Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Shell-Aktien (LON:RDSa) sind am Montag in London auf den höchsten Stand seit sieben Monaten gestiegen. Für Kursauftrieb sorgten die Analysten von Goldman Sachs, die das Papier des Öl- und Gasriesen von "Neutral" auf "Buy" hochstuften.
"Wir glauben, dass das Unternehmen die hochwertigste Kombination von Vermögenswerten in diesem Sektor bietet. Neben einem führenden globalen LNG- und Marketing-Geschäft verfügt es außerdem über eine starke Präsenz im Chemiesektor", erklärte Goldman und erhöhte sein 12-Monats-Kursziel für die ADRs des Unternehmens von 74 auf 85 Dollar.
Die Experten sehen sowohl bei den Tiefsee- als auch bei den LNG-Anlagen ein erhebliches Potenzial für die operative Performance" und merkten an, dass die starke" Bilanz des Unternehmens es ihm ermöglichen könnte, mehr von seinen Gewinnen an die Aktionäre auszuschütten als andere Unternehmen des Sektors.
Die Shell-Aktie befindet sich in der Nähe ihres post-pandemischen Höchststandes, nachdem der letztjährige Höhenflug der Energiepreise dem Unternehmen einen Rekord-Nettogewinn von fast 43 Milliarden Dollar beschert hat. Damit übertraf Shell (ETR:R6C0) die Marktprognosen um etwa 14 %. Das Unternehmen prognostiziert ein weiteres starkes Jahr, obwohl insbesondere die Preise für Erdgas weit von den Höchstständen des letzten Jahres entfernt sind, da das warme Wetter während des Winters dafür sorgte, dass die weit verbreiteten Befürchtungen von Gasrationierungen in Europa nicht eintraten.
Die Benchmark-Terminkontrakte für Erdgas in Europa notieren aktuell auf dem niedrigsten Stand seit 17 Monaten, auch weil Europa mit außergewöhnlich hohen Gasvorräten aus der Winterheizperiode hervorgeht.
Nach Einschätzung der Goldman-Analysten könnte sich der Benchmark-Kontrakt TTF jedoch bis zum Sommer wieder verdoppeln. Der Grund: Die Notwendigkeit, die Speicher für den kommenden Winter aufzufüllen, verändert die saisonale Dynamik. Auch die US-Erdgas-Futures sind ihrer Meinung nach überverkauft und könnten sich deutlich erholen, wenn die Energieversorger in ihrem Stromerzeugungsmix Kohle durch Gas ersetzen. Beim Erdöl hält Goldman Preise von 100 Dollar bis zum Jahresende für realistisch, zumal die anhaltende Nachfrageerholung in China das strukturelle Unterangebot auf dem Weltmarkt offenlegt.
Bis 11.47 Uhr MEZ legte die Shell-Aktie in London um 1,8 % zu und entwickelte sich damit besser als der FTSE 100-Index, der nur um 0,9 % stieg.
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