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StockBeat: Rolls-Royce – vom Überflieger zum Bruchpiloten

Veröffentlicht am 11.03.2021, 12:07
Aktualisiert 11.03.2021, 12:11
© Reuters.

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Wie hoch kann eine Aktie steigen, die mit Müh und Not den Konkurs abgewendet hat?

Auf diese Frage gibt es viele unterschiedliche Antworten. Je nachdem, wen man fragt, über welche Aktie man spricht und im Falle einiger bekannter Meme-Aktien, wie stark sie geshortet wurden.

Das britische Industrieunternehmen Rolls-Royce (LON:RR) konnte im letzten Jahr den Bankrott nur mit einer gewaltigen Finanzspritze abwenden, die sowohl aus neuen Krediten als auch Eigenkapital bestand. Damit Rolls-Royce im nächsten Jahr wieder liquide wird, sollen im Laufe des Jahres Vermögenswerte verkauft werden.

Doch die Aktie schwächelt noch immer. Die am Donnerstag veröffentlichten Jahresergebnisse ließen die Aktie um 2,7% auf 116 Pence steigen. Was auf den ersten Blick ganz gut aussieht, ist alles andere als ein Grund zur Freude. Denn gegenüber dem Stand von Anfang Februar letzten Jahres hat die Aktie mehr als 50% verloren.

Angesichts der allgegenwärtigen wirtschaftlichen Wiedereröffnung und einer globalen Erholung erscheint dies ungewöhnlich. Ein Erklärungsversuch dafür ist die durch die Ausgabe von Bezugsrechten im vergangenen Jahr vorgenommene Verwässerung des Kurses. Aber das kann bei weitem nicht alles sein. Immerhin kommt ein Viertel des Geschäfts des Unternehmens aus dem Verteidigungssektor, einem Bereich, der von der Pandemie nicht wirklich betroffen ist und dessen Aussichten durchaus positiv sind (neue US-Projekte ermöglichen Einnahmen in Höhe von 7 Milliarden Dollar).

Aber mehr als die Hälfte des Geschäfts macht die zivile Luftfahrt aus. Hier verdient das Unternehmen kräftig an der Wartung und Reparatur seiner Flugzeugturbinen. Leider ist dies aber nun dann der Fall, wenn ordentlich Flugmeilen gesammelt werden, und zwar von den Flugzeugen, die mit Rolls-Royce Turbinen ausgestattet sind. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer begraben.

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Die schlechte Nachricht ist, dass der internationale Reisemarkt auch 2021 an keine echte Erholung glaubt. Die Lufthansa (DE:LHAG) als großer Kunde hatte erst letztens die erwarteten Flugkapazitäten nach unten korrigiert. Und möglicherweise wird das Vorkrisenniveau nie wieder erreicht, nach dem die Unternehmen erleben durften, dass man mit Zoom viel Geld für Geschäftsreisen sparen kann.

In Europa deuten die jüngsten Zahlen zu den Covid-19-Infektionen außerdem darauf hin, dass sich neue und infektiösere Varianten des Virus schnell ausbreiten. Hinzu kommt der Umstand, dass die EU bei der Beschaffung von Impfstoffen geschlafen hat und die Impfung der Bevölkerung mehr schlecht als recht vonstattengeht.

Daher war es umso merkwürdiger, dass Rolls Royce (LON:RR) am Donnerstag an seinen bisherigen Prognosen festhielt. Das Unternehmen rechnet damit, dass die Flugstunden für Großtriebwerke in diesem Jahr auf 55% des Niveaus von 2019 ansteigen werden, von 43% im letzten Jahr. In der zweiten Jahreshälfte 2021 wird sich die Entwicklung beschleunigen. Für 2022 wird erwartet, dass diese Kennzahl auf 80% steigt, ein Niveau, das - wenn es aufrechterhalten wird - einen freien Cashflow von 750 Millionen Pfund (1,05 Milliarden Dollar) pro Jahr generieren würde.

"Das Schlimmste liegt nun hinter uns", sagte CEO Trevor East am Donnerstag bei einem Analystengespräch, was eine legitime Behauptung zu sein scheint. Aber das zivile Luftfahrtgeschäft von Rolls-Royce ist unverhältnismäßig stark von Großraumflugzeugen abhängig, die vor allem auf Langstrecken eingesetzt werden. Und diese werden sich langsamer erholen als das Kurzstreckensegment. Rolls selbst sagte, dass man davon ausgeht, dass die Neuauslieferungen - die für künftige Wartungsverträge wichtig sind - "für die nächsten Jahre auf dem derzeitigen niedrigen Niveau bleiben werden."

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Noch sitzt das Unternehmen auf einem Berg von 9 Milliarden Pfund liquiden Mitteln und so sollte das Worst-Case-Szenario vermieden werden. Aber wenn sich die Erholung unerwartet verzögert, dann wird aus dem Berg ganz schnell ein Hügel und künftige Erträge fließen auf die Konten der Anleihegläubiger und nicht auf die der Aktionäre. Ja, die Aktie ist billig, aber nicht ohne Grund.

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