Im Kontext von Öl-Aktien wie Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S), BP (LON:BP) (WKN: 850517) und vielen weiteren stellen wir mit Blick auf den Ölpreis fest: Er notiert wieder unterhalb der Marke von 70 US-Dollar je Fass. Zumindest am Montag dieser Woche ging es kurzfristig unter dieses Niveau. Ein Rebound ist natürlich nicht ausgeschlossen.
Fragt sich bloß: Was heißt das für die besagten Öl-Aktien wie Shell oder auch BP? Und wie reagieren Investoren jetzt richtig? Versuchen wir, Antworten zu finden. Wobei viele der derzeitigen Volatilitätsgründe eher harmlos erscheinen, was vielleicht eine erste Beruhigung an dieser Stelle ist.
Shell, BP & Co.: Ölpreis unter 70 US-Dollar: Was jetzt?
Wenn wir auf den momentanen Ölpreis blicken, so fällt doch ein inzwischen ordentlicher Abverkauf auf. Gemessen an einem Brent- und WTI-Preis von 72,49 US-Dollar beziehungsweise 69,75 US-Dollar sind die Notierungen jenseits der 80-US-Dollar-Marke weiter entfernt. Trotzdem können wir weiterhin sehen, dass die Notierungen im Laufe eines Jahres um jeweils über 40 % gestiegen sind.
Wir befinden uns auch im Hinblick auf die Öl-Aktien wie Shell oder BP in einer Phase, in der die Notierungen von Brent und WTI weiterhin sehr hoch sind. Bloß, dass sich zuletzt wieder etwas Unsicherheit gezeigt hat. Konkret sind es die Omikron-Variante und der weitere Verlauf der Pandemie, die einen gewissen Druck auf die Nachfrage erhöhen. Wobei sich diese Theorie im Zweifel noch bestätigen müsste. Bislang ist der Öl-Markt eher noch von einer Verknappung des Angebots geprägt.
Die OPEC+ hat zuletzt zudem ihren Kurs einfach fortgeführt und nicht auf die Omikron-Variante reagiert. Das heißt: Auch weiterhin 400.000 Barrel pro Tag mehr ab Januar des nächsten Jahres verkündet. Mit Blick auf Investoren, die auf höhere Notierungen spekuliert haben, ist das eine „Enttäuschung“. Wobei sich hier inzwischen auch im Hinblick auf die Öl-Aktien wie Shell und BP bestätigt, dass das Kartell mit der eigenen Einschätzung recht hatte: Der Öl-Markt ist weiterhin eher fragil.
Welche Auswirkungen auf die Öl-Aktien?
Nach dem heftigen Anstieg des Ölpreises und bei Brent und WTI ist trotzdem noch Entwarnung angesagt. Selbst um die Marke von 70 US-Dollar je Barrel sind Öl-Aktien wie Shell und BP in der Lage, Gewinne und freie Cashflows einzufahren. Es handelt sich um ein Marktumfeld, das eher zum Turnaround reicht und in dem eher preiswerte Bewertungen das Marktumfeld skizzieren.
Bleiben die Notierungen von Brent und WTI in einer Range zwischen 60 und 80 US-Dollar je Fass und das über einige Jahre, bestünde die Möglichkeit, reichlich freie Cashflows für zukünftige Investitionen in den Ausbau eines nachhaltigeren Geschäfts zu investieren. Insofern bleiben im Ölmarkt auch mit einem jetzt etwas niedrigeren Ölpreis die Turnaround-Chancen weiterhin bestehen.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021