Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Zalando-Aktie (ETR:ZALG) legte am Donnerstagmorgen im frühen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse um fast 5 % zu. Auslöser für die positive Entwicklung waren die Zahlen des deutschen Online-Modeunternehmens für das 3. Quartal. Diese deuten darauf hin, dass der besorgniserregende Rückgang der Rentabilität gestoppt werden konnte.
Nachdem Zalando seine Prognosen Anfang des Jahres aufgrund steigender Logistikkosten und anderer Probleme nach unten korrigieren musste, hielt Zalando an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Und das, obwohl die Unternehmensführung erwartet hatte, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern am unteren Ende seiner Prognosespanne von 180 bis 260 Mio. Euro (180 bis 260 Mio. USD) liegen würde.
Dies würde einen Rückgang der operativen Kernrentabilität um über 50 % gegenüber dem Vorjahr bedeuten. Das spiegelt deutlich wider, wie der Online-Einzelhändler seit der Wiedereröffnung der Bekleidungsgeschäfte in den deutschen Innenstädten nach der Pandemie zu kämpfen hatte. Das Unternehmen wird in diesem Jahr auch durch den breiteren Druck auf die Haushaltseinkommen aufgrund der Inflation herausgefordert.
Einige Umstände hatten Zalando dazu gezwungen, eine neue Regel einzuführen, nach der Kunden für Lieferungen unterhalb einer bestimmten Wertschwelle zahlen müssen. Diese Maßnahme hat nun verhindert, dass das Unternehmen bei Bestellungen mit geringem Warenwert Geld verliert. Das ist insofern eine wichtige Entwicklung, da der durchschnittliche Bestellwert im Vergleich zum Vorjahr sogar um rund 2 % auf 56,20 Euro gesunken ist. Der Rückgang der Bestellwerte wurde teilweise durch einen Anstieg des Auftragsvolumens um 5,4 % ausgeglichen. Erstmal konnte die Gesamtzahl der aktiven Kunden um fast 10 % auf über 50 Millionen gesteigert werden.
Dadurch stieg das bereinigte EBIT auf 13,5 Mio. Euro nach 9,5 Mio. Euro im Vorjahr.
Der Bruttowarenwert stieg um 7,1 % auf 3,28 Mrd. Euro, während der Umsatz um 2,9 % auf 2,35 Mrd. Euro kletterte. Ein starker Anstieg der Investitionen auf 77 Mio. Euro führte jedoch dazu, dass sich der Nettoverlust von 57,7 Mio Euro im Vorjahr um 35,4 Mio. Euro erhöht hat.
Der Modekonzern rechnet für das Gesamtjahr mit einem Wachstum des Bruttowarenwerts zwischen 3 % und 7 % und einem Umsatzwachstum von bis zu 3 %.