Wenn es um Autohersteller-Aktien geht, redet alles vom Elektroauto – von Batterien, Rohstoffen, Produktionszahlen und Marktanteilen. Dabei gibt es einen Trend in der Autobranche, der noch wesentlich größere Umwälzungen hervorbringen wird. Die Rede ist vom autonomen Fahren und dem Robotaxi. Wo immer es große Umwälzungen gibt, gibt es Chancen für Anleger, mit den richtigen Aktien ein Vermögen zu verdienen.
Autonomes Fahren: Das Abomodell kommt in die Autobranche Computerprogramme, Speicher- und Rechenkapazität, Filme und Musik: In den letzten Jahren werden immer mehr Produkte zu Dienstleistungen im Abomodell. Unternehmen freuen sich über planbare Einnahmen, Kunden sind glücklich über das Wegfallen der Anschaffungskosten. Selbstfahrende Fahrzeuge könnten das Abomodell in die Autobranche bringen und den Sektor kräftig durcheinanderwirbeln.
Ein elektrisches Robotaxi für den Arbeitsweg, Einkaufsfahrten und Ähnliches zu benutzen, könnte für viele Menschen deutlich lohnenswerter sein als der Besitz eines eigenen Autos. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man die Zeit im autonomen Auto frei nutzen kann.
Aus Sicht der Autohersteller werden sich die Einnahmeströme deutlich verändern. Das Geld wird nicht mehr beim Fahrzeugverkauf und mit Reparaturen verdient werden, sondern mit der Dienstleistung des autonomen Chauffeurs.
Derzeit ist das autonome Fahren ein ferner Zukunfstraum. Investitionen in das Thema drücken die Unternehmensgewinne der Autohersteller und damit die Bewertungen mancher Autoaktien. Lieber sollten Anleger diese Investitionen als das sehen, was sie eigentlich sind: der Grundstein für ein Milliardengeschäft.
Der Markt für autonomes Fahren ist riesig Allein deutsche Autofahrer legten 2019 eine Gesamtstrecke von 644,8 Mrd. Kilometern mit ihren Untersätzen zurück. Das sind 2.149 Trips zur Sonne und wieder zurück. Schon eine mickrige Gewinnmarge von einem Cent pro Kilometer für Robotaxi-Anbieter schafft beinahe aus dem Nichts ein Multimilliardenpotenzial für Gewinne. Und noch mal: Wir reden hier alleine von Deutschland.
Autoherstellern eröffnen sich zwei mögliche Geschäftsmodelle: Entweder, man verkauft weiterhin Autos an Kunden – vermutlich zu Herstellungskosten oder sogar darunter –, lässt den Kunden das Auto als Robotaxi vermieten und partizipiert langfristig über eine Umsatzbeteiligung.
Oder Autohersteller bauen eine eigene Robotaxi-Flotte auf, sodass 100 % der Umsätze aus dem autonomen Fahren direkt bei ihnen landen.
Worauf es jetzt für Autoaktien ankommt Wichtig ist in beiden Fällen, dass Autohersteller eigene Softwarekompetenzen aufbauen. Denn nur wer die Software für autonomes Fahren liefern kann, wird mit Umsätzen und Gewinnen aus diesem Milliardenmarkt belohnt.
Während derzeit alles vom Elektroauto spricht und CEOs von Autoherstellern ihre Unternehmen auf diesen Megatrend ausrichten, täten viele gut daran, das Thema autonomes Fahren noch stärker im Blick zu haben. Wer als Erstes die Software für ein wirklich vollständiges Robotaxi kreieren kann, wird mit riesigen Umsätzen belohnt werden – ob das nun ein Autohersteller oder ein Tech-Konzern ist.
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