Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Für die Aktien der Starbucks Corporation (NASDAQ:SBUX) ging es am Mittwoch in den Anfangsminuten des Handels an der Wall Street um bis zu 5% nach oben. Wie die US-Kaffeekette mitteilte, gibt Kevin Johnson den Vorstandsvorsitz ab, dafür rückt der ehemalige langjährige Vorstandsvorsitzende Howard Schultz nach, allerdings nur auf Interimsbasis, während Starbucks nach einem Nachfolger sucht.
Auftrieb erhielt die Aktie auch durch die Hochstufung von J.P. Morgan auf "Overweight" mit einem Kursziel von 101 Dollar, was einem Ertragspotenzial von über 21 % gegenüber dem vorherigen Schlusskurs entspricht. Grund für die optimistische Einschätzung der Aktie sei die attraktive Bewertung.
Johnson wird sein Amt und das des Verwaltungsratsvorsitzenden mit Wirkung zum 4. April niederlegen und dem Unternehmen bis September in beratender Funktion zur Verfügung stehen.
Der Wechsel an der Konzernspitze kommt zu einer Zeit, in der das Unternehmen in den USA mit dem Vorwurf konfrontiert ist, Versuche zur Gründung von Gewerkschaften in seinen verschiedenen Filialen zu vereiteln.
Die Workers United, eine Unterorganisation der Service Employees International Union, hat in den letzten Monaten sechs der sieben Abstimmungen zur Gründung einer Gewerkschaft in den Starbucks-Filialen gewonnen und sich somit einen festen Platz in dem Unternehmen gesichert. Laut Bloomberg hat sich die Organisation bereits um die Vertretung der Beschäftigten an über hundert weiteren Starbucks-Standorten beworben.
Starbucks hat zudem mit steigenden Rohstoff-, Lohn- und Logistikkosten zu kämpfen. Vergangenen Monat prognostizierte das Unternehmen einen Rückgang des Jahresgewinns je Aktie um 4 bis 6 % gegenüber der vorherigen Schätzung von nicht mehr als 4 %. Die Herabsetzung der Prognose folgte auf die Ergebnisse für das erste Quartal, die hinter den Schätzungen des Marktes zurückblieben.
Die Kaffeekette erhöht in diesem Jahr die Löhne und Gehälter in den USA auf 17 Dollar die Stunde und ist damit einer von vielen Handelsketten, die auf diese Weise um ihre Mitarbeiter werben.
Vergangenen Monat sorgte das Unternehmen in China für Aufsehen, weil es zum ersten Mal seit über drei Jahren die Kaffeepreise erhöht hatte.
Zum 2. Januar zählte Starbucks weltweit 34.317 Filialen. Mehr als ein Siebtel davon befand sich in China.