Der 13. März des Jahres 2020 ist für die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484) ein einschneidendes Datum gewesen. Bei dem Streaming-Konzern hat es das Tief im Rahmen des Corona-Crashs gegeben. Bei ca. 284 Euro fanden die Anteilsscheine einen schnellen Boden. Und entsprechend einen Turnaround, der durch die Pandemie anhielt.
Vielleicht die Basis vorab: Wer damals 10.000 Euro in die Netflix-Aktie investierte, der hält 35 Aktien am Streaming-Konzern. Keineswegs eine kleine Position, die außerdem zwischenzeitlich ziemlich stark gestiegen wäre. Bis zum 19. März des Jahres 2021 wäre die Aktie bis auf 604 Euro geklettert, was zu einem Vermögen von 21.140 Euro geführt hätte.
Aber das ist leider nur ein Teil dieser Geschichte. Seit diesem Hoch ging es mit der Netflix-Aktie schließlich konsequent bergab. Schauen wir einmal, was bis jetzt übrig wäre. Sowie auch, was Foolishe Investoren hiervon mitnehmen sollten.
Netflix-Aktie: Das wäre bis heute übrig! Wenn wir heute auf die Netflix-Aktie blicken, so müssen wir eine traurige Bestandsaufnahme machen. Die Anteilsscheine sind bis zum Ende der letzten Woche bis auf 190 Euro gefallen. Das heißt, dass aus den 10.000 Euro bis heute 6.650 Euro geworden wären. Zugegebenermaßen sähe das besser als der Wertverlust gegenüber 604 Euro aus, der relativ gesehen einem Abverkauf von fast 70 % entspricht. Trotzdem entspräche auch das einem relativen Verlust von 33,5 % innerhalb von zwei Jahren.
Innerhalb dieser Zeit ist trotzdem eine Menge passiert. Das Management von Netflix steigerte den Umsatz zwischen dem Geschäftsjahr 2019 von 20,15 Mrd. US-Dollar bis auf 29,7 Mrd. US-Dollar im vergangenen Geschäftsjahr 2021. Auch im ersten Quartal dieses Jahres ging ein zumindest moderates Umsatzwachstum weiter. Auch die Nutzerzahlen konnten bedeutend gesteigert werden.
Das führt mich wiederum zu der Frage, ob der Abverkauf bei der Netflix-Aktie auch aus diesem Vergleich heraus nicht übertrieben ist. Natürlich handelt die Börse und die Bewertung weiterhin die Zukunft. Moderate Verluste bei den Nutzern führen zu einem erhöhten Risiko, was das weitere Growth-Potenzial angeht. Dass die Aktie jedoch derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,5 gehandelt wird, das ist ohne Zweifel ein preiswertes Bewertungsmaß, das viele Risiken eingepreist hat. Aber auch die Chancen vielleicht nicht mehr so richtig ernst nimmt.
Eine Frage der Perspektive Natürlich ist die Perspektive bei der Netflix-Aktie relevant. Je nachdem, welche man wählt, kann die Aktie jetzt eine langfristige Kaufchance sein. Oder eben nicht. Aber es ist durchaus auch interessant, einmal in die Historie zu schauen, welche Resultate man damit eingefahren hätte. Der Corona-Crash ist für mich ein solcher guter Aufhänger.
Oder eben die Kernfrage, ob die Netflix-Aktie wirklich heute ein Drittel tiefer stehen sollte als noch zum Corona-Crash. Das kann durchaus Chancen offenbaren. Wie gesagt: wenn man unternehmensorientiert und auch vom Potenzial der Aktie überzeugt ist.
Vincent besitzt Aktien von Netflix. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.
Motley Fool Deutschland 2022