FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Donnerstag seine kräftigen Vortagesverluste etwas ausgeweitet. In der ersten Handelsstunde ging es um 0,21 Prozent nach unten auf 11 578,99 Punkte. Die Signale der US-Notenbank Fed, den Leitzins in diesem Jahr nicht mehr anzuheben, lieferten keine positiven Impulse mehr. Bereits am Vorabend hatte die New Yorker Wall Street nur kurz positiv darauf reagiert, dann aber im Minus geschlossen.
"Während der Aktienmarkt einen soliden Start in das Jahr hatte, sind die guten Nachrichten über Zinserhöhungen oder genauer gesagt über deren Ausbleiben nun eingepreist", sagte Marktstratege Lee Ferridge von State Street Global Markets. Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader betonte die Konjunktursorgen, die mit der für die Aktienmärkte doch eigentlich positiven Nachricht einer wieder lockeren Geldpolitik wieder zurückkämen.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) verlor bislang 0,16 Prozent auf 25 041,99 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte unverändert.
Im Dax waren Deutsche Bank (4:DBKGn)-Aktien der schwächste Wert mit minus 3 Prozent, im MDax büßten Commerzbank (4:CBKG) als Schlusslicht 2,8 Prozent ein. Die Fusionsfantasie als Treiber wirkt erst einmal nicht mehr. Aber auch europaweit waren Bankenwerte vor dem Hintergrund der Fed-Zinspause schwach. Tiefe Zinsen sind für die Geschäfte von Banken schlecht.
An der Dax-Spitze rückten Infineon (4:IFXGn) um 1,7 Prozent vor. Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen vom US-Chipkonzern Micron (NASDAQ:MU) Technology gäben Auftrieb, hieß es aus dem Handel.
Die Aktien von HeidelbergCement (4:HEIG) gerieten im Dax nach Zahlen und Aussagen zum neuen Geschäftsjahr unter Druck. Der Baustoffkonzern rechnet 2019 mit einem moderaten Anstieg des operativen Ergebnisses, was laut einem Händler die Anleger kaum vom Hocker reißen dürfte. Am Markt werde bereits mit einem Plus von etwa 5 Prozent gerechnet. Die Aktien verloren knapp 2 Prozent.
Ein unerwartet starker Gewinnrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr der Hornbach Holding (4:HBH) ließ im SDax (SDAX) die Aktien der Baumarktgesellschaft um mehr als 7 Prozent einbrechen. Für die Aktien von Koenig & Bauer (4:SKBG) ging es nach Zahlen und Ausblick um mehr als 5 Prozent runter. Die exponentielle 200-Tage-Linie rückt nun wieder etwas weiter in die Ferne. Die Auftragslage des Druckmaschinenherstellers ist robust. Die Kosten für die Wachstumsinitiative dürften die Marge im laufenden Jahr jedoch belasten, hieß es.