Der Vermögensaufbau mit Dividenden ist weiterhin beliebt. Viele Sparer und neue Investoren hierzulande setzen schließlich auf regelmäßige Ausschüttungen. Wohl auch, weil viele auf ihre Zinsen verzichten müssen und sie schmerzlich vermissen. Hand auf’s Herz: Auch ich bin so zum Thema Aktien und Börse gekommen.
Dabei unterliegen viele Investoren einem Trugschluss: Wer erfolgreich in Dividendenaktien investieren möchte, der sollte darauf achten, dass die jeweiligen Aktien eine Dividende auszahlen, das kann sich für den Vermögensaufbau lohnen. Allerdings nicht unbedingt, dass die Höhe der Ausschüttungsrendite möglichst maximal ist.
Warum das so ist? Spielen wir ein wenig mit den Zahlen, um eine überaus interessante Antwort auf diese Frage zu erhalten.
Vermögensaufbau mit Dividenden: Das Entscheidende Der Vermögensaufbau mit Dividenden ist, wie gesagt, beliebt. Aber auch statistisch gesehen absolut erfolgreich. Eine bekannte und viel zitierte Auswertung des Ned Davis Research Instituts hat das bereits ergeben. Zahlen und Voraussetzungen, die wir heute ein weiteres Mal aufwärmen wollen.
Ned Davis Research hat im Rahmen der eigenen Analyse herausgefunden, dass die Dividendenaktien des S&P 500 zwischen den Jahren 1972 und 2017 auf eine durchschnittliche Rendite von 9,25 % pro Jahr gekommen sind. Die nichtausschüttenden Aktien hingegen haben es auf eine durchschnittliche Rendite von 2,61 % pro Jahr gebracht. Ein qualitativer Unterschied lässt sich daher durchaus erkennen.
Allerdings: Die Höhe der Dividende ist bei der Auswertung unberücksichtigt geblieben. Das wiederum heißt, jede Aktie mit einer noch so kleinen Ausschüttungssumme je Aktie ist für diese Auswertung berücksichtigt worden. Eine wirklich wichtige Erkenntnis, die zeigt: Die Höhe der Dividende ist für das Gesamtrenditepotenzial und beim Vermögensaufbau absolut nicht entscheidend. So manches Mal sogar kontraproduktiv, wenn das Risiko die Ausschüttungsrendite unternehmensorientiert nicht wert ist.
Höhe ausklammern kann von Vorteil sein Beim Vermögensaufbau mit Dividenden geht es im Allgemeinen nicht um eine hohe Dividendenrendite, was Foolishen Investoren klar sein dürfte. Das Unternehmen sollte im Vordergrund stehen sowie andere Faktoren. Allerdings ist auch das nicht alles.
Im Endeffekt sind es häufig gerade diejenigen Aktien mit einer Dividende, die nicht aufgrund ihrer hohen Ausschüttungsrendite bestechen, die eine bestmöglichen Gesamtrendite bezwecken. Ausschütter mit niedrigeren Dividendenrenditen besitzen häufig ein moderates bis rasantes Wachstum. Ein wichtiger Katalysator, wenn es um den erfolgreichen Vermögensaufbau mit Aktien geht.
Das erklärt möglicherweise auch die Auswertung: Nämlich dass Aktien mit einer Dividende erfolgreicher, profitabler und manchmal wachstumsstärker sind. Aber eben nicht alles, was einen gewissen eigenen Fokus bei deiner Auswahl benötigt. Vielleicht solltest du daher deinen Fokus beim Vermögensaufbau mit Dividenden ein wenig überdenken.
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