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Wirecard-Aktie: Das passiert, wenn die Financial Times recht behält!

Veröffentlicht am 22.10.2019, 09:09
© Reuters.
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Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) und die Financial Times gehen in diesen Tagen wieder in eine neue Runde. Allein in der vergangenen Woche hat das einerseits bereits zu heftigen Kurskapriolen mit deutlichen, ja sogar zweistelligen Kursverlusten geführt. Allerdings ist das nicht alles.

Viele Investoren sind derzeit ziemlich verunsichert. Wie wird es weitergehen im Kontext dieser spannenden Aktie? Überwiegen aktuell die Chancen oder die Risiken? Und überhaupt, was ist dran an all den Berichten und Meinungen dieser Tage? Fragen, die bereits des Öfteren diskutiert wurden und bei denen auch wir bereits nach der einen oder anderen Antwort geschaut haben.

Um die aktuelle Situation und die Frage nach den Chancen und Risiken besser einschätzen zu können, könnte es sich möglicherweise jedoch auch anbieten, einmal durchzuspielen, was wäre, wenn die Financial Times mit ihrer Berichterstattung recht behält.

Wertberichtigungen stünden bevor Eine erste absehbare Konsequenz wäre selbstverständlich, dass Wirecard Wertberichtigungen im Zahlenwerk vornehmen müsste. Die bisherigen Vorwürfe drehen sich schließlich um Manipulationen innerhalb der Bilanz und der jeweiligen Jahresabschlüsse des innovativen Zahlungsdienstleisters. Diese müssten im Fall der Fälle natürlich berichtigt werden.

Je nachdem, wie gravierend diese sind, könnte alleine das natürlich signifikante Auswirkungen haben. Viele Vorwürfe sind zwar auf Vorjahre datiert, nichtsdestoweniger könnte das so manche Ergebnisrechnung beeinflussen. Oder auch die Bilanz, das Eigenkapital oder was auch immer.

Nichtsdestoweniger dürften die bilanziellen Auswirkungen eher zu den geringsten Sorgen zählen, sofern sich die Vorwürfe bewahrheiten sollten. Wobei man natürlich auch an dieser Stelle kritisch hinterfragen sollte, ob derzeit alles koscher ist.

Das Vertrauen und die Reputation wären weg Das lässt uns gleich zu einem möglicherweise viel schlimmeren Problem übergehen. Sollte die Financial Times nämlich wirklich ein Fehlverhalten, auch des Managements, nachweisen können und Wirecard hätte wirklich bewusst seine Zahlen frisiert, hätte das natürlich auch Auswirkungen auf das Vertrauen in den DAX-Konzern.

Speziell was die aktuellen Zahlen und Prognosen anbelangt, dürfte sich eine gewaltige Prise Skepsis breitmachen. Das Management geizt schließlich keineswegs mit spannenden Wachstumszahlen und ambitionierten Visionen und Zielvorstellungen. All das könnte im Fall der Fälle Makulatur werden. Wie gesagt, zumindest, sofern sich die Vorwürfe bewahrheiten.

Außerdem dürfte die Bewahrheitung der noch hypothetischen Vorwürfe auch für einen Reputationsschaden sorgen. Wirecard lebt von Vertrauen, schließlich wickelt das Unternehmen Zahlungen für Unternehmen ab. Teilweise auch in Milliardenhöhe. Sollte hier das Vertrauen der Unternehmenskunden weg sein, könnte das ebenfalls Gift für das Wachstum sein. Entsprechend steht viel auf dem Spiel für den innovativen Zahlungsdienstleister, auch, was die operative Zukunft und das Vertrauen der Investoren anbelangt.

Die Premiumbewertung dürfte ausgetrieben werden Zu guter Letzt dürfte im Worst-Case-Szenario auch die aktuelle Premiumbewertung aus der Wirecard-Aktie entweichen. Derzeit wird die Aktie noch immer mit dem 6-Fachen der Umsätze sowie mit dem 40-Fachen des 2018er-Ergebnisses bewertet. Ein Bewertungsniveau, das definitiv gute Aussichten sowie reichlich Wachstum einpreist.

Sollten sich diese Aussichten nun durch das aktuelle Kapitel der Causa Wirecard und die Authentizität der aktuellen Berichterstattung eintrüben, dürfte dieses Bewertungsmaß nicht mehr haltbar sein. Die Folge dürfte entsprechend ein weiterer Abverkauf sein, bei dem die aktuellen Kurskapriolen lediglich ein kleiner Vorgeschmack gewesen sind.

Auch für die Performance der Aktie steht entsprechend viel auf dem Spiel und für die Investoren daher ebenfalls. Das sollte man für den schlimmsten Fall ebenfalls auf dem Schirm haben.

Das Risiko ist hoch, aber … Wie wir sehen können, steht für Wirecard wirklich viel auf dem Spiel. Sowohl das Vertrauen als auch die Reputation dürften im Worst-Case-Szenario futsch sein. Sowie entsprechend die Premiumbewertung, die die Aktie gegenwärtig noch immer besitzt. Die Wertberichtigungen dürften hierbei letztlich sogar eher der kleinste Schaden sein.

Nichtsdestoweniger sollten Investoren derzeit bedenken, dass sich der DAX-Konzern noch nichts hat zu Schulden kommen lassen und bislang die Vorwürfe immer ausräumen konnte. Neben diesem gigantischen Risiko existieren daher auch weiterhin große Chancen, auf die man ebenfalls derzeit verweisen darf.

Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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