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Tourismusbranche kritisiert aufgeschobenen Beschluss zu Reiseverbot

Veröffentlicht am 27.05.2020, 15:32
© Reuters.
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Berlin, 27. Mai (Reuters) - Die deutsche Tourismusbranche hat den aufgeschobenen Regierungs-Beschluss zum Ende des Reiseverbots als verheerende Botschaft kritisiert. "Das ist das völlig falsche Signal für die vielen Menschen in Deutschland und Europa, die nach langer Zeit wieder ihre Freunde und Verwandten besuchen oder in den Urlaub fliegen wollen", sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), am Mittwoch. Für die 26 Millionen Beschäftigten in der europäischen Reisebranche sei dies eine verheerende Botschaft. Der Verband DRV, der Veranstalter und Reisebüros vertritt, machte die CSU und Bayern verantwortlich: "Basis für die Diskussion über die Aufhebung von Reisewarnungen sollte das tatsächliche Infektionsgeschehen sein – und nicht innenpolitische Überlegungen." Unzufrieden ist die Branche auch mit den Regelungen für wegen der Corona-Krise abgesagte Reisen, die das Kabinett beschloss.

Eigentlich wollte das Kabinett das bis Mitte Juni verhängte Reiseverbot für 31 europäische Länder aufheben. Es gebe jedoch noch eine Reihe offener Fragen und man wolle sich mit der EU koordinieren, begründete eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes die Verzögerung. Kanzleramtsminister Helge Braun stellte aber eine Entscheidung nächste Woche in Aussicht: "Eine Möglichkeit zum Sommerurlaub soll es geben", sagte er dem Sender RTL (H:RRTL). Man müsse sich mit den anderen europäischen Ländern einigen. Spanien erwäge, Urlaube ab Anfang Juli zu erlauben. Großbritannien wolle Urlauber für längere Zeit nicht ins Land lassen. Bei Fernreisen in anderen Kontinenten müsse man aber noch vorsichtiger bleiben.

GUTSCHEINLÖSUNG HÄLT BRANCHE FÜR UNZUREICHEND

Unzufrieden zeigte sich die Branche mit der Gutschein-Lösung für wegen der Pandemie abgesagte Reisen, die die Regierung nach Richtlinie der EU beschloss. Danach können Veranstalter Gutscheine anbieten. Deren Wert wird für den Fall einer Pleite von der Regierung garantiert. Wenn die Kunden es verlangen, muss aber das Geld erstattet werden. Dies löse die Probleme der Branche nicht, bemängelte der DRV. Finanzielle Engpässe bedrohten die Reisebranche existenziell, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. "Nur die Kombination aus freiwilligen Gutscheinen und Kreditfonds kann die Liquidität der Unternehmen sichern." Der Branchenverband BTW ergänzte, ohne nicht rückzahlbare Finanzhilfen "drohen in der Tourismuswirtschaft noch in diesem Jahr bis zu 1,2 Millionen Arbeitslose".

Die Bus-Branche demonstrierte in Berlin und weiteren Städten mit Hunderten Bussen gegen das Gutschein-Konzept. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Omnibusunternehmen (bdo), Christiane Leonard, sagte: "Es ist ausdrücklich keine Lösung, was die Bundesregierung heute vorgestellt hat. Vielmehr wird einfach nur etwas Selbstverständliches noch einmal neu in blumige Worte gefasst."

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