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WOCHENAUSBLICK: US-Handelskonflikt und Inflationsangst drücken weiter aufs Gemüt

Veröffentlicht am 05.03.2018, 05:50
Aktualisiert 05.03.2018, 05:55
© Reuters.  WOCHENAUSBLICK: US-Handelskonflikt und Inflationsangst drücken weiter aufs Gemüt
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Zinsängste, politische Unsicherheiten wie die Wahl in Italien und nun auch noch ein drohender Zollkonflikt mit den USA: Derzeit treiben reichlich Themen den Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn. Nach seinem abermaligen Kursrutsch dürfte sich der Dax (DAX) auch in der neuen Woche in unruhigem Fahrwasser bewegen. Die Angst vor einer stärker als erwartet anziehenden Inflation bleibe Börsenthema Nummer eins, sagte Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers.

Nach der Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium durch den US-Präsidenten Donald Trump bahnt sich eine schwere internationale Handelsauseinandersetzung an. Die EU drohte umgehend Vergeltung an, auch der US-Nachbar Kanada warnte vor Gegenmaßnahmen.

Würden wirklich "globale Tarife" kommen, würde das die Importpreise in den USA erhöhen und damit die Preise für die aus Stahl und Aluminium produzierten Produkte wie Autos oder Flugzeuge steigen lassen, sagten die Experten der Wiener Privatbank. Damit dürften die Zölle vor allem die Inflation nach oben treiben. Gemeinsam mit der US-Steuerreform, die den Konsum und damit auch die Preise antreiben könnte, ergebe sich eine "interessante Mischung".

Angesichts der Zinssorgen werden Anleger am Donnerstag ganz genau auf Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Geldpolitik achten. Sie könnte laut Analyst Michael Schubert von der Commerzbank (DE:CBKG) eventuell auf die Aussage verzichten, notfalls die Anleihenkäufe zu erhöhen. Dies könnte als Zeichen einer etwas strafferen Geldpolitik erachtet werden. Leitzinserhöhungen wie in den USA stehen diesseits des Atlantiks vorerst noch nicht zur Debatte.

Direkt zum Wochenstart gilt es aber erst einmal die Entscheidung der SPD-Mitglieder über eine Fortsetzung der Großen Koalition mit der CDU/CSU sowie die Wahlen in Italien zu verdauen. Am Sonntag war bekannt geworden, dass die SPD mit überraschend großer Mehrheit den Weg zu einer neuen großen Koalition frei gemacht hat. "Für die Wirtschaft und die Börsen zählt letztendlich, dass Deutschland nach einer 6-monatigen Hängepartie eine neue und handlungsfähige Regierung hat", kommentierte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. "Die Anleger haben damit eine Sorge und eine Unsicherheit weniger"

Die Wahl in Italien brachte - wie zu erwarten war - keine klaren Ergebnisse hervor. Europakritische und rechte Parteien sind zwar die großen Gewinner der Parlamentswahl in Italien - können aber aller Voraussicht nach nicht alleine regieren. Die Fünf-Sterne-Protestpartei und die fremdenfeindliche Lega konnten laut Hochrechnungen ordentlich zulegen. Das Mitte-Rechts-Bündnis um den ehemaligen Ministerpräsident Silvio Berlusconi lag zwar vorne. Seine konservative Forza Italia wurde innerhalb dieser Allianz (DE:ALVG) von der Lega überholt. Die regierenden Sozialdemokraten von Parteichef Matteo Renzi müssen wohl eine historische Niederlage einstecken.

An den Finanzmärkten spielten am Montagmorgen weder das GroKo-Votum noch die Italien-Wahl eine große Rolle. Der Euro kostete wie schon am Freitagabend etwas mehr als 1,23 US-Dollar und der Dax wurde nach den heftigen Verlusten in der Vorwoche rund dreieinhalb Stunden vor dem Start in die neue Handelswoche leicht im Plus gesehen.

"Die Stimmung ist nun wirklich mau, Risiken sind aber weitgehend eingepreist", sagte Daniel Saurenz von Feingold Research. Die Wirtschaft der Eurozone laufe weiter auf vollen Touren, betonte er. Mit Blick auch auf diesen fundamentalen Hintergrund wäre eine Erholung im Dax durchaus gerechtfertigt. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass das Börsenbarometer charttechnisch zumindest vorerst angeschlagen bleibe.

Die Charttechnik hat viel mit Börsenpsychologie zu tun. Der Rutsch unter den Bereich um 12 300 Punkte dürfte laut den Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar selbst Skeptiker vom "Korrekturmodus" überzeugt haben. Damit meinen sie einen durchaus größeren Rückschlag nach einem langen, starken Kursanstieg, ohne den langfristigen Aufwärtstrend zu gefährden. Der negative Stimmungsumschwung werde durch die Kaufzurückhaltung in diesem Bereich deutlich. Nun rückten vorerst die Unterstützungen um 11 850 und 11 400 Punkte in den Fokus. Davor erscheine eine dauerhafte Stabilisierung eher unwahrscheinlich. Am Freitag war der Dax bei wenig mehr als 11 900 Punkten aus dem Handel gegangen und damit nur noch knapp über dem Tief vom August vergangenen Jahres.

Mittelfristig bleiben Experten aber zuversichtlich. So schrieben die Analysten der Bank of America (NYSE:BAC) Merrill Lynch in einer Studie, dass es zuletzt etwa in den USA zwar einige Signale für einen Bärenmarkt - also einen längeren Abschwung - gegeben habe, in vergangenen Negativphasen es bei dieser Signalstärke aber im Schnitt noch zwei Jahre gedauert habe, bis der Aktienmarkt seinen Höhepunkt erreicht habe.

Unternehmensseitig dürften in der neuen Woche einige Veränderungen in den Dax-Indizes auf die Anleger zukommen. Fest steht für Experten die Aufnahme des Internetportal-Betreibers Scout24 (4:G24n) für den angeschlagenen Möbelhändler Steinhoff (22:SNHJ) in den MDax (MDAX). Zudem dürfte hier der Immobilienkonzern Aroundtown (4:AT1) den Zuckerproduzenten Südzucker (4:SZUG) ersetzen. Denkbar sei auch ein Platztausch des SDax-Unternehmens (SDAX) Rocket Internet (4:RKET) mit der Deutschen Pfandbriefbank (4:PBBG), die sich derzeit noch im MDax befindet.

Unwahrscheinlich, wenn doch nicht völlig ausgeschlossen ist ein Aufstieg des Spezialchemiekonzerns Covestro (4:1COV) in den Dax, wo er dann ProSiebenSat.1 (0:PSMd) verdrängen würde. Zudem dürfte es im SDax einige Veränderungen geben. Klarheit gibt es am späten Montagabend (5. März). Die Umsetzung erfolgt zwei Wochen später.

Ansonsten geht die Berichtssaison mit Jahreszahlen etwa der Deutschen Post (4:DPWGn), des Gasekonzerns Linde (4:LING) und des Pharmaunternehmens Merck KGaA (4:MRCG) weiter.

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