Top-Aktien zu kaufen ist für Foolishe Investoren besonders wichtig. Wir sind schließlich überzeugt davon, dass das Investieren in großartige Unternehmen langfristig das Erfolgsrezept für marktschlagende Renditen ist. Was eine solche Chance ausmacht, schwankt natürlich je nach Ansatz und Chance-Risiko-Neigung der Investoren.
Allerdings können wir eines mit Sicherheit sagen: Top-Aktien sind niemals wirklich perfekt. Irgendein Manko haben sie immer. Wobei man als Investor einen Kompromiss finden muss. Das ist es, neben dem Identifizieren der jeweiligen Chancen, was die Kunst des besonders erfolgreichen Investierens ist.
Top-Aktien: Darum nie perfekt! Im Endeffekt bezieht sich der Kompromiss stets darauf, dass irgendein Teil fehlt. Ein gutes Unternehmen beispielsweise besitzt entweder ein Problem, das den Preis drückt. Oder ohne ein klares Problem mit einer hervorragenden Zukunftsaussicht einen hohen Preis. Schon Warren Buffett hat sinngemäß einmal gesagt, dass wir als Investoren nur für ein kleines bisschen Sicherheit bereit sein müssen, einen hohen Preis zu bezahlen. Im Zweifel ist es eben der Preis, der nicht perfekt ist.
Top-Aktien können jedoch auch aus anderen Gründen nicht perfekt sein. Stimmen Unternehmen und Preis, so gibt es in der Regel eines: Unsicherheit, was die Zukunftsaussichten angeht. Vielleicht verändert sich gerade der Markt oder das makroökonomische Umfeld, wie jetzt bei vielen Tech- und Wachstumsaktien. Das wiederum ist ebenfalls etwas, das wir noch als Luxus abtun können. Immerhin sind diese Belastungen nicht unternehmensorientiert.
Trotzdem können wir im Kern sagen: Top-Aktien, die perfekt sind, existieren eigentlich nicht. Eigentlich gibt es das lediglich im Rahmen eines wirklich marktbreiten Crashs. Wobei es hier die Aussichten sind, die negativ sind. Ein Gesamtmix, der alle Wünsche zufriedenstellt, soll heißen, ein perfektes Unternehmen, eine perfekte Bewertung und absolut starke Aussichten: Das ist eigentlich unmöglich.
Was wir hieraus lernen können Wenn Top-Aktien nicht perfekt sind, so heißt das, dass wir entsprechende Kompromisse hinnehmen müssen. Einige Investoren neigen vielleicht dazu, für Sicherheit einen hohen Preis zu bezahlen. Das kann ein Weg sein, den man gehen möchte. Persönlich neige ich jedoch eher dazu, kurzfristige Unsicherheit für ein starkes Unternehmen und mit einer attraktiven Bewertung hinzunehmen.
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass man nicht auf eine perfekte Top-Aktie warten sollte. Ansonsten passiert es womöglich, dass man niemals investiert. Perfektion an der Börse gibt es einfach nicht. Nein, sondern lediglich Kompromisse, auf die man jedoch aufbauen kann, um langfristig erfolgreich zu investieren.
Der Artikel Top-Aktien sind eigentlich nie perfekt ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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