Für Tesla läuft es derzeit nicht gut: Nach dem tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden Auto untersucht die US-Verkehrssicherheitsbehörde einen weiteren Verkehrsunfall mit einem Wagen des Elektroautoherstellers. Seine ehrgeizigen Produktionspläne musste Tesla zudem zusammenstreichen. Vom Ziel, eine halbe Million E-Autos pro Jahr vom Band laufen zu lassen, scheint das Unternehmen weit entfernt.
Die US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht einen Verkehrsunfall mit einem Tesla-Geländewagen Model X vom 1. Juli im US-Bundesstaat Pennsylvania, wie eine Behördensprecherin AFP sagte. Es gehe um die Frage, ob der Autopilot zum Unfallzeitpunkt eingeschaltet war oder nicht.
Eine Tesla-Sprecherin sagte, dies sei noch unklar. Das Unternehmen warte noch auf die Aufzeichnungen aus dem Auto. Den Fahrer habe Tesla aber noch nicht erreicht.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte Tesla einen tödlichen Unfall mit einem anderen Modell, dem Model S, einräumen müssen. Der Unfall ereignete sich nach Unternehmensangaben, als ein Lastzug im rechten Winkel vor dem selbstfahrenden Auto die Straße kreuzte. Möglicherweise habe der Autopilot die weiß gestrichene Seite des Lkw nicht von dem taghellen Himmel dahinter unterscheiden können; die Bremsfunktion sei jedenfalls nicht ausgelöst worden.
Der Geländewagen Model X ist erst seit kurzem im Handel. Das Autopilot-System hatte Tesla im vergangenen Jahr vorgestellt. Es lässt Autos automatisch die Spur wechseln, die Geschwindigkeit verändern und die Bremse auslösen. Das Selbstfahrsystem kann aber jederzeit vom Fahrer überstimmt werden. Die Fahrer müssen auch bei Autopilot-Fahrten jederzeit die Hände am Lenker halten und haben die Verantwortung.
Tesla versucht derzeit, sich von einem Nischenanbieter für hochpreisige Elektroautos zu einem Hersteller für breitere Bevölkerungskreise zu entwickeln. Bis 2018 will der Konzern insgesamt 500.000 Autos pro Jahr bauen. Am Sonntag musste Tesla aber zugeben, dass von April bis Juni statt der angestrebten 17.000 Wagen nur knapp 14.400 ausgeliefert wurden. Die Zielmarke von 80.000 bis 90.000 ausgelieferten Autos in diesem Jahr wankt.