Berlin, 19. Mai (Reuters) - Die vier osteuropäischen Visegrad-Staaten sind nach Angaben der Bundesregierung bereit, ihre in der Coronakrise eingeführten Grenzbeschränkungen schrittweise wieder abzubauen. "Sie waren sich einig in ihrem Interesse, bestehende Grenzübertrittsbeschränkungen und Kontrollen schrittweise abzubauen, sobald die Pandemie-Lage dies zulässt", teilte ein Regierungssprecher am Dienstag nach einer Schalte von Kanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs von Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei mit. Nach der Runde hatte Merkel noch ein bilaterales Gespräch mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis, in dem es ebenfalls um die gemeinsame Grenzregion ging.
Polen und Tschechien hatten in der Corona-Krise die Grenzen zu Deutschland teilweise geschlossen und Grenzkontrollen eingeführt. Dies hatte zu massiven Störungen im Zusammenleben der ansonsten offenen Grenzregionen geführt. Teilweise mussten sich tschechische und polnische Pendler entscheiden, ob sie für einige Wochen nach Deutschland übersiedeln, weil sie nach einer Rückkehr nach der Arbeit am Abend für zwei Wochen in häusliche Quarantäne gemusst hätten. Merkel und Babis seien sich einig gewesen, dass das Ziel der Abbau der aktuellen Beschränkungen für Menschen und Betriebe in der Grenzregion sein müsse, soweit das Infektionsgeschehen dies zulasse, teilte der Regierungssprecher mit.