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Macron will Notre-Dame in fünf Jahren wiederaufbauen

Veröffentlicht am 17.04.2019, 07:22
© Reuters. French President Emmanuel Macron addresses the French nation following a massive fire at Notre Dame Cathedral, at the Elysee Palace in Paris
LVMH
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TTEF
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- von Richard Lough und Elizabeth Pineau

Paris (Reuters) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen ambitionierten Zeitrahmen zum Wiederaufbau der bei einem Brand verwüsteten Kathedrale Notre-Dame gesteckt.

"Wir werden Notre-Dame noch schöner wiederaufbauen, und ich will, dass das in fünf Jahren abgeschlossen wird. Wir können das schaffen", sagte Macron am Dienstagabend in einer Fernsehansprache zur Hauptsendezeit. "Es liegt an uns, diese Katastrophe in eine Gelegenheit zu wandeln, um zusammenzukommen ... Es liegt an uns, den Faden unseres nationalen Projekts zu finden." Macron betonte, es sei "jetzt keine Zeit für Politik". Der Präsident sieht sich seit Monaten mit Protesten der sogenannten Gelbwesten-Bewegung konfrontiert.

Bis zum Abend lagen Spendenzusagen in Höhen von mehr als 750 Millionen Euro vor. Allein der Milliardär Bernard Arnault und sein Luxuswarenkonzern LVMH (PA:LVMH) kündigten an, 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau zu geben. Dieselbe Summe will der Kosmetikkonzern L'Oreal zusammen mit der Familie Bettencourt Meyer und der Bettencourt Schueller Stiftung bereitstellen. Die Familie Pinault, die hinter dem Kering-Konzern mit Marken wie Gucci und Yves Saint Laurent steht, will 100 Millionen Euro spenden, ebensoviel wie der Ölkonzern Total (PA:TOTF). Die Stadt Paris sagte 50 Millionen Euro zu. Bundeskanzlerin Angela Merkel bot an, beim Wiederaufbau "mit deutscher Expertise, mit deutscher Erfahrung" zu helfen. Allerdings dürften manche Teile des Bauwerks nicht zu retten und ersetzbar seien.

Einsatzkräfte und Ermittler trieben derweil die Suche nach der Brandursache voran. Die Staatsanwaltschaft von Paris leitete eine Untersuchung ein, an der 50 Ermittler arbeiteten. Es gebe derzeit keine Anzeichen für eine bewusst herbeigeführte Katastrophe, sagte Staatsanwalt Remy Heitz.

Es sei noch immer unklar, warum das Feuer ausgebrochen sei, sagte Laurent Nunez, Staatssekretär im Innenministerium. Weite Teile der Kathedrale wurden zerstört, die beiden markanten Türme sowie die Grundmauern der acht Jahrhunderte alten Kirche konnte die Feuerwehr aber retten. Kulturminister Franck Riester sagte dem TV-Sender CNews, die Feuerwehr habe auch viele Kunstwerke im Inneren des Pariser Wahrzeichens retten können. Einige Gemälde seien aber noch nicht sichergestellt und womöglich durch Rauch oder Wasser beschädigt worden. Die aus Notre-Dame geretteten Kunstwerke würden im Louvre untergebracht.

Das gotische Bauwerk, das auf der Seine-Insel Île de la Cité steht, wird jedes Jahr von mehr als 13 Millionen Menschen besucht. Die Flammen breiteten sich am Montagabend rasant aus. Gewaltige Rauchwolken stiegen über dem Zentrum von Paris in den Himmel und waren kilometerweit zu sehen.

"FRANKREICH IST NICHT ALLEIN"

© Reuters. French President Emmanuel Macron addresses the French nation following a massive fire at Notre Dame Cathedral, at the Elysee Palace in Paris

"Europa wurde verletzt, Frankreich wurde verletzt, Paris wurde verletzt", sagte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker in Straßburg. Die EU werde sich solidarisch verhalten. "Gestern war ein schrecklicher Tag für alle, die Frankreich und Paris lieben." Merkel erklärte, Notre-Dame sei ein Symbol "für Frankreich und unsere europäische Kultur". Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ergänzte: "Wir hoffen, dass möglichst viele Teile des reichen kulturellen Erbes erhalten werden können." Frankreich sei in dieser Stunde nicht allein. Er rief alle Europäer auf, den Wiederaufbau zu unterstützen.

Die britische Königin Elizabeth II. und ihr ältester Sohn Prince Charles äußerten sich tief betroffen. Um Punkt 18.43 Uhr (MESZ) läuteten in London die Glocken von Westminster Abbey, genau in dem Moment, in dem am Vortag das Feuer ausbrach. Bereits mittags läuteten aus Solidarität auch die Glocken des Berliner Doms. Ein Vatikan-Sprecher sagte, Papst Franziskus werde für alle beten, die von der Katastrophe betroffen seien, unter anderem die Einsatzkräfte. Der Vatikan biete an, die Erfahrung der Restauratoren seiner Museen einzubringen.

Mehr als 400 Feuerwehrleute mussten mehr als 14 Stunden kämpfen, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Gegen Dienstagmittag war es nach Angaben der Feuerwehr vollständig gelöscht. Nach Angaben der Feuerwehr wird nun vor allem die Struktur des Gebäudes überprüft.

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