Frankfurt, 19. Mrz (Reuters) - Die Sparkassen legen die Fusionsgespräche zwischen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Fondsgesellschaft Deka auf Eis. Zur Begründung verwies Sparkassen-Chef Helmut Schleweis, der seit Jahren für ein Sparkassen-Zentralinstitut trommelt, am Donnerstag auf die Corona-Krise. "Ich glaube, es ist jetzt nicht die Zeit, sich mit den eigenen Strukturen zu beschäftigen", sagte er. "Jetzt muss die ganze Aufmerksamkeit unseren Kunden gehören. Sie müssen gut durch die Krise kommen." Aufgeschoben sei aber nicht aufgehoben. "Wir werden den Prozess unverändert wiederaufnehmen, sobald Corona besiegt ist."
Jedoch gab es schon vor der Coronakrise viele Widerstände gegen eine Fusion von Deka und Helaba. Umstritten ist etwa, welche Teile in ein gemeinsames Institut eingebracht werden sollen, wie die Kosten verteilt werden und wie das Geschäftsmodell aussehen soll. Daher hatte die Eigner im Februar von Schleweis mehr Details zu dem von ihm geplanten Zentralinstitut im öffentlichen Bankensektor gefordert. Dieses Zielbild hätten die Vertreter der deutschen Sparkassenvorstände vor wenigen Tagen beraten. "Der nächste Schritt wäre jetzt die Entscheidung der Anteilseigner von Deka und Helaba über eine vertiefte Prüfung, ein due diligence", sagte Schleweis.
An der Deka sind die knapp 400 deutschen Sparkassen über ihre regionalen Verbände beteiligt. Eigner der Helaba sind neben den Sparkassen in Hessen und Thüringen auch die beiden Bundesländer.