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Tesla-Aktie vs. VW-Aktie: Welche ist derzeit zu teuer?

Veröffentlicht am 17.09.2020, 09:03
Tesla-Aktie vs. VW-Aktie: Welche ist derzeit zu teuer?
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Die Tesla (WKN: A1CX3T)-Aktie hat in den vergangenen Monaten einiges erlebt. Kursexplosion, Aktiensplit, spontane Abstürze. Anleger, die den Nervenkitzel lieben, können nicht mehr erwarten.

Bei der VW (DE:VOWG) (WKN: 766400)-Aktie sieht die Welt ganz anders aus. Der Kurs des altgedienten Automobilfabrikanten bewegt sich derzeit auf dem Stand von Mitte 2015 (Stand: 15.09.2020).

Das klingt langweilig. Es könnte aber auch bedeuten, dass die VW-Aktie ein enormes Aufholpotenzial vor sich herschiebt. Die Frage ist einfach: Ist die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) derzeit zu teuer und die VW-Aktie derzeit zu billig? Die Antwort könnte überraschen.

Wann ist eine Aktie zu teuer? „Diese Aktie ist mir im Moment zu teuer“ ist ein Satz, der schnell dahergesagt ist. Anleger, die so etwas sagen, beziehen sich damit oft auf Erinnerungen an vergangene Kaufgelegenheiten. Mit der klaren Absicht, erst dann wieder zu kaufen, wenn die jeweilige Aktie wieder zum gewünschten Kurs zurückgekehrt ist.

Doch diese Herangehensweise ist natürlich nicht mit der Realität in Einklang zu bringen. Der Kurs einer Aktie entspricht den aktuellen Erwartungen an zukünftige Zahlungsströme. Da die Zeit stets voranschreitet, verändern sich auch diese Erwartungen.

Vor allem bei Unternehmen, die sich an exponentielle Geschäftsmodelle herangewagt haben, ist die Chance auf niedrigere Einstiegskurse ab einem bestimmten Zeitpunkt für immer vorbei. Jedenfalls dann, wenn das Unternehmen tatsächlich exponentiell wächst.

Eine Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747)-Aktie wird man sehr wahrscheinlich nie wieder für 10 US-Dollar pro Stück bekommen. Völlig egal, wie lange man wartet.

Die Tesla-Aktie hat es übertrieben Die Erwartungen an zukünftige Zahlungsströme sind das eine. Die Einpreisung dieser Erwartungen in den Kurs ist etwas völlig anderes.

Langfristig orientierte Anleger beschäftigen sich zu Recht eher selten mit tagesaktuellen Kursen. Wer von dem Geschäftsmodell eines Unternehmens überzeugt ist, der investiert mit einem Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren. In dieser Zeit kann es zu Untertreibungen und zu Übertreibungen kommen. Doch langfristig sollte sich der Aktienkurs dem tatsächlichen Wert eines Unternehmens anpassen.

Wer dieser Logik folgt, kann selbstverständlich zu absolut jedem Zeitpunkt kaufen. Selbst, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass sich die jeweilige Aktie zum Kaufzeitpunkt in einem Zustand der Übertreibung befunden hat, kann der langfristig orientierte Investor auf die langfristige Glättung seiner kurz- bis mittelfristigen Buchverluste vertrauen.

Kein Wunder, dass die Chart-Technik bei langfristig orientierten Investoren eher unbeliebt ist. Chart-Bilder wecken mitunter Emotionen. So etwas kann der intelligente Investor gar nicht gebrauchen.

Doch Chart-Bilder auf sehr hohen Zeitebenen haben in meinen Augen trotzdem einen sehr hohen Informationsgehalt. Der Monats-Chart der Tesla-Aktie zeigt ein mehr als eindeutiges Trendmuster:

Chart-Bild der Tesla-Aktie (Stand: 15.09.2020)

Anleger, die sich die Tesla-Aktie Anfang 2014 für rund 50 US-Dollar ins Depot geholt haben, wirken heute wie Genies. Doch tatsächlich war das zu jener Zeit ein eher schlechter Kaufzeitpunkt. Rund fünf Jahre mussten sich die Spätzünder von einst gedulden. Erst Anfang 2020 nahm die Tesla-Aktie (womöglich endgültig) Abschied von der 50-US-Dollar-Marke.

Betrachtet man den langfristige Trendkanal, ist der aktuelle Kurs von rund 450 US-Dollar im absoluten Grenzbereich. Zwischenzeitlich ist der Kurs sogar aus der oberen Trendbegrenzung ausgebrochen.

Wer langfristigen Trends etwas abgewinnen kann, sieht deutlich: Die Tesla-Aktie hat es übertrieben.

Jede Information zählt Man kann Chart-Technik für Blödsinn halten. Doch selbst ein Warren Buffett müsste zugeben, dass eine Kursexplosion von 817 % innerhalb nur eines Jahres stark nach Übertreibung riecht (Stand: 15.09.2020).

Währenddessen sammelt sich die VW-Aktie am unteren Ende ihres langfristigen Trendkanals für einen Sprung in Richtung 500 Euro. Das muss selbstverständlich nicht bedeuten, dass dieser Sprung kurz bevorsteht. Ebenso wenig muss diese Standortbestimmung bedeuten, dass VW langfristig 500 Euro wert ist.

Doch wer beide Unternehmen als hervorragende Investitionen betrachtet, könnte anhand der langfristigen Chart-Bilder zu dem Schluss kommen, dass die VW-Aktie derzeit günstig und die Tesla-Aktie derzeit zu teuer ist.

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn (NYSE:LNKD) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft und Tesla und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls und Short January 2021 $115 Call auf Microsoft.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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