😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Warum das weltweit diversifizierte ETF-Portfolio ein Mythos ist

Veröffentlicht am 11.05.2019, 09:41
Aktualisiert 11.05.2019, 10:06
Warum das weltweit diversifizierte ETF-Portfolio ein Mythos ist
US500
-
DE40
-
ADSGN
-
GOOGL
-
AMZN
-
TSLA
-
GOOG
-
MSCIEF
-
Warum das weltweit diversifizierte ETF-Portfolio ein Mythos ist

Gehörst du auch zu den ETF-Anlegern, die ihr ETF-Portfolio akribisch feinkalibrieren? Ein wenig Immobilien hier, ein paar Anleihen dort, gewürzt mit einer kleinen Portion Smart-Beta, Small Cap, Mid Cap und Large Cap?

Natürlich weltweit diversifiziert. Wer will sich schon gerne an eine spezielle Region binden, die früher oder später vielleicht doch zur Geisterstadt wird. Aber halt! Ist eine geografische Aufteilung des Portfolios heutzutage überhaupt sinnvoll? Ich sage: Nö!

Mit ein paar Käufen um die Welt Ich mag den DAX. Hier tummeln sich die Aktien absolut grandioser Unternehmen. Sogar im weltweiten Vergleich. Nach einer Befragung der Boston Consulting Group darf sich Sportartikelhersteller Adidas (DE:ADSGN) (WKN:A1EWWW) gar zu den zehn innovativsten Unternehmen der Welt zählen. Gratulation!

Dieser Achtungserfolg darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die übrigen neun Plätze bis auf eine Ausnahme von US-Unternehmen belegt werden. Unter anderem von IT-Fürst Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN:A14Y6F), E-Commerce-Gigant Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN:906866) und Elektropionier Tesla (NASDAQ:TSLA) (WKN:A1CX3T).

Aufgrund der sogenannten Home Bias (der Heimatmarktneigung) dürften hierzulande viele Investoren dem DAX die Treue schwören. Aber ob man ohne Amazon-Aktie in Zukunft noch weit kommt?

Da gehen wir doch lieber auf Nummer sicher! Mit einem geeigneten ETF, der den marktbreiten US-Index S&P 500 abbildet, ist man dem DAX mit wenigen Klicks fremdgegangen und hat nun ebenfalls eine schöne Position des „amerikanischen Traums“ im Gepäck.

Nun könnte man sich gemütlich für die nächsten 40 Jahre ins Koma legen und dem Zinseszins die harte Arbeit überlassen. Wäre da nicht die bohrende Gewissheit, dass die Schwellenländer in diesem viel zu trivialen Portfolio völlig zu kurz kommen.

Was ist mit China? Was ist mit Indien? Werden das nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit die führenden Wirtschaftsräume der Zukunft sein?

Mit einer ordentlichen Portion „MSCI Emerging Markets“ (Schwellenland-Index) ist dieser Missstand schnell behoben. Jetzt ist das Depot hergerichtet für die Ewigkeit. Oder doch nicht?

Folge den Umsätzen Man kann diese geografische Schnitzeljagd in einer nahezu unendlichen Granularität weiterspielen. Was man meiner Meinung nach allerdings nicht tun sollte. Denn die Idee, dass der DAX das Spiegelbild der deutschen und der S&P 500 das Spiegelbild der US-amerikanischen Wirtschaft ist, kann einer realistischen Betrachtung nicht standhalten.

Die Unternehmensberatung EY fand heraus, dass jedes zweite DAX-Unternehmen 80 % der Umsätze außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Innovationsmeister Adidas kommt sogar auf über 90 %. Huch!

Beim S&P 500 sieht es nicht anders aus. Über 38 % vom Umsatz entstehen nicht in der US-Binnenwirtschaft, sondern beinahe überall auf der Welt. Auf China entfallen 7,5 %. Indien und Brasilien sind mit etwa 1,5 % dabei.

Moment mal! China, Indien und Brasilien? Waren das nicht diese „Emerging Markets“? Huch zum Quadrat! Ob ein separater Schwellenländer-ETF überhaupt Sinn macht, wenn ein recht großer Teil der Umsätze des S&P 500 ohnehin aus diesen Regionen stammt, muss jeder für sich selbst bewerten.

Ich bin langweilig, und das ist offenbar auch gut so Ich finde, genau an dieser Stelle hakt die Logik des weltweit diversifizierten Portfolios. Die Vorstellung, dass man lieber noch ein paar Aktien aus Region A mit ins Depot legt, weil man den Aktien aus Region B kein Wachstum mehr zutraut, macht in einer global vernetzten Welt aus meiner Sicht wenig Sinn.

Wer sich meiner Argumentation anschließt, hat es gut. Ohne eine kleinteilige Diversifizierung ist das Depot plötzlich ungewohnt wartungsarm. Allerdings ist das auch ziemlich langweilig.

Mich stört die Langeweile nicht. Aber es mag Investoren geben, die sich in Zeiten ruhiger Börsen so sehr langweilen, dass ETFs mit etwas mehr „Drama“ plötzlich interessanter wirken, als es die Ratio erlaubt. Für solche Investoren würde eine Diversifizierung durchaus Sinn machen. Denn es knallt ja immer irgendwo. Das sorgt für reichlich Spannung im Depot! Aber brauchst du das?

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon und Tesla.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.