(technische Wiederholung)
18. Nov (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
VOLKSWAGEN VOWG_p.DE - Bangalore: Der Autobauer ist von seinem US-Zulieferer Prevent Group auf eine Schadenersatzzahlung von mehr als 750 Millionen Dollar verklagt worden. Prevent wirft VW (DE:VOWG) nach eigener Auskunft vor, größere Zulieferer in den USA mit unfairen Mitteln an der Übernahme kleinerer Firmen gehindert zu haben. Diese hätten dem Wolfsburger Konzern gegenüber zusichern müssen, sich von Prevent nicht aufkaufen zu lassen. Mit dieser Praxis habe VW Kosten senken wollen. Die kleinen Zulieferer hätten sich dem Autohersteller beugen müssen, andernfalls habe ihnen die Insolvenz gedroht. Die Klage wurde bei einem Bezirksgericht in Detroit eingereicht. Von VW war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
TATA STEEL TISC.NS - Amsterdam/London/Bangalore: Der indische Stahlkonzern will in Europa 3000 Stellen abbauen. Das gab das Unternehmen bekannt und bestätigte damit Informationen, die Reuters zuvor von Insidern erhalten hatte. Tata Steel begründete die Pläne mit einer stagnierenden Nachfrage in Europa und weltweiten Überkapazitäten, die sich durch die Handelskonflikte noch verschärft hätten. Die Streitigkeiten hätten "den europäischen Markt zu einem Abladeplatz für die überschüssigen Stahlkapazitäten der Welt" gemacht. Der Konzern beschäftigt in Europa 20.000 Mitarbeiter. Vor rund einem halben Jahr waren Fusionspläne mit Thyssenkrupp TKAG.DE geplatzt.
COTY COTY.N - Bangalore: Der zuletzt umsatzschwache Kosmetikkonzern der deutschen Milliardärsfamilie Reimann setzt auf jüngere Kundinnen und kauft dazu für 600 Millionen Dollar die Mehrheit am Beauty-Imperium der Influencerin Kylie Jenner. Die 22-jährige Internet-Berühmtheit gehört zur durch Reality-TV bekannt gewordenen Kardashian-Familie und vermarktet seit 2015 Schmink- und Hautpflegeprodukte unter der Marke Kylie Cosmetics. Damit hat sie laut Coty in den vergangenen zwölf Monaten 177 Millionen Dollar eingenommen. Dem Magazin "Forbes" zufolge war Jenner 2018 die jüngste Selfmade-Milliardärin.
ALIBABA BABA.N - Hongkong: Der Börsengang des Internetkonzerns in Hongkong stößt Insidern zufolge auf so großes Interesse, dass die Orderbücher einen halben Tag früher als bisher geplant geschlossen werden. Die Frist laufe nun bis Dienstag, 12.00 Uhr New Yorker Zeit (18.00 Uhr MEZ), sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen. Der Ausgabepreis solle aber weiterhin auf Basis des New Yorker Schlusskurses vom Dienstag festgelegt werden. Die Emission ist mehrfach überzeichnet. Der chinesische Amazon AMZN.O -Rivale will mit dem Zweit-Börsengang 13,4 Milliarden Dollar erlösen. Der erste Handelstag in Hongkong ist für den 26. November vorgesehen.
BOEING BA.N - Dubai: Die türkische Fluglinie SunExpress bestellt bei dem US-Flugzeugbauer zehn weitere Maschinen des Unglücksmodells 737 Max. Das Gemeinschaftsunternehmen von Turkish Airlines THYAO.IS und Lufthansa LHAG.DE erklärte am Montag auf der Dubai Air Show, die Bestellung käme zu den bereits georderten 32 Flugzeugen des gleichen Typs hinzu. Nach Listenpreisen habe die Nachbestellung ein Volumen von 1,2 Milliarden Dollar. SunExpress bekennt sich damit ausdrücklich zu dem Modell, das seit zwei Abstürzen weltweit am Boden bleiben muss.
TATA STEEL TISC.NS - London: Rund ein halbes Jahr nach der geplatzten Stahlfusion mit Thyssenkrupp TKAG.DE greift der indische Konzern bei seiner europäischen Tochter zum Rotstift. Es werde dort einen Stellenabbau geben, sagte Tata Steel Europe-Vorstandsmitglied Henrik Adam. Eine Größenordnung nannte er nicht. Es seien aber keine Standortschließungen geplant. Der Konzern beschäftigt in Europa 20.000 Mitarbeiter.
ETIHAD - Dubai: Die arabische Fluggesellschaft hat nach den Worten von Firmenchef Tony Douglas noch einen langen Weg vor sich, bis sie profitabel ist. "Wir sind etwas weiter als wir das geplant haben", fügte der Chef der in Abu Dhabi ansässigen Fluglinie hinzu. Etihad hat seit 2016 trotz Kosteneinsparungen Verluste von 4,75 Milliarden Dollar eingefahren und mittlerweile seine Pläne, eine große interkontinentale Fluggesellschaft zu werden, eingedampft. Douglas kündigte zudem weitere Informationen zu der gemeinsam mit Air Arabia AIRA.DU geplanten Billigfluglinie Air Arabia Abu Dhabi in den nächsten zwei bis drei Wochen an. Details wollte er jedoch nicht nennen.
LANXESS LXSG.DE - Frankfurt: Der Spezialchemiekonzern trennt sich von seinem Anteil an einer Chromerz-Mine in Südafrika. Die Beteiligung über 74 Prozent geht an den südafrikanischen Anbieter für Chrom-Feinerze Clover Alloys, Angaben zum Verkaufspreis machte Lanxess nicht. Die erwartete Trennung von der Mine folgt dem bereits im August angekündigten Verkauf des Chromchemiegeschäfts an das chinesische Unternehmen Brother Enterprises. Die Chromerz-Mine ist eine wesentliche Rohstoffquelle für dieses Geschäft.
GRAND CITY PROPERTIES GYC.DE - Frankfurt: Der Wohnimmobilien-Konzern hat in den ersten neun Monaten seine Miteinnahmen und den Gewinn gesteigert. Die Einnahmen kletterten um vier Prozent auf 418 Millionen Euro. Der operative Gewinn (FFO1) legte um sieben Prozent auf 160 Millionen Euro zu. In dem Zeitraum habe Grand City Properties Wohnungen für 400 Millionen Euro zugekauft, vor allem in London. Verkauft worden seien Immobilien für 500 Millionen Euro, was einem achtprozentigem Aufschlag auf den Buchwert entspreche. Die Prognosen für das laufende Jahr bekräftigte das Unternehmen.
BYTEDANCE - Bangalore: Der TikTok-Eigentümer führt Lizenzgespräche mit großen Musiklabels vor dem Start seines neuen Musikstreamingdienstes. Die Verhandlungen mit Universal Music VIV.PA , Sony Music 6758.T und Warner Music T.N sollen dafür sorgen, dass ihre Songs in den neuen Musikabonnement-Service aufgenommen werden und die noch namenlose App bereits kommenden Monat starten kann, berichtet die Zeitung "Financial Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dem Insider-Bericht zufolge soll der Preis für das Musik-Abo voraussichtlich unter der Marke von 10 Dollar pro Monat liegen, die in den USA unter anderem von Spotify SPOT.N oder Apple AAPL.O für ähnliche Dienste berechnet werden. Das Unternehmen war nicht sofort für eine Stellungnahme erreichbar.
HP (NYSE:HPE) HPQ.N /XEROX XRX.N - New York: Der amerikanische PC-Hersteller zeigt dem Kaufangebot des US-Technologie-Unternehmens die kalte Schulter und legt möglicherweise ein Gegenübernahmeangebot vor. Xerox wollte das mehr als dreimal so großen Unternehmen HP für rund 33,5 Milliarden Dollar schlucken, wie der PC-Hersteller bekanntgab. HP lehnte es als "signifikant unterbewertet" ab, ließ jedoch die Tür für einen Deal offen, bei dem es Xerox erwerben könnte. "Mit substanziellem Engagement des Xerox-Managements und dem Zugang zu Diligence-Informationen glauben wir, dass wir die Vorteile einer potenziellen Transaktion schnell bewerten können", so HP in seiner Erklärung. Der Schritt setzt Xerox unter Druck, seine Bücher offen zu legen. Das Technologie-Unternehmen reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme, ob es als Erwerber oder als potenzielles Übernahmeziel mit HP in Verhandlungen gehe. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)