Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Die Wall Street hat am Montag angesichts eines sprunghaften Anstiegs der Finanzwerte weiter zugelegt. Die baldige Wiedereröffnung der Wirtschaft hat Hoffnungen geschürt, dass eine von vielen erwartete Rezession nur von kurzer Dauer sein würde. Entsprechend optimistisch sind die Anleger zum Wochenauftakt.
Der Dow Jones Industrial Average stieg 1,19%, der S&P 500 gewann 1,38%, während der Nasdaq Composite um 1,19% kletterte.
Da einige Bundesstaaten die Corona-Restriktionen am Wochenende lockerten, trennten sich die Anleger von sicheren Häfen und setzen nun darauf, dass die Wiedereröffnung der Wirtschaft die Wirtschaftstätigkeit ankurbelt. Dies löste einen sprunghaften Anstieg der US-Anleiherenditen aus, der die Rallye bei den Finanzwerte, vor allem bei Bankaktien, beschleunigte.
Die Aktien von JPMorgan Chase (NYSE:JPM), der Bank of America und Citigroup (NYSE:C) legten um jeweils mehr als 3% zu.
Höhere Renditen gelten als Segen für die Banken, weil sie die Nettozinsmarge - die Differenz zwischen den von den Banken erwirtschafteten Zinserträgen und den an ihre Kreditgeber ausgezahlten Zinsen - erhöhen.
Der Tech-Sektor hinkte dem breiten Markt hinterher. Grund dafür war Apple. Der iPhone-Bauer teilte mit, dass man den Produktionsstart um etwa einen Monat nach hinten verschieben wolle, da Covid-19 die Verbrauchernachfrage und die Abläufe in der Lieferkette beeinträchtigt habe.
Die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) verlor 0,5%.
In der laufenden Woche werden einige Tech-Schwergewichte wie Amazon (NASDAQ:AMZN), Facebook (NASDAQ:FB und Apple ihre Quartalsergebnisse vorlegen. Das ist wohl einer der Gründe, warum die Anleger zum Wochenauftakt bei den FAANG-Werten lieber an der Seitenlinie bleiben.
Die Papiere von Twitter (NYSE:TWTR) schnellten derweil um 4% nach oben. Die Analysten von Mizuho haben den Kurznachrichtendienst von "Underperform" auf "Neutral" hochgestuft. Ein Großteil der Auswirkungen des Coronavirus sei bereits eingepreist.
General Motors (NYSE:GM) legte um 0,8% zu, obwohl der Autohersteller sein Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm aussetzte, um Cash zu sparen.
Der Energiesektor (NYSE:XLE) schlug sich relativ tapfer und das, obwohl die Ölpreise im Zuge der Sorge vor vollen Öllagern erneut zweistellig einbrachen.
Unterstützt wurde die gute Börsenstimmung auch dadurch, dass die Bank von Japan weitere geldpolitische Impulse setzte. Sie erhöhte den Kauf von Unternehmensanleihen und versprach, unbegrenzt Anleihen zu kaufen, um die Kreditkosten niedrig zu halten und die Wirtschaft zu stützen.
Morgen beginnt die zweitägige Sitzung der Federal Reserve.