TAIPEI - Das taiwanesische Verteidigungsministerium gab heute bekannt, dass es die Lieferung der ersten Charge neuer F-16V Kampfjets nun für das Ende des laufenden Jahres anvisiert. Die Ankunft dieser hochmodernen Flugzeuge hat sich aufgrund einer Reihe internationaler Komplikationen verzögert, die sowohl die Lieferkette als auch die Produktionszeitpläne beeinträchtigt haben.
Im Rahmen eines 2019 von den Vereinigten Staaten genehmigten 8-Milliarden-Dollar-Deals soll Taiwan F-16 Kampfjets von Lockheed Martin (NYSE:LMT) erhalten. Diese Anschaffung wird Taiwans F-16 Flotte auf über 200 Maschinen aufstocken und sie damit zur größten in Asien machen. Ziel ist es, Taiwans Verteidigungsfähigkeiten angesichts des zunehmenden Drucks aus China zu stärken, das Taiwan als Teil seines Territoriums beansprucht.
Taiwan modernisiert derzeit 141 seiner F-16A/B Jets auf die fortschrittlichere F-16V Variante und hat zusätzlich 66 neue F-16Vs bestellt. Diese Jets verfügen über modernste Avionik, Bewaffnung und Radarsysteme - entscheidende Faktoren für Taiwan, um der chinesischen Luftwaffe, einschließlich des J-20 Tarnkappenjägers, Paroli bieten zu können.
Das Verteidigungsministerium räumte ein, dass Softwareprobleme zur Verschiebung der Lieferung der neuen F-16Vs beigetragen haben. Ursprünglich war die erste Charge für das dritte Quartal dieses Jahres vorgesehen. Störungen in der Lieferkette und Umstellungen in der US-Produktion machten jedoch eine Anpassung des Zeitplans erforderlich.
Trotz dieser Rückschläge zeigt sich das Ministerium zuversichtlich, die Auslieferung der ersten Flugzeuge im vierten Quartal sicherstellen zu können. Man beabsichtigt, den Produktionsablauf genau zu überwachen und Werksbesuche durchzuführen, um den Abschluss aller Lieferungen bis Ende 2026 zu gewährleisten.
Lockheed Martin hat sich zu diesen Entwicklungen bislang nicht geäußert.
Die Verzögerung bei den F-16Vs reiht sich ein in eine Serie verspäteter US-Waffenlieferungen an Taiwan, darunter auch Stinger-Flugabwehrraketen. Seit 2022 haben viele Hersteller der Belieferung der Ukraine mit militärischer Ausrüstung für den Konflikt mit Russland Vorrang eingeräumt - eine Situation, die bei US-Gesetzgebern zunehmend für Besorgnis sorgt.
Hinzu kommt, dass Taiwans Luftwaffe, obwohl hochqualifiziert, teilweise mit veralteten Flugzeugen operieren muss, wie etwa den 1997 erworbenen Mirage 2000. Der Absturz eines dieser älteren Jets während einer Trainingsübung in dieser Woche unterstreicht die Dringlichkeit, mit der Taiwan seine Flotte modernisieren muss.
In den vergangenen fünf Jahren sahen sich taiwanesische Streitkräfte wiederholt gezwungen, chinesische Militärflugzeuge in der Nähe der Insel abzufangen - ein Zeichen für die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Regierungen. Taiwan weist weiterhin entschieden Chinas Souveränitätsansprüche über die Insel zurück.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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