Nach dem Geld ist auch die Labor-Lizenz futsch. Die US-Behörden haben der Gründerin der Blutanalyse-Firma Theranos, der ehemaligen Start-up-Milliardärin Elizabeth Holmes, für die kommenden zwei Jahre verboten, ein Labor zu betreiben. Die Gesundheitsbehörde CMS habe "Probleme" im Theranos-Labor im kalifornischen Newark entdeckt und Holmes daher die Lizenz entzogen, teilte die Firma am Donnerstag mit. Theranos ist seit Monaten im Visier der CMS.
Theranos hatte mit dem Versprechen für Furore gesorgt, an einer geringen Menge Blut zahlreiche medizinische Tests durchführen zu können. Das "Wall Street Journal" begann jedoch im Oktober 2015 mit einer Artikelserie, in der die Zuverlässigkeit der verwendeten Technologie in Frage gestellt wurde. Auch könne nur ein kleiner Teil der von Theranos versprochenen mehr als 200 Tests tatsächlich vorgenommen werden.
Die Gesundheitsbehörde CMS erklärte im Januar, die Praktiken von Theranos seien eine "direkte Gefahr für die Gesundheit und die Sicherheit von Patienten" und drohte mit einem Verbot der Bluttests. Daneben ist Theranos im Visier der US-Börsenaufsicht SEC sowie von Ermittlern in Kalifornien. Hier geht es um mögliche Schädigung von Investoren. Außerdem drohen Theranos auch Sammelklagen von Patienten.
Holmes gehören 50 Prozent der Firma. Das Magazin "Forbes" hatte ihr Vermögen vor einem Jahr noch mit 4,5 Milliarden Dollar angesetzt, kürzlich aber auf null heruntergerechnet. Da Holmes nur gewöhnliche Anteilsscheine und keine Vorzugsaktien besitze, werde sie sich hinten anstellen müssen, falls es ans Geldverteilen gehe, hieß es zur Begründung.