„Martin Winterkorn hat Glück, dass er jetzt nicht in den USA ist.“ So kommentieren deutsche Medien die am Donnerstag veröffentlichte Anklageschrift gegen Martin Winterkorn. Ein US-Bundesgericht in Detroit wirf dem ehemaligen Volkswagen-Chef Verschwörung und Betrug vor. Bei den Abgasmanipulationen des VW-Konzerns seien die US-Behörden massiv hintergangen worden. Bei Verurteilung drohen Winterkorn bis zu 25 Jahre Haft und eine Geldstrafe von maximal 275.000 Dollar, wie ein Gerichtssprecher verlauten ließ. Außer gegen Winterkorn erhebt die Staatsanwaltschaft gegen fünf weitere Manager Anklage: Richard Dorenkamp, Heinz-Jakob Neusser, Jens Hadler, Bernd Gottweis und Jürgen Peter.
VW (DE:VOWG) will mit US-Behörden kooperieren
Winterkorn war im September 2015 nach Bekanntwerden des Abgasskandals von seinem Amt als VW-Vorstandschef zurückgetreten. Sinn für Dramatik kann man der US-Justiz nicht absprechen. Ob Zufall oder bewusst terminiert: Die Nachricht der US-Anklage gegen Winterkorn traf den VW-Konzern völlig überraschend während seiner Hauptversammlung. Der Konzern signalisierte Kooperationsbereitschaft in Richtung USA. Eine weitere Stellungnahme wollte er nicht abgeben.
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Ein Beitrag von Claudia Wallendorf.