Investing.com – Der Dax pendelte lethargisch bis zum frühen Nachmittag unschlüssig um den Vortagesschlusskurs, wechselte dabei ständig das Vorzeichen. Für die vorübergehenden Kursschwankungen sorgte der heutige kleine Verfallstag. Zur jetzigen Stunde scheint sich der Leitindex allerdings wieder stabilisiert zu haben, nachdem am Morgen gute Vorgaben noch für einen positiven Start gesorgt hatten, die den Kurs in Richtung 9.700 Punkte hievten. Momentan verzeichnet der deutsche Leitindex ein moderates Plus von 0,17% auf 9.634,80 Punkte. In der zweiten Reihe notiert der MDax praktisch unverändert bei einem hauchdünnen Minus von 0,01% auf 16.774,08 Zähler. Der TecDax legt dagegen um 0,41% auf 1.265,41 Punkte zu.
Überraschend starke Zahlen aus den USA zum produzierenden Gewerbe hatten am Vortag die Kurse in Wall Street beflügelt. Der Markit Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie hat im Februar überraschend gut abgeschnitten. Der zusammengesetzte PMI ist von 53,7 im Vormonat auf 56,7, was dem besten Stand seit Mai 2010 entsprach und auf eine wieder an Fahrt gewinnende Wirtschaftserholung hoffen ließ.
In Japan trieben die US-Werte den Nikkei-Index stark um 2,88% in die Höhe. Zur Kursrally trug gleichzeitig ein dem Dollar gegenüber wieder schwächerer Yen, der vorwiegend Exportwerten zugutekam. Derzeit notiert der USD/JPY Kurs bei 102,42 Yen. Zudem hat die Bank of Japan heute das Protokoll ihrer jüngsten Ratssitzung vorgelegt. Daraus liest sich ab, dass einige Mitglieder für eine aufschlussreichere Erklärung der BoJ zu den Wachstumsaussichten für das zweite Quartal plädierten. Die japanische Notenbank rechnet mit einer Abschwächung der Wachstumsrate.
Mit Sorge wird heute andererseits auf die Unruhen in der Ukraine geblickt. Die kritische Lage nach den harten Auseinandersetzungen, bei denen es bereits viele Tote gab, hat die Krise in dem Land stark verschärft. Kiev steht am Rande der Zahlungsunfähigkeit. In Folge hat S&P die Kreditwürdigkeit der Ukraine um eine Note auf ´CCC´mit negativem Ausblick herabgestuft, meldete heute die die Ratingagentur.
Nachdem am Vortag die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen zu einem Krisentreffen zusammengekommen waren, hat Ministerpräsident Viktor Yanukovich heute seinen Oppositionsgegnern Zugeständnisse gemacht. In einer offiziellen Mitteilung, die auf der Regierungswebseite veröffentlicht wurde, versprach er eine Regierung der nationalen Einheit und Verfassungsänderungen, mit denen seine Macht beschränkt und das Wahlsystem verändert werden sollen. Jedoch hat die Opposition das Angebot abgelehnt, wie Oppositionsführer um Vitali Klitschko und Arseni Jatzenuk bekanntgaben.
Die ukrainische Währung, Hrywnja, ist heute stark unter Druck geraten. Der EUR/UAH Kurs notiert derzeit bei 12,2673 Hrywnja je Euro.
Von Konjunkturseite haben die Einzelhandelsumsätze im Vereinigten Königreich für Januar die Markterwartungen verfehlt. Die Verkäufe gingen gegenüber Dezember um 1,5% zurück, teilte heute das nationale Statistikamt in London mit. Im Weihnachtsmonat hatten die Umsätze noch stark um 2,5% zugenommen.
An der Londoner Börse verzeichnet der FTSE 100 einen leichten Gewinn von 0,19%. In Paris legt der CAC 40 um 0,34% zu, der spanische Ibex 35 und der Mailänder FTSE MIB geben dagegen um jeweils 0,32% und 0,31% nach.
Am Frankfurter Parkett führt Deutsche Börse bei einem Gewinn von 1,74% die Gewinnerliste im Dax an, nachdem sich am Vortag Vorstandschef Reto Francioni bei der Bilanzpressekonferenz zuversichtlich für das laufende Jahr gezeigt hatte.
Die Aareal Bank ist nach den am Vortag gemeldeten Rekordgewinn Spitzenreiter im MDax bei einem Anstieg von 3,92%. Dialog Semiconductor ist Topwert im TecDax bei einem Plus von 4,51%. Positive Analystenkommentare nach den Quartalszahlen verliehen Impulse.
Zu den jetzigen Flops gehören Adidas, SGL Carbon und Pfeiffer bei Abschlägen von jeweils 2,07%, 7,17% und 1,63%.