NEW YORK (dpa-AFX) - US-Staatsanleihen sind am Mittwoch mit Kursverlusten in den Handel gegangen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,40 Prozent auf 120,44 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg bis auf 2,66 Prozent. Das ist der höchste Stand seit März 2019.
Zur Wochenmitte nimmt die US-Geldpolitik an den Finanzmärkten eine bedeutende Rolle ein. Am Abend wird das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der Notenbank Federal Reserve erwartet. Fachleute rechnen mit Hinweisen auf das Tempo der erwarteten geldpolitischen Straffung. Nicht nur werden von der Fed im Jahresverlauf zahlreiche Zinsanhebungen von insgesamt mehr als zwei Prozentpunkten erwartet. Auch dürfte die durch Wertpapierkäufe auf knapp neun Billionen Dollar angeschwollene Notenbankbilanz bald abgeschmolzen werden.
Die designierte Fed-Vizechefin Lael Brainard hat sich bereits am Vortag zu der Thematik geäußert. Sie plädiert für einen raschen Beginn der Bilanzverringerung schon im Mai. Zudem tritt sie für eine deutlich schnellere Abschmelzung ein als in der vorherigen Straffungsperiode von 2017 bis 2019. Damals war die Fed eher vorsichtig vorgegangen, allerdings liegt die Inflation aktuell wesentlich höher, was die Währungshüter unter Druck setzt. Die hohen Erwartungen an die Fed haben die Kapitalmarktzinsen in den vergangenen Monaten in die Höhe getrieben.