Investing.com - Es sind unruhige Zeiten für Aktionäre und Investoren. Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen auf den höchsten Stand seit 16 Jahren angehoben und die Citi rechnet mit zwei weiteren Erhöhungen um jeweils 25 Basispunkte.
Die Fed hat am Mittwoch ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 5 % bis 5,25 % erhöht. Es war der zehnte Zinsschritt in Folge. Die Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet nun mit einer Zinspause im Juni und sogar mit Zinssenkungen ab September.
Laut den Analysten der US-Bank hat Fed-Chef Jerome Powell "sein Bestes getan, um jegliche Orientierung für künftige Zinserhöhungen zu beseitigen", heißt es in einer Kundenmitteilung.
"In den Statements wird nicht länger 'antizipiert', dass Leitzinserhöhungen angebracht sein könnten", schrieben die Citi-Experten. "Stattdessen werden die Entscheidungsträger die Notwendigkeit einer Zinserhöhung von Sitzung zu Sitzung auf der Grundlage der eingehenden Daten beurteilen. Die neue Formulierung kommt unseren und den Markterwartungen sehr nahe".
Weiter heißt es, Powell scheine nicht übermäßig besorgt über aufkommende Risiken für die Finanzstabilität zu sein. Das Missmanagement des Zinsrisikos hat in den letzten Monaten zum Zusammenbruch einer Reihe von US-Banken, hauptsächlich kleiner und mittelgroßer Institute, geführt. Dadurch haben sich die Bedingungen für die Kreditvergabe verschärft und bei den Anlegern die Sorge geschürt, dass die größte Volkswirtschaft der Welt in Kürze in eine Rezession abgleiten könnte. Das wiederum schürte am Markt die Hoffnung, dass die Fed nach dem aggressivsten Zinserhöhungszyklus seit den 1980er Jahren schon bald auf Zinssenkungen zurückgreifen könnte. Auf seiner Pressekonferenz hatte Powell diese Erwartungen jedoch gedämpft. Die Inflationsbekämpfung habe weiterhin oberste Priorität, sagte er.
"Er dämpfte behutsam die Erwartungen an kurzfristige Zinssenkungen und deutete an, dass die Inflationsaussichten eine Senkung der Leitzinsen nicht rechtfertigen würden. Wir rechnen weiterhin mit zwei weiteren Leitzinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte im Juni und Juli auf einen Endwert von 5,5 bis 5,75 %", lautete das Fazit der Citi-Analysten.
Steigende Leitzinsen wirken sich in der Regel negativ auf den Aktienmarkt aus und verringern die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen. Steigen die Zinsen, müssen die Unternehmen höhere Zinszahlungen für ihre Schulden leisten, was ihre Gewinne und damit ihre Aktienkurse beeinträchtigen kann. Das Gleiche gilt für die Nachfrage nach Konsumgütern, die in einem Hochzinsumfeld deutlich zurückgehen kann, was sich ebenfalls negativ auf die Rentabilität der Unternehmen und damit auf die Börse auswirken kann.