Die Twitter-Aktie (WKN: A1W6XZ) stieg zu Wochenbeginn besonders stark. Während ich diese Zeilen schreibe, liegt das Kursplus bei 24,1 %. Man könnte meinen, dass es fundamentale Daten oder einen spannenden Zukauf gegeben hat. Dabei handelt es sich eigentlich nur um einen Investor, der eine Minderheitsbeteiligung aufgebaut hat.
Zwar ist es niemand Geringeres als Elon Musk, der sich Twitter-Aktien sicherte. Was folgt, ist ein beispielloses Nachinvestieren vonseiten seiner Follower, so wie wir es von anderen Aktien oder Kryptowährungen kennen. Aber auch die Möglichkeit, dass es Führungsprobleme nach sich zieht. Blicken wir auf diesen spannenden Auslöser für das Kursplus und die Möglichkeit einer neuen Baustelle.
Twitter-Aktie: Elon Musk greift zu!
Elon Musk greift also bei der Twitter-Aktie zu. Dass der Unternehmer und Milliardär des Öfteren mal über dieses Sprachrohr kommuniziert, das wissen wohl auch die meisten Foolishen und unternehmensorientierten Investoren. Das mit dem Investieren ist jedoch eher neu. Und es bleibt die Frage, was der Milliardär hier vorhat.
Fest steht jedenfalls: Elon Musk hat sich bislang ca. 9,2 % der Stimmen gesichert und durch den Abverkauf Mitte März und die Performance bis jetzt ein gutes Timing bewiesen. Es dürfte ihm in Anbetracht der 73,6 Mio. Twitter-Aktien und des Investitionsvolumens zwischen 2,2 und 2,6 Mrd. US-Dollar (je nach Kaufkurs, voraussichtlich) kaum um das Mehren seines Wohlstands gehen. Dafür hat er schließlich seine maßgebliche Beteiligung an Tesla (NASDAQ:TSLA).
Möglich ist, dass Musk bei Twitter (NYSE:TWTR) verstärkt als aktivistischer Investor auftritt. Seine Beteiligung ist größer als die von Gründer Jack Dorsey, womit er ein gewisses Gewicht besitzen dürfte. Redefreiheit und die freie Meinungsäußerung waren zuletzt von Elon Musk kritisiert worden. Womöglich möchte der Visionär seine neuen Stimmrechte in Zukunft aktivistisch nutzen, um mehr Druck auf das Top-Management ausüben zu können.
Probleme vorprogrammiert?
Es wäre der Luxus eines Milliardärs, sich per Milliardenbeteiligung bei Twitter einzukaufen und seine Forderungen durchzusetzen. Ob es dazu kommt? Bleibt abzuwarten, und auch, ob Musk womöglich indirekt Einfluss nehmen möchte. Das Gewicht dazu hätte er jedenfalls, was für Spekulationen sorgen dürfte. Eine Eigengründung eines Kurznachrichtendienstes könnte damit jedenfalls zunächst vom Tisch sein.
Zunächst hat Elon Musk erst einmal die Twitter-Aktie für einen Milliardenbetrag gekauft. Die Folgen werden wir in den kommenden Wochen und Monaten sehen. Auszuschließen ist für mich nicht, dass sich der Unternehmer als aktivistischer Investor aufspielt und seine Vision des Kurznachrichtendienstes durchzusetzen versucht. Dann wären die 24 % Kursplus vielleicht übertrieben für die möglichen Reibereien, die sich ergeben könnten.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und Twitter.
Motley Fool Deutschland 2022