Tokio (Reuters) - Toyota (T:7203) blickt angesichts des starken Yen pessimistischer in die Zukunft.
Der japanische Autobauer, der sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Volkswagen (DE:VOWG) um den Titel des Weltmarktführers liefert, senkte am Donnerstag nach drei Jahren in Folge mit Rekordgewinnen seine Prognose. Für das operative Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März rechnet Toyota nur noch mit umgerechnet 14,15 Milliarden Euro. Dies wäre ein Minus von 44 Prozent. Zuletzt hatte Toyota noch einen operativen Gewinn von 15,04 Milliarden Euro angepeilt.
Toyota setzt den Großteil seiner Autos außerhalb des Heimatmarktes ab und bekommt deswegen die anhaltende Yen-Stärke zu spüren, die japanische Waren im Ausland verteuert. Die Yen-Aufwertung macht der exportorientierten Volkswirtschaft auch insgesamt zu schaffen. Die Regierung in Tokio versucht nun, mit einem riesigen Konjunkturpaket den Rückfall in eine Rezession zu verhindern. Toyota selbst kündigte an, noch "aggressiver" zu sparen.
Im abgelaufenen Geschäftsquartal fiel der operative Gewinn um 15 Prozent auf 5,68 Milliarden Euro. Volkswagen kam von April bis Juni auf ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis (Ebit) von 4,4 Milliarden Euro.[FWN1AE0JN] Den deutschen Konkurrenten belastet der Dieselskandal weiterhin.
Für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte Toyota seine Absatzprognose von 10,15 Millionen Fahrzeugen. Zuletzt hatte der Konzern 10,09 Millionen Auto verkauft und damit mehr als die Konkurrenz. Volkswagen kam vergangenes Jahr auf gut 9,9 Millionen, dicht gefolgt vom Opel-Mutterkonzern General Motors (NYSE:GM) mit 9,8 Millionen Wagen. Im ersten Quartal überholten die Wolfsburger ihren japanischen Rivalen beim Absatz.