Es bleibt bis zuletzt natürlich immer eine spannende Entscheidung. Ich meine hier die Überlegung, in welche Aktie man zu welchem Zeitpunkt investieren sollte. Und da man ja nicht gleich nach dem Kauf mit Kursverlusten leben möchte, ist hier sicherlich ein äußerst gutes Gespür gefragt. Aber wir wissen, dass, auch wenn es anfangs ganz gut aussieht, sich so mancher Titel als echter Verlustbringer entpuppen kann.
Es könnte also von großer Wichtigkeit sein, nach welchen Kriterien man bei seiner Aktienauswahl am besten vorgeht. Oder was vielleicht noch besser ist: Sich zu überlegen, nach welchen Kriterien man es lieber nicht machen sollte. Denn wenn es um die Börse oder Finanznachrichten geht, ist vieles oftmals nicht ganz so, wie es einem erscheinen mag. Doch auch von vielen anderen Seiten kann manchmal eine ungewollte falsche Beeinflussung drohen.
Bildlich gesprochen sollte man also, um tolle Aktien zu finden, den Mut aufbringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Sicherlich ist auch dies keine 100%ige Garantie für schöne Kursgewinne. Aber die Chance darauf kann dadurch meines Erachtens immens ansteigen.
Vorsicht bei vermeintlich „heißen“ Tipps
Jeder von uns kennt es oder hat es sogar selbst schon einmal erlebt. Es geht hier um die sogenannten heißen, aber meistens sehr spekulativen Aktientipps. Unter anderem in einschlägigen Foren und Blogs mit den Themen Aktien und Börse kann man diesen Tipps relativ häufig begegnen. Aber gerade dort sollte man lieber äußerste Vorsicht walten lassen und auf gar keinen Fall jeder „Top-Empfehlung“ blind folgen.Meiner Ansicht nach gilt dies aber auch für vermeintlich seriöse Finanzpublikationen. Doch warum sollten die vielen Zeitungen und Magazine aus dem Bereich der Finanznachrichten eventuell nicht ganz so unabhängig sein, wie man vielleicht glaubt? Beispielsweise weil in diesen Blättern relativ häufig über jene Aktiengesellschaften berichtet wird, die auch die größten Anzeigenkunden darstellen.
Ich habe für mich jedenfalls entschieden, gerade auch unter diesem Gesichtspunkt die Unabhängigkeit der Finanzmagazine ein Stück weit infrage zu stellen. Nun gut, ihre Berichterstattung mag übersichtlich und mit vermeintlich wichtigen Informationen gespickt sein. Bei meiner Aktienauswahl ziehe ich sie aber dennoch nicht zurate.
Kurzlebige Trends
Bei meinen Investmententscheidungen versuche ich auch diesen Aspekt weitestgehend zu ignorieren. Denn seien wir doch mal realistisch. Es ist durchaus eine Tatsache, dass an der Börse sprichwörtlich alle paar Monate „eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird“. Doch wenn man bei jedem noch so kurzen Trend mit dabei sein möchte, kann dies mitunter sehr gefährlich sein.Als Erstes wird man hier mit Tipps ja regelrecht überschüttet. Was bedeutet, dass man ständig irgendeine Aktivität an den Tag legen müsste. Zweitens sind die betreffenden Aktien meistens schon hoffnungslos überteuert, wenn endlich auch die breite Masse auf sie aufmerksam geworden ist. Springt man hier jetzt auf den bereits länger fahrenden Zug mit auf, dann muss man selbstredend mit hohen Kursverlusten rechnen, sobald der Wind anfängt, sich wieder zu drehen.
Fazit
Jetzt kennst du also zwei Gesichtspunkte, nach denen ich meine Aktien also auf keinen Fall aussuchen würde. Und ich vermute an dieser Stelle, dass es vielen Foolishen Lesern vermutlich ähnlich geht. Aber wie könnte man denn nun am besten bei seiner Aktienauswahl vorgehen? Bei uns Fools kannst du natürlich auch auf diese Frage viele Antworten finden. Doch heute ging es vordergründig darum, wie man an diese Angelegenheit lieber nicht herangehen sollte.Der Artikel Vorsicht, hohe Verluste drohen: Zwei Aspekte, nach denen ich meine Aktien nie auswählen würde! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2023