Von Gina Lee
Investing.com - Die Aktie von Toshiba Corp. (T:6502) stieg auf den höchsten Stand seit drei Jahren, als das Unternehmen Pläne zur Rückkehr in die erste Sektion (TSE-1) der Börsen in Tokio und Nagoya nach langer Abwesenheit bekannt gab.
Die Aktien des Unternehmens stiegen gegen 6.17 Uhr MEZ um 16,77% auf 3.460 JPY (33,34 Dollar). Dabei handelte es sich um das größte Intraday-Kursplus seit Juli 2017.
Toshiba hat Berichten zufolge den Termin für den Schritt auf den 29. Januar festgelegt, was wiederum bedeutet, dass seine Aktien in die Marktindizes aufgenommen werden und inländischen aktiven Fonds ermöglichen, die Aktie zu kaufen.
Toshiba wurde im August 2017 in die zweite Sektion der beiden japanischen Börsen zurückgestuft und entging nur knapp einem kompletten Delisting. Das Unternehmen sah sich mit Milliardenverlusten bei der US-Atomkraftsparte Westinghouse konfrontiert, was die Verbindlichkeiten über das Niveau der Vermögenswerte hinaus trieb und den Verkauf des Halbleitergeschäfts erzwang. Das Unternehmen erhielt außerdem eine Finanzspritze von zahlreichen aktivistischen Aktionären, und aufgrund der Abschreibungen sowie der Bilanzskandale wurde der Neuling Nobuaki Kurumatani zum CEO ernannt.
Mit der Rückkehr in TSE-1 wäre Toshiba zum Börsenschluss am 25. Februar wieder im Topix-Index vertreten, so der Analyst Travis Lundy gegenüber Bloomberg. Laut Schätzungen von Lundy werden passive Fonds für die Indexaufnahme 58 Millionen Aktien kaufen müssen, was 13% der ausstehenden Aktien entspräche.
"Eine Topix-Aufnahme in dieser Größenordnung ist sehr selten ... leidgeprüfte aktivistische Investoren dürfen sich freuen. Das schafft Liquidität für einen Teilausstieg", fügte er hinzu.
Der Schritt erfolgt auch, nachdem Kurumatani im Dezember signalisiert hatte, dass Toshiba wieder bereit für Akquisitionen und Geschäftserweiterungen sei, wenn auch auf umsichtigere und vorsichtigere Weise als zuvor. Er bekräftigte außerdem die Absicht von Toshiba, seine Beteiligung an der ehemaligen Flash-Speichereinheit Kioxia zu veräußern.
"Eine Sache, die sich geändert hat, ist, dass ich jetzt das Sagen habe ... der Vorstand legt nun auch bei Akquisitionen sehr strenge Maßstäbe an", erklärte Kurumatani gegenüber Bloomberg.