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WOCHENAUSBLICK: Anleger hoffen bei Handelskonflikt auf Gewöhnungseffekt

Veröffentlicht am 06.04.2018, 16:11
Aktualisiert 06.04.2018, 16:15
© Reuters.  WOCHENAUSBLICK: Anleger hoffen bei Handelskonflikt auf Gewöhnungseffekt
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt wohl auch in der neuen Woche das alles dominierende Thema am deutschen Aktienmarkt. Allerdings hoffen Experten, dass am Ende nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Demnach könnte sich der Leitindex Dax (DAX) etwas weiter erholen, obwohl zuletzt wieder aggressivere Töne vorherrschten.

Aktuell haben die Spannungen im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt zugenommen, nachdem es am Donnerstag noch nach Entspannung ausgesehen hatte. US-Präsident Donald Trump lässt wegen "unfairer Vergeltungsmaßnahmen Chinas" eine Verdreifachung der bisher beschlossenen Strafzölle auf chinesische Warenimporte mit einem Volumen von dann 150 Milliarden US-Dollar prüfen.

China reagierte scharf auf die überraschenden Drohungen und kündigte "umfassende Gegenmaßnahmen" an. Ob sich an den Börsen bei diesem Thema nun ein Gewöhnungseffekt einstellen wird, hängt nach Ansicht von Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets ganz maßgeblich vom Vertrauen der Anleger darauf ab, dass letztlich beide Seiten miteinander sprechen werden.

Die Analysten der Weberbank blicken diesbezüglich leicht optimistisch auf die neue Woche: Insgesamt habe sich die Nervosität an den Märkten wohl ein wenig gelegt. Außerdem sollte bei all der teils aggressiven Rhetorik nicht vergessen werden, dass bislang zwischen China und den USA noch keine der zuletzt angekündigten Zölle auch wirklich erhoben wurden, sondern es sich bislang nur um Drohgebärden handele. Somit bestehe auch die Hoffnung vieler Anleger auf eine nachösterliche Erholung der großen Aktienmarktindizes weiter.

Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank (DE:CBKG) schlug ebenfalls eher beruhigende Töne an: "So lange der Handelskonflikt zwischen den USA, der Europäischen Union (EU) und China nicht eskaliert, dürfte der Aufschwung nicht in Gefahr sein." Denn die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank schiebe die Wirtschaft weiter an, und ihre Normalisierung könnte sich bei einem weiteren Rückgang von Stimmungsindikatoren wie dem Ifo-Index noch länger hinauszögern als dies derzeit schon erwartet werde.

Skeptischer hingegen äußerte sich Analyst Patrick Franke von der Landesbank Helaba. Zwar könne man argumentieren, dass es Trump vor allem darum gehe, die Handelspartner an den Tisch zu bekommen, um ihnen Zugeständnisse zu Gunsten der US-amerikanischen Industrie und Landwirtschaft zu entlocken - zum Beispiel in Form niedriger Agrarzölle in der EU oder verstärkter Bemühungen der chinesischen Behörden, geistiges Eigentum zu schützen. Das Problem mit dieser Logik sei aber, dass Trump bereits seit den 1980er Jahren immer wieder eine zutiefst protektionistische Haltung vertreten habe. Dies sei kein Thema, zu dem er sich nur populistisch oder opportunistisch neu positioniert habe.

Neben den weiteren Nachrichten zum Handelskonflikt stehen in der neuen Woche einige Konjunkturdaten auf der Agenda. Den Analysten der Commerzbank zufolge dürften am Mittwoch vor allem die US-Verbraucherpreise für März für Bewegung am Aktienmarkt sorgen. Sie könnten laut den Experten einen Hinweis darauf liefern, ob die Konjunktur in den USA wirklich noch den Stimulus durch die weiterhin recht expansive Geldpolitik benötigt. Dies gelte vor allem deshalb, weil die Wirtschaft überdurchschnittlich wachse, was die Arbeitslosigkeit weiter drücke.

Von Unternehmensseite stehen derweil kaum Termine an. Am Donnerstag präsentieren der Verpackungsspezialist Gerresheimer (0:GXId) und der Zahlungsabwickler Wirecard (4:WDIG) Geschäftszahlen. Am Freitag folgt dann der Start-up-Entwickler Rocket Internet (4:RKET).

Ebenfalls zum Wochenschluss lohnt sich ein Blick auf die deutschen Bankaktien. Denn dann berichten in den USA mit JPMorgan (112:JPM), Wells Fargo (112:NOB) und der Citigroup (112:TRVC) gleich drei große Finanzinstitute über ihre Geschäfte im ersten Quartal.

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