Die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) gehört zu den wohl imposantesten Aktien der Neuzeit. Das liegt nicht nur an seinem charismatischen Chef Elon Musk, sondern vor allem an dem innovativen Geschäftsmodell im stark wachsenden Markt der E-Mobilität.
Die Aktie konnte über einen Zeitraum von zehn Jahren einen Wertzuwachs von über 14.500 % verzeichnen. Viele Anleger kennen die Aktie nur als eine Geldmaschine – ein Garant, auf den man blind setzen kann.
Hohe Bewertungen finden ihr Ende Die Sichtweise scheint nun ein Ende gefunden zu haben, denn bei immer mehr wachstumsstarken Geschäftsmodellen wird die Bewertung hinterfragt – ein Resultat des steigenden Zins- und Preisniveaus.
Und auch bei der Tesla-Aktie kann man derzeit von keinem Schnäppchen sprechen. So beläuft sich das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis auf über 60, der Multiplikator auf die Umsätze der letzten zwölf Monate erreicht einen Wert von 13 (Stand: 15.5.22, Reuters).
Tesla-Aktie kann sich dem Ausverkauf nur leicht entziehen Angesichts der Tatsache, dass viele Tech-Aktien (NYSE:XLK) im Zuge der Neubewertung über 50 % an Wert verloren, hält sich der Kursverlust der Tesla-Aktie noch in Grenzen: Über einen Monat gesehen beläuft sich das Kursminus auf 21,3 %. Auf ein Jahr gesehen steht immer noch ein Plus von 58 % (Stand: 15.5.22).
Warum sich die Tesla-Aktie dem negativen Sentiment etwas entziehen kann, das mag auch an der bereits erreichten Profitabilität sowie an der stärkeren Kontrolle der Wertschöpfungskette liegen. Bereits im ersten Quartal 2022 wurde ein bereinigtes EBITDA von über 5 Mrd. US-Dollar erreicht – ein Plus von 173 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Der Umsatz erhöhte sich hingegen um 81 % auf einen Wert von 18,8 Mrd. US-Dollar. Dabei ist das Marktpotenzial des E-Autoherstellers noch gar nicht ausgeschöpft.
Nicht zu vergessen bleibt, dass Tesla aufgrund seiner neuen und effizienten Produktionswerke die besten Profitabilitätswerte der Branche besitzt. Der Gewinn je Auto belief sich zuletzt auf einen Wert von 5.895 Euro pro verkauftem Auto. Gute Voraussetzungen also, um die Expansion zu forcieren.
Wie tief kann die Tesla-Aktie fallen? Es stellt sich also die Frage, wie tief die Tesla-Aktie bei einer weiteren Korrektur oder sogar einem Aktiencrash noch fallen kann.
Grundsätzlich lässt sich hierzu sagen, dass Aktien technisch gesehen bis auf einen Wert von null fallen können. Wobei dieses Szenario schon die Insolvenz voraussetzt, was bei Tesla alles andere als realistisch ist.
Ebenfalls nicht annehmbar sind für ein stark wachsendes Unternehmen mit hoher Innovationsfähigkeit und Profitabilität die Vergleichswerte der etablierten Automobilhersteller. Viele werden mit einem einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis gehandelt.
Berücksichtigt man weiter, dass Tesla beabsichtigt, die Fahrzeugauslieferungen über die nächsten Jahre auf einem Wachstumsniveau von durchschnittlich 50 % zu halten, so dürfte ein Aufschlag gegenüber der Konkurrenz durchaus angemessen sein.
Tesla-Aktie wird gerne leerverkauft Die Tatsache, dass Hedgefonds und Shortseller die hochbepreiste Tesla-Aktie gerne mal leerverkaufen, sollte man jedoch im Hinterkopf behalten. Wie tief die Tesla-Aktie damit am Ende fallen kann, ist somit schwer einzuschätzen.
Was man jedoch definitiv sagen kann, ist, dass es sich um kein risikoarmes Investment handelt. Das bestätigt auch das Beta-Ratio, welches sich bei der Tesla-Aktie auf über 2 beläuft. Es zeigt, dass die Tesla-Aktie Kursrückgänge und -steigerungen mit einer doppelten Intensität des Gesamtmarktes vorzieht.
Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.
Motley Fool Deutschland 2022