den Gewinn um ein Drittel auf 180,1 Millionen Franken gesteigert. Die Bank sammelte acht Milliarden Franken an neuen Kundengeldern ein. Im Vorjahr waren es 6,2 Milliarden Franken gewesen. Die Marktturbulenzen der ersten Wochen des neuen Jahres habe das Zürcher Institut gut gemeistert.