Investing.com - Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat gestern eine Klage gegen Elon Musk, den CEO von Tesla (NASDAQ:TSLA), eingereicht. Im Mittelpunkt stehen Vorwürfe über Verstöße gegen das Wertpapierrecht im Zusammenhang mit seiner Übernahme einer großen Beteiligung an Twitter.
Musk reagierte prompt und erbost über die Klage auf seiner Plattform X (ehemals Twitter). In einem Beitrag bezeichnete er die SEC als eine "völlig kaputte Organisation", die ihre Zeit mit „Sch**** wie dieser“ verschwende, anstatt sich echten Vergehen zu widmen.
Der Vorwurf der SEC: Musk habe es versäumt, den Kauf einer größeren Twitter-Beteiligung rechtzeitig offenzulegen. Konkret geht es um den Erwerb von mehr als 5 % der Twitter-Aktien, den er nicht fristgerecht gemeldet haben soll. Durch die verspätete Offenlegung habe Musk Twitter-Anteile zu günstigeren Kursen kaufen können – was ihm laut SEC einen Vorteil von mindestens 150 Millionen US-Dollar verschafft habe.
Die Behörde hatte bereits zuvor Ermittlungen gegen Musk wegen Wertpapierverstößen eingeleitet, unter anderem im Zusammenhang mit dem Verkauf von Tesla-Aktien zur Finanzierung der Übernahme von Twitter. Musk hatte Twitter 2022 für 44 Milliarden US-Dollar übernommen und das Unternehmen später in X Corp. umbenannt.
Musk erklärte zudem, dass die SEC vor Kurzem eine Vergleichsforderung gestellt habe und ihm ein Ultimatum von 48 Stunden setzte, um einer Einigung zuzustimmen. Andernfalls, so die Behörde, würde er in mehreren Punkten für den Twitter-Kauf zur Rechenschaft gezogen werden.
Der Tesla-CEO geriet in der Vergangenheit bereits mehrfach ins Visier der US-Börsenaufsicht. Besonders bekannt war die Klage Ende der 2010er Jahre, als Musk wegen irreführender Aussagen zur möglichen Privatisierung von Tesla belangt wurde.
Es wird erwartet, dass diese Klage eine der letzten großen Maßnahmen der SEC unter der aktuellen Biden-Regierung sein könnte. Der designierte Präsident Donald Trump, der sein Amt am 20. Januar antritt, hat angekündigt, die Führung der Aufsichtsbehörde zu erneuern. Der amtierende SEC-Vorsitzende Gary Gensler hat bereits erklärt, dass er nach Trumps Amtseinführung zurücktreten wird. Trump hat mit Paul Atkins, einem früheren SEC-Kommissar, bereits einen Nachfolger für Gensler nominiert.