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Wie die Commerzbank-Aktie einen Ausweg sucht und sich dabei die Comdirect-Aktie zum Vorbild nehmen könnte

Veröffentlicht am 24.09.2019, 08:08
© Reuters.
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Die Commerzbank (DE:CBKG) (WKN: CBK100)-Aktie liegt heute fast 98 % unter ihrem Allzeithoch aus dem Jahr 2000 (20.09.2019). Die Gründe sind vielfach bekannt und liegen in der letzten Bankenkrise aus dem Jahr 2008. Noch heute führt das Institut Altlasten mit sich, die zukünftig weiter abgebaut werden müssen. Und solange weiterhin der Staat mit 15 % beteiligt bleibt, ist die Aktie auch für Investoren weniger interessant. Es gibt aber noch weitere Gründe für den Dauerniedergang der Bank, die du hier erfährst.

Die Comdirect (WKN: CBK100)-Aktie steht hingegen besser da. Bisher gehörte sie mit 82,27 % zur Commerzbank, zeigte der Mutter allerdings in vielerlei Hinsicht, wie die Bank der Zukunft aussehen könnte. Erfahre, was die Commerzbank derzeit alles unternimmt, um die Profitabilität zu steigern, wobei sie sich die Comdirect-Bank zum Vorbild nehmen sollte.

Die Kosten müssen weiter sinken Die Commerzbank war zum Halbjahr 2019 mit ihrem Gewinn von 391 Mio. Euro, der unter dem Vorjahreswert von 533 Mio. Euro lag, nicht zufrieden. Aber auch die Dauernegativzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) verhindern eine Genesung der europäischen Institute.

Marktbeobachter sehen schon jetzt weitere große Probleme auf die Geldhäuser zukommen, sollte zukünftig ein weiterer stärkerer Wirtschaftsabschwung eintreten. Dann hat die Zentralbank nämlich so gut wie keine Mittel mehr übrig, um die Wirtschaft zu stützen, es sei denn, sie steigert den Negativzins noch weiter, was allerdings zu vielen anderen Problemen führen würde.

Die Commerzbank stemmt sich gegen diese EZB-Politik mit einem weiteren Abbau von 200 Filialen und in Summe 2.300 Mitarbeitern. Zeitgleich werden in die weitere Digitalisierung, IT und das zukünftige Wachstum etwa 1,6 Mrd. Euro investiert. Dadurch werden auch 2.000 neue Stellen geschaffen, aber in den übrigen Bereichen auch 4.300 abgebaut.

Bis 2023 sollen so die jährlichen Kosten um 600 Mio. Euro sinken, was auch das Gewinnniveau heben und die Eigenkapitalrendite auf über 4 % (dies ist die Zielsetzung) steigern würde. Insgesamt legt die Bank ihren Schwerpunkt auf das wachsende Privat- und Firmenkundengeschäft, was sinnvoll ist.

Um die Liquidität zu erhöhen, will die Commerzbank auch ihre mBank (WKN: 884537)-Beteiligung veräußern und so die Risiken um etwa 17 Mrd. Euro reduzieren. Dagegen soll die bisher noch eigenständige Comdirect-Bank aufgrund der Angleichung der Geschäftsmodelle komplett übernommen werden.

Mit all diesen Maßnahmen will die Commerzbank auch einer möglichen Wirtschaftskrise entgegentreten, sie gut überstehen und wieder regelmäßig eine Dividende zahlen. Hauptproblem bleibt derzeit aber weiterhin die Negativzinspolitik der Zentralbank, die das eigentliche Bankgeschäft der Kreditvergabe wenig bis kaum profitabel macht.

Die Comdirect-Bank könnte zum Vorbild der Commerzbank werden Das Internet hat in vielen Wirtschaftsbereichen zu einem starken Wandel geführt. So ist beispielsweise Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866) aus dem Nichts zum größten Onlinehändler aufgestiegen, weil es keine Filialen und somit Kostenvorteile besitzt. Zudem wickeln auch immer mehr Kunden aus Bequemlichkeit ihre Einkäufe online ab.

Diese Entwicklung macht auch vor dem Bankgeschäft nicht halt, weshalb die Institute nach und nach immer mehr Filialen abbauen. Um wie viel profitabler das Direktbanking ist, zeigen die Geschäftszahlen der Comdirect, die in den letzten zehn Jahren (2009 bis 2018) durchgängig eine Nettomarge von 15 bis 32 % aufwies. Die traditionellen Banken konnten hier bei Weitem nicht mithalten.

Die Comdirect hat aufgrund der hohen Beliebtheit ihre Produktpalette stetig erweitert und bietet heute fast alle Dienste, die auch Filialbanken offerieren. Zudem darf die zunehmende Konkurrenz nicht vergessen werden, die in vielen Bereichen den Kostendruck erhöht.

Foolisher Abschluss Die Commerzbank-Aktie bleibt derzeit mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,25 weiterhin sehr günstig bewertet (20.09.2019), aber es drücken auch weiterhin Belastungsfaktoren wie die Negativzinsen, die Altlasten und die Staatsbeteiligung auf den Kurs.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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