von Michael Elkins
Investing.com - Shell-Chef Wael Sawan erklärte am Donnerstag auf der weltgrößten Energiekonferenz CERAWeek, Europa solle sich in puncto Energiesicherheit nicht länger auf sein Glück verlassen und eine neue Erdgas-Importinfrastruktur aufbauen, um die russischen Gaslieferungen zu ersetzen.
"Wir müssen uns davon verabschieden, dass wir bei der Deckung unseres Energiebedarfs in Europa auf das Glück hoffen müssen", sagte Sawan, der im Januar zum CEO des Energieriesen ernannt wurde. "Ich bin besorgt, dass wir das strukturell noch nicht gelöst haben", ergänzte er.
Shell (ETR:R6C0) ist der weltweit größte Händler von Flüssigerdgas, einem Energieträger, der Europa im Zuge des Überfalls Russlands auf die Ukraine geholfen hat, den massiven Einbruch des billigen russischen Pipelinegases zu ersetzen.
So konnte Europa seine Gasbestände unter gigantischen Kosten auffüllen. Derzet seien die Speicher noch zu etwa 60 % gefüllt, aber ein paar Wochen Kälte könnten den Füllstand aufbrauchen, sagte er.
"Europa wird künftig in der Lage sein müssen, viel mehr LNG zu beziehen, wenn es die angestrebte Versorgungssicherheit haben will", sagte Sawan. "Wir brauchen mehr Gasspeicher, wir brauchen mehr erneuerbare Energien".
Die deutsche Regierung habe mit dem Bau von vier LNG-Importterminals im vergangenen Jahr, von denen zwei bereits in Betrieb sind, "große Fortschritte" gemacht.