In der Welt der Aktien gibt es unzählige Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Doch welche Strategie ist die beste? Eine Möglichkeit ist das Investment in Value- oder Growth-Aktien. Doch was bedeuten diese Begriffe eigentlich und was sind die Unterschiede zwischen den beiden Anlagestrategien? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige dazu.
Was sind Value-Aktien?
Value-Aktien sind Aktien von Unternehmen, deren Aktienkurse im Vergleich zu ihrem inneren Wert unterbewertet sind. Der innere Wert eines Unternehmens bezieht sich auf dessen Vermögenswerte, Schulden und Cashflow. Wenn ein Unternehmen einen niedrigeren Aktienkurs hat als sein innerer Wert, wird es als Value-Unternehmen betrachtet. Substanzaktien werden oft als "unterbewertet" bezeichnet, da der Markt noch nicht den vollen Wert des Unternehmens erkennt.
Typische Merkmale von Value-Aktien sind:
- Ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Das KGV gibt an, wie viel Anleger bereit sind, für jeden verdienten Euro zu zahlen. Bei Value-Aktien ist die Ratio oft niedriger als bei Growth-Aktien.
- Eine hohe Dividendenrendite: Value-Unternehmen schütten in der Regel Dividenden aus, um Anleger anzulocken. Die Dividendenrendite ist das Verhältnis zwischen der jährlichen Dividende und dem Aktienkurs.
- Eine stabile Finanzlage: Value-Unternehmen haben oft eine starke Bilanz und niedrige Schulden im Vergleich zu ihrem Cashflow.
Beispiele für Value-Aktien sind Unternehmen wie Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa), Coca-Cola (NYSE:KO) und General Electric (NYSE:GE).
Ein Beispiel für einen ETF für Substanzaktien ist der iShares Edge MSCI World (ETR:X010) Value Factor UCITS ETF (ETR:IS3S) (ISIN: IE00BP3QZB59, TER: 0,30 %). Dieser ETF investiert weltweit in Aktien, die aufgrund ihrer fundamentalen Kennzahlen unterbewertet sind. Zu den Top-Positionen gehören aktuell Broadcom (NASDAQ:AVGO), Cisco Systems (NASDAQ:CSCO), Shell (ETR:R6C0), Intel (NASDAQ:INTC), Pfizer (NYSE:PFE) und British American Tobacco (LON:BATS).
Vor- und Nachteile von Value-Aktien
Vorteile:
- Qualitätsunternehmen zu einer niedrigen Bewertung
- Stabile Unternehmen, die sich bereits am Markt bewährt haben
- Möglicherweise höhere Dividendenrenditen
- Auf lange Sicht erhöhte Renditechancen
Nachteile:
- Geringere Kursgewinne aufgrund des möglicherweise geringeren Wachstumspotenzials
- Möglicherweise fehlendes Wachstum führt zu einer vermeintlich niedrigeren Aktienbewertung
- Investoren müssen möglicherweise längere Zeit auf den Anstieg des Aktienkurses warten
- Eventuell weniger innovativ als Growth-Unternehmen
Relevante Kennzahlen für Value-Investoren
Hier sind zehn Kennzahlen, die Investoren bei der Analyse und Bewertung von Value-Aktien in der Regel berücksichtigen:
- Kurs-Gewinn-Verhältnis: Das KGV ist das Verhältnis des Aktienkurses zum Gewinn pro Aktie. Ein niedrigeres KGV-Verhältnis kann darauf hinweisen, dass die Aktie unterbewertet ist und ein gutes Potenzial für Kurssteigerungen aufweist. Im Allgemeinen wird jedoch ein KGV von unter 15 als attraktiv für Substanzaktien angesehen.
- Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): Das KBV gibt an, wie viel der Aktienkurs über dem Buchwert pro Aktie liegt. Ein niedrigeres KBV kann darauf hinweisen, dass die Aktie unterbewertet ist. Generell ist ein KBV unter 1,0 für Value-Aktien attraktiv.
- Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV): Das KUV beschreibt das Verhältnis des Aktienkurses zum Umsatz des Unternehmens. Ein niedrigeres KUV gilt als Hinweis darauf, dass das Unternehmen unterbewertet ist und ein gutes Wachstumspotenzial hat. Ähnlich wie beim KBV können auch beim KUV Werte von weniger als 1 auf unterbewertete Aktien hinweisen.
- Dividendenrendite: Die Dividendenrendite gibt an, wie viel Dividende ein Unternehmen im Verhältnis zum Aktienkurs zahlt. Ein höherer Dividendenertrag kann darauf hinweisen, dass das Unternehmen stabil und solide ist und regelmäßige Einkommensströme für Investoren bietet.
- Earnings per Share (EPS): Der Gewinn pro Aktie gibt an, wie viel Gewinn ein Unternehmen pro Aktie erwirtschaftet. Je höher, desto besser.
- Debt-to-Equity-Ratio: Das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital gibt an, wie viel Schulden ein Unternehmen hat im Verhältnis zu seinem Eigenkapital. Je niedriger die Ratio, desto stabiler ist die finanzielle Situation des Unternehmens.
- Return on Equity (ROE): Das ROE besagt, wie effektiv ein Unternehmen sein Eigenkapital einsetzt, um Gewinne zu erzielen. Ein höherer ROE könnte bedeuten, dass das Unternehmen seine Finanzen gut managen und den Wert für seine Aktionäre steigern kann.
- Return on Assets (ROA): Das ROA gibt an, wie effektiv ein Unternehmen seine Vermögenswerte einsetzt, um Gewinne zu erzielen. Ist das ROA höher, gilt dies als Zeichen dafür, dass das Unternehmen ein effektives Ressourcenmanagement betreibt.
- Free Cash Flow: Der Free Cash Flow sagt aus, wie viel Geld ein Unternehmen nach Abzug der Ausgaben für den Betrieb und Investitionen zur Verfügung hat. Wenn der freie Cashflow steigt, zeugt dies von der Fähigkeit des Unternehmens, seine Investitionen zu finanzieren und sein Wachstumspotenzial auszuschöpfen.
- Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCF): Das KCF gibt das Verhältnis des Aktienkurses zum operativen Cashflow pro Aktie an und ist somit ein Indikator für die Liquidität und finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Ein niedriges KCF deutet auf eine unterbewertete Aktie hin, während ein hohes KCF möglicherweise besagt, dass die Aktie überbewertet ist. Es ist besonders nützlich bei der Analyse von Unternehmen mit hohen Investitionen in Sachanlagen oder Forschung und Entwicklung, da diese Investitionen den Gewinn beeinflussen können, aber weniger Auswirkungen auf den operativen Cashflow haben. Einige Anleger bevorzugen das KCF gegenüber dem KGV, da es einen besseren Einblick in die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens gibt.
Was sind Growth-Aktien?
Growth-Aktien sind Aktien von Unternehmen, die ein hohes Wachstumspotential haben. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis als Value-Aktien haben. Anleger, die in Growth-Aktien investieren, setzen darauf, dass das Unternehmen in Zukunft weiter kräftig wachsen wird und somit der Aktienkurs steigen wird.
Typische Merkmale von Growth-Aktien sind:
- Ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Anleger sind bereit, für jeden verdienten Euro mehr zu zahlen, da sie erwarten, dass das Unternehmen weiter wächst.
- Eine niedrige Dividendenrendite: Growth-Unternehmen reinvestieren oft ihre Gewinne, um weiter zu wachsen, anstatt Dividenden auszuschütten.
- Ein vermeintlich höheres Risiko: Da Growth-Unternehmen oft noch in der Wachstumsphase sind, ist ihr zukünftiger Erfolg nicht garantiert. Es besteht ein höheres Risiko, dass das Unternehmen scheitert oder der Aktienkurs sinkt.
Beispiele für Growth-Aktien sind Unternehmen wie Amazon (NASDAQ:AMZN), Tesla (NASDAQ:TSLA) und Meta Platforms (NASDAQ:META).
Ein Beispiel für einen ETF für Growth-Aktien ist der Invesco QQQ ETF (NASDAQ:QQQ) (ISIN: US46090E1038, TER: 0,20 %). Dieser ETF bildet den NASDAQ-100 Index ab, der aus den 100 größten nicht-finanziellen Unternehmen an der NASDAQ-Börse besteht. Der Fokus liegt dabei auf Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Zu den Top-Positionen gehören aktuell Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Amazon, NVIDIA (NASDAQ:NVDA) und Tesla.
Vor- und Nachteile von Growth-Aktien
Vorteile
- Hohe Kursgewinne aufgrund des hohen Wachstumspotenzials
- Oftmals innovativ und zukunftsorientiert
- Hohe Renditechancen auf kurze und lange Sicht
- Oftmals junge Unternehmen, deren Aktienkurs zu Beginn noch sehr niedrig ist
Nachteile
- Hohe Bewertungen können zu einer hohen Volatilität führen
- Wachstum kann nicht garantiert werden und möglicherweise nicht erfüllt werden
- Womöglich höhere Risiken, da viele Unternehmen noch am Anfang ihrer Wachstumsphase stehen und sich noch beweisen müssen
- Möglicherweise geringere Dividendenrenditen
Relevante Kennzahlen für Growth-Investoren
Bei der Analyse und Bewertung von Growth-Aktien gibt es eine Reihe von Kennzahlen, die Investoren im Allgemeinen betrachten sollten. Hier sind einige der wichtigsten Kennzahlen:
- Gewinnwachstum: Das Gewinnwachstum zeigt, wie schnell das Unternehmen in der Lage ist, seine Gewinne zu steigern. Ein höheres Gewinnwachstum kann darauf hindeuten, dass das Unternehmen ein hohes Wachstumspotenzial hat. Ein Gewinnwachstum von 30 Prozent oder mehr pro Jahr wird ebenfalls als positiv angesehen.
- Umsatzwachstum: Ähnlich wie das Gewinnwachstum beschreibt das Umsatzwachstum, wie schnell das Unternehmen in der Lage ist, seine Umsätze zu steigern. Je höher das Umsatzwachstum, desto größer ist in der Regel das Wachstumspotenzial des Unternehmens. Ein Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent pro Jahr als ein gutes Zeichen für ein Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial.
- Forward P/E: Das Forward P/E gibt das KGV auf Basis der erwarteten Gewinne in der Zukunft an. Es kann nützlich sein, um zu sehen, wie das Unternehmen im Vergleich zu anderen Unternehmen in der Branche bewertet wird.
- PEG (Price-Earnings-to-Growth-Ratio): Die PEG-Ratio sagt aus, wie viel ein Anleger für das künftige Wachstum eines Unternehmens im Vergleich zum aktuellen Gewinn auf den Tisch legen muss. Ein PEG von 1 oder weniger wird oft als günstig angesehen, während ein PEG von 2 oder höher darauf hinweisen kann, dass das Unternehmen überbewertet ist.
- Free Cash Flow: Der Free Cashflow lässt erkennen, wie viel Geld einem Unternehmen nach Abzug der operativen Ausgaben und Investitionen zur Verfügung steht. Je höher der freie Cashflow, desto eher ist das Unternehmen in der Lage, seine Investitionen zu finanzieren und sein Wachstumspotenzial auszuschöpfen.
Welche Strategie ist die beste für Investoren?
Darauf, welche Strategie besser ist - Value oder Growth - lässt sich keine pauschale Antwort geben. Das hängt freilich von den Anlagezielen des Anlegers ab und davon, wie viel Risiko er bereit ist, einzugehen.
Sollten Sie eine langfristige Anlagestrategie betreiben und bereit sein, in unterbewertete Unternehmen zu investieren, bietet sich eine Value-Strategie an. Diese kann auch zur Risikominderung beitragen, immerhin zeichnen sich Value-Firmen häufig durch eine stabile Finanzlage aus und können daher in schwierigen Zeiten besser performen als Wachstumsunternehmen.
Sollten Sie hingegen bereit sein, ein höheres Risiko einzugehen und auf schnelles Wachstum zu setzen, empfiehlt sich möglicherweise eine Growth-Strategie, insbesondere in jungen Jahren. Wachstumsunternehmen besitzen zwar in der Regel ein höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis, aber auch ein höheres Potenzial für Wachstum und höhere Gewinne in der Zukunft.
Sie können natürlich auch beide Strategien kombinieren und ein so ein ausgewogenes Portfolio aufbauen. Durch die Aufnahme sowohl von Value- als auch von Growth-Unternehmen in das Portfolio lässt sich das Risiko wunderbar streuen und man kann von beiden Anlagestrategien profitieren.
Bekannte Vertreter Growth- und Value-Strategie
Peter Lynch und William J. O'Neil gehören zu den bekanntesten Vertretern der Growth-Strategie. Peter Lynch ist ein ehemaliger Fondsmanager, der für seinen erfolgreichen Investmentansatz und seine Zeit bei Fidelity Investments bekannt ist. Er betonte die Bedeutung von Branchenkenntnissen und Investitionen in Unternehmen mit langfristigem Wachstumspotential. William J. O'Neil ist der Gründer von Investor's Business Daily und hat sich auf die Suche nach wachstumsstarken Unternehmen mit hoher Innovationskraft und Marktführerschaft spezialisiert. Er fokussiert sich vor allem auf ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum.
Im Bereich der Value-Strategie sind die Namen Benjamin Graham (NYSE:GHC) und Warren Buffett bekannt wie kaum jemand anders. Benjamin Graham gilt als der Vater der Value-Investing-Strategie und hat unzählige Investoren inspiriert, darunter auch Warren Buffett. Graham betonte die Bedeutung der Bewertung von Unternehmen anhand von Kennzahlen wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, um unterbewertete Unternehmen aufzuspüren. Warren Buffett, einer der bekanntesten Investoren weltweit, hat seine Investmentstrategie stark an der von Benjamin Graham orientiert. Er bevorzugt Investments in Unternehmen mit einer starken Marktposition, einem tiefen Burggraben stabilen Finanzen und einem nachhaltigen Geschäftsmodell.
Gewichtung von Value und Growth in den einzelnen S&P 500-Sektoren
Die Gewichtung von Value zu Growth in den einzelnen Sektoren innerhalb des S&P 500 kann variieren. Einige Sektoren, wie z. B. Energie, Finanzen und Versorger, werden tendenziell von Substanzwerten dominiert, wohingegen die Sektoren Technologie und Kommunikationsdienstleistungen eher von Wachstumswerten geprägt sind. Die Klassifizierung nimmt der Indexanbieter S&P Global vor. Dabei gilt es für jeden Stil jeweils zwei Indexformen: Value und Pure Value bzw. Growth und Pure Growth.
Nachfolgend finden Sie eine Liste der 11 Sektoren des S&P 500 mit ihren entsprechenden Gewichtungen im Benchmark-, im Value- und im Growth-Index:
- Energie (NYSE:XLE): 4,72 % S&P 500 / 1,7 % Value / 8,2 % Growth
- Materials (NYSE:XLB): 2,69 % S&P 500 / 3,2 % Value / 2,4 % Growth
- Industrie (NYSE:XLI): 8,46 % S&P 500 / 12,0 % Value / 5,0 % Growth
- Staples (NASDAQ:SPLS) (NYSE:XLP): 6,69 % S&P 500 / 6,7 % Value / 6,7 % Growth
- Gesundheitswesen (NYSE:XLV): 14,49 % S&P 500 / 9,1 % Value / 19,8 % Growth
- Finanzen (NYSE:XLF): 11,64 % S&P 500 / 20,4 % Value / 3,6 % Growth
- Informationstechnologie (NYSE:XLK): 27,20 % S&P 500 / 16,7 % Value / 35,6 % Growth
- Kommunikationsdienste (NYSE:XLC): 7,75 % S&P 500 / 8,7 % Value / 7 % Growth
- Versorgungsunternehmen (NYSE:XLU): 2,90 % S&P 500 / 5,5 % Value / 0,5 % Growth
- Immobilien (NYSE:XLRE): 2,72 % S&P 500 / 4,8 % Value / 0,9 % Growth
- Consumer Discretionary (NYSE:XLY): 10,73 % S&P 500 / 11,1 % Value / 10,2 % Growth
Quelle: S&P Global
Der Grund für die derzeit etwas kuriose Gewichtung der einzelnen Sektoren in den jeweiligen Indizes ist der steile Ausverkauf einiger ehemaliger Growth-Titel, die nun nach der Klassifizierung von S&P Global als Value-Titel geführt werden. Klassische Wachstumswerte wie Microsoft, Amazon und Meta zählen derzeit zu Substanzwerten, ebenso wie PayPal (NASDAQ:PYPL), Netflix (NASDAQ:NFLX) und Salesforce (NYSE:CRM).
Die Gewichtungen sind nicht statisch und können sich mit der Zeit wieder ändern. Deshalb sollten Sie als Anleger Ihre Anlagestrategie und -ziele regelmäßig überprüfen und anpassen, um zu gewährleisten, dass sie mit den aktuellen Marktbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Einklang stehen.
Häufig gestellte Fragen
F: Sind Value-Aktien weniger volatil als Growth-Aktien?
A: In der Regel ja. Value-Aktien sind oft in Branchen tätig, die nicht so schnell wachsen wie die Branchen, in denen Growth-Unternehmen tätig sind. Daher sind Value-Aktien in der Regel stabiler und weniger volatil als Growth-Aktien.
F: Gibt es auch Nachteile bei einer Value-Strategie?
A: Ja, eine Value-Strategie kann auch Nachteile haben. Wenn ein Unternehmen unterbewertet ist, kann es auch Gründe dafür geben, zum Beispiel dass es Probleme hat, mit dem Wettbewerb Schritt zu halten oder dass es in einer Branche tätig ist, die rückläufig ist. Es ist daher wichtig, gründlich zu recherchieren, bevor man in ein Value-Unternehmen investiert.
F: Sind Growth-Aktien risikoreicher als Value-Aktien?
A: In der Regel ja. Growth-Unternehmen sind oft in Branchen tätig, die schnell wachsen, aber auch volatiler sind als die Branchen, in denen Value-Unternehmen tätig sind. Das höhere Potenzial für Wachstum geht oft mit höherem Risiko einher.
F: Worin besteht der Unterschied zwischen Value- und Growth-Aktien?
A: Der Unterschied zwischen Value- und Growth-Aktien ergibt sich aus der Bewertung des Unternehmens. Value-Aktien besitzen in der Regel eine hohe Substanz, weisen hohe Gewinne und Dividenden auf, handeln aber dennoch unter ihrem fairen Wert, der sich in der Regel in einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis widerspiegelt. Growth-Aktien hingegen sind oft junge Unternehmen, die zunächst wenig oder gar keine Gewinne machen, aber ein Geschäftsfeld bedienen, das in Zukunft hohe Gewinne erwarten lässt. Ihnen wird daher oft ein hohes KGV zugewiesen.
F: Wie kann man die besten Value- und Growth-Aktien finden?
A: Es gibt verschiedene Methoden, um Value- und Growth-Aktien zu identifizieren, wie zum Beispiel die Analyse von Fundamentaldaten oder die Verwendung von speziellen Screening-Tools wie beispielsweise InvestingPro.
F: Wie oft sollte man sein Portfolio überprüfen, wenn man sowohl Value- als auch Growth-Aktien hat?
A: Es ist ratsam, das Portfolio regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um sicherzustellen, dass es den aktuellen Anlagezielen und -strategien entspricht. Eine Überprüfung alle paar Monate oder mindestens einmal im Jahr ist sinnvoll.
F: Kann man Value- und Growth-Unternehmen auch in ETFs oder Fonds finden?
A: Ja, es gibt verschiedene ETFs und Fonds, die sowohl Value- als auch Growth-Unternehmen enthalten. Es ist jedoch wichtig, die Zusammensetzung und die Anlagestrategie des Fonds zu prüfen, bevor man investiert.
F: Wie kann man das Risiko bei einer Growth-Strategie reduzieren?
A: Eine Möglichkeit, das Risiko bei einer Growth-Strategie zu reduzieren, ist die Diversifikation des Portfolios durch Investitionen in verschiedene Branchen oder geografische Regionen. Es ist auch wichtig, Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten und einem nachhaltigen Wachstumspotenzial auszuwählen.
Fazit:
Es gibt keinen klaren Gewinner zwischen Value- und Growth-Aktien. Jede Strategie hat ihre Vor- und Nachteile und es hängt von den Anlagezielen und dem Risikoprofil eines Investors ab, welche Strategie besser geeignet ist. Eine Möglichkeit, das Risiko zu reduzieren und von beiden Strategien zu profitieren, ist die Kombination von Value- und Growth-Aktien in einem ausgewogenen Portfolio.
von Robert Zach
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