Von Geoffrey Smith
Investing.com - Obwohl Unilever (AS:ULVR) nach einem starken Septemberquartal seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erneut anhob, bewegte sich die Aktie des Konsumgüterriesen am Donnerstag kaum.
Laut dem Unternehmen hatten die Preiserhöhungen nur einen "begrenzten Effekt" auf das Verkaufsvolumen. So hätten sich seine Premium-Marken ebenso gut verkauft wie die Discount-Marken.
"Wir haben kaum Anzeichen für einen Rückgang der Verkaufsvolumina gesehen", sagte CEO Alan Jope gegenüber Bloomberg TV.
Das organische Umsatzwachstum beschleunigte sich im 3. Quartal auf 10,6 %. Einem durchschnittlichen Preisanstieg von 12,5 % stand ein Rückgang der Verkaufsmengen um 1,6 % gegenüber. Der Absatz im Bereich Haushaltsprodukte ging um 3,6 % und im Bereich Körperpflegeprodukte um 4,1 % zurück, wogegen die Verkaufsmengen von Speiseeis ihren üblichen saisonalen Höchststand erreichten und um 1,0 % stiegen. Und das, obwohl der Hersteller von Carte d'Or die Durchschnittspreise um mehr als 13 % erhöht hat.
Der Gesamtkonzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 18 % auf 15,8 Mrd. Euro (15,8 Mrd. USD), wovon fast die Hälfte auf die Abwertung des Euro im Berichtszeitraum zurückzuführen war.
Das Unternehmen prognostiziert nun ein Umsatzwachstum von über 8 % für das Gesamtjahr, nachdem die Unternehmensführung zuvor nur eine Steigerung von 6 % erwartet hatte.
Darüber hinaus hat Unilever seine Quartalsdividende auf 37,22 Pence pro Aktie erhöht. Im 2. Quartal zahlte der Konsumgütergigant noch eine Quartalsdividende von 36,33 pro Aktie und im Vorjahr 35,98 Pence. In Euro betrug die Dividende unverändert 42,68 Cents.
Unilever ist eines der Schwergewichte unter den globalen Verbrauchermarken, die im vergangenen Quartal unterm Strich mehr Gewinn gemacht haben als erwartet. Das zeigt deutlich, dass die Verbraucher bereit und in der Lage sind, höhere Preise zu akzeptieren.
Jope schrieb in einer Pressemitteilung, dass er aufgrund der Stärke des Dollars und des Wegfalls günstiger Devisenabsicherungen auch für 2023 einen hohen Inflationsdruck erwartet. Gegenüber Bloomberg erklärte er, dass insbesondere höhere Lohn- und Energiekosten die Zahlen für das nächste Jahr belasten dürften. Dennoch beließ das Unternehmen seine Prognose für die bereinigte operative Marge bei 16 % im Jahr 2022. In den nächsten zwei Jahren, so Jope, erwarte er eine Verbesserung aufgrund von Kosteneinsparungen, Änderungen im Produktmix und weiteren Preiserhöhungen.
Bis 10:40 Uhr MEZ wurde die Unilever-Aktie in London 0,1 % tiefer gehandelt.