03. Apr (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
12.30 Uhr - Die nordrhein-westfälische Landesregierung ist gegen Grenzschließungen im Zuge der Corona-Krise. "Geschlossene Grenzen lösen kein einziges Problem wirklich", sagt NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU). Das Gegenteil sei der Fall. "In diese Tagen sind offene Grenzen besonders wichtig, um Lieferketten und Versorgungsströme sicherzustellen und nicht zuletzt auch, um den Grenzpendlern in kritischen Infrastrukturen den Weg zur Arbeit zu ermöglichen."
12.22 Uhr - Die Bundesregierung prüft nach Angaben des Finanzministeriums weitere Hilfen für Unternehmen. Details nennt ein Sprecher des Ministeriums aber nicht. Es gebe noch keine Entscheidungen.
12.11 Uhr - In Spanien ist die Zahl der Virus-Toten binnen Tagesfrist um 832 auf 10.935 gestiegen. Am Donnerstag waren noch 950 neue Todesfälle gemeldet worden. Erstmals seit dem 26. März gebe es damit bei den täglichen Opferzahlen einen Rückgang. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg von 110.238 auf 117.710.
12.06 Uhr - Die USA fordern ihre Bürger in Japan zur raschen Heimkehr auf, falls sie nicht auf unabsehbare Zeit in dem Land bleiben wollen. Die Entscheidung der japanischen Regierung gegen umfassende Corona-Tests erschwere eine Bewertung, wie verbreitet der Erreger in Japan sei, erklärt die US-Botschaft vor Ort. Sollte die Zahl der Erkrankungen stark ansteigen, lasse sich nur schwer abschätzen, wie gut das japanische Gesundheitssystem damit umgehen könne. US-Bürger mit Vorerkrankungen würden dann womöglich nicht mehr die Versorgung erhalten, die sie aus Zeiten vor der Krise in Japan gewohnt seien, heißt es.
12.04 Uhr - Der Iran meldet einen weiteren Anstieg der Corona-Infektionen. Bislang gebe es 53.183 bestätigte Fälle, sagt ein Vertreter der Gesundheitsministeriums. Die Zahl der Toten erhöhte sich binnen 24 Stunden um 134 auf 3294. Das Land ist in der Region am stärksten von dem Virus betroffen.
11.53 Uhr - Nach weniger als zwei Wochen Bauzeit öffnet heute ein Not-Lazarett in einem Londoner Kongresszentrum. Das Nightingale-Hospital in den Docklands im Osten der Stadt soll anfangs bis zu 500, später dann bis zu 4000 Patienten aufnehmen können. Es ist die erste von sechs Notkliniken, die im gesamten Land entstehen sollen, um Covid-19-Kranke zu behandeln.
11.50 Uhr - Russland unterstützt Serbien im Kampf gegen die Pandemie mit Hilfsgütern. Elf Militärflugzeuge mit medizinischer Ausrüstung würden nach Serbien geschickt, teilt das Moskauer Verteidigungsministerium mit. Ähnliche Lieferungen aus Russland sind schon nach Italien und in die USA gegangen. Serbien, ein EU-Beitrittskandidat, hatte Medienberichten https://www.sueddeutsche.de/politik/serbien-nur-china-kann-uns-helfen-1.4865000 zufolge erst jüngst Hilfen aus China erhalten. EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi stellt nun in der "Welt" https://www.welt.de/politik/ausland/article206971847/EU-Kommissar-Varhelyi-Corona-Milliarden-Hilfen-fuer-den-Westbalkan.html mehr 400 Millionen Euro schwere Soforthilfen für die Westbalkanländer, darunter Serbien, in Aussicht.
11.48 Uhr - Die Bundesregierung hat nach Angaben des Auswärtigen Amtes bislang 194.000 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt. Hinzu kämen 3600 Personen aus anderen EU-Ländern. Es gebe aber noch einige Länder, aus denen noch Tausende Deutsche ausgeflogen werden müssten, zum Beispiel Neuseeland.
11.36 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist seit diesem Freitag wieder im Kanzleramt tätig. Das sagt ihr Regierungssprecher Steffen Seibert. Ihre 14-tätige häusliche Quarantäne wegen eines Corona-Verdachts sei damit beendet.
11.16 Uhr - Das Bundeswirtschaftsministerium fördert ab sofort Beratungen für kleine und mittelständische Unternehmen bis zu einem Auftragswert von 4000 Euro. Die Regelung gelte bis Ende 2020 und solle helfen, dass Firmen in der Krise gut beraten seien.
11.10 Uhr - Die britischen Dienstleister stürzen wegen der Belastungen durch die Corona-Krise in Rekordtempo ab. Das Markit-Barometer für die Service-Branche fällt im März auf 34,5 Zähler von 53,2 Punkten im Februar, wie das Markit-Institut zu seiner monatlichen Umfrage mitteilt. Dies ist der mit Abstand stärkste Rückgang seit Beginn der Umfrage 1996. Der Index signalisiert nur bei mehr als 50 Zählern Wachstum. Auch die Geschäfte der Dienstleister in Deutschland und der Euro-Zone brechen wegen der Ausgangssperren kräftig ein. Uhr - In Italien rechnet der Zivilschutz mit einer Verlängerung der Maßnahmen zur Eindämmung des Virusausbruchs über Anfang Mai hinaus. Er könne sich nicht vorstellen, dass sich die Situation bis zum 1. Mai verändert haben werde, sagt Behördenchef Angelo Borrelli dem Sender RAI. "Wir müssen extrem streng sein." Erst in dieser Woche hatte die Regierung die Ausgangsbeschränkungen und die Schließung aller nicht absolut notwendigen Unternehmen bis zum 13. April ausgedehnt. In Italien sind bis Donnerstag fast 14.000 Todesfälle infolge des Corona-Virus registriert, deutlich mehr als in vielen anderen Ländern.
10.42 Uhr - Eine Gruppe Wissenschaftler plädiert für eine allmähliche Lockerung geltender Beschränkungen in Gesellschaft und Wirtschaft. Die Strategie sieht vor, die Einschränkungen differenziert und unter kontinuierlicher Abwägung der Risiken nach und nach zu lockern, so die Forscher um Ifo-Präsident Clemens Fuest und Martin Lohse, Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Priorität müssten dabei Beschränkungen haben, die hohe wirtschaftliche Kosten verursachen oder zu starken sozialen und gesundheitlichen Belastungen führen. Regionen mit niedrigen Infektionsraten und freien Kapazitäten im Gesundheitssystem könnten beim allmählichen Neubeginn vorangehen. Beginnen sollten Sektoren mit niedriger Ansteckungsgefahr - etwa hochautomatisierte Fabriken sowie Bereiche mit weniger gefährdeten Personen, etwa in Schulen und Hochschulen.
10.40 Uhr - Die deutschen Einzelhändler rufen zum Verzicht auf Hamsterkäufe für die Ostertage auf. "Gehen Sie vorausschauend einkaufen. Überlegen Sie bereits jetzt, was Sie für die Feiertage benötigen", erklärt der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands HDE, Stefan Genth. Aufgrund der Abstandsregelungen und Zugangsbeschränkungen könnten in den Lebensmittelgeschäften aktuell nicht so viele Kunden pro Stunde bedient werden wie üblich. "Gehen Sie, wenn möglich, allein und zügig einkaufen. Je weniger Menschen sich gleichzeitig im Markt aufhalten, desto besser", ergänzt der Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelhandels-Verbands, Franz-Martin Rausch.
10.35 Uhr - Der Verband der Arzneimittel-Importeure (VAD) warnt vor Knappheit bei Medikamenten, Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. "Es ist davon auszugehen, dass die Knappheiten mit zunehmender Dauer der Krise und in Abhängigkeit der von den Staaten ergriffenen Maßnahmen noch deutlich an Bedeutung gewinnen werden", sagt VAD-Vorstand Jörg Geller. Dies liege an Handelsbeschränkungen und an Exportverboten. Zudem seien Hamsterkäufe dafür verantwortlich. Medikamente dürften deswegen nur noch in handelsüblichen Mengen ausgegeben werden.
10.30 Uhr - RKI-Präsident Lothar Wieler äußert sich zufrieden darüber, dass die Zahl der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern erhöht worden sei. Er sei sich aber nach wie vor nicht sicher, ob die Kapazitäten ausreichten. "Ich persönlich habe die Einschätzung, dass sie nicht reichen." Er würde sich aber sehr freuen, wenn er hier irre.
10.23 - Das Robert-Koch-Institut (RKI) hofft in den nächsten Tagen auf ein Nachlassen der Epidemie. Die Einschränkungen wirkten, sagt RKI-Chef Lothar Wieler. Es sei gelungen die Reproduktionsrate bei den Infektionen auf eins zu drücken. Das heißt, dass ein Infizierter nur jeweils einen wieder ansteckt. Er hoffe, dass die Zahl in den nächsten Tagen unter eins sinke. In dem Fall geht dann über die Zeit auch die Zahl der Erkrankungen zurück.
10.20 - Eine wissenschaftliche Studie mit zufällig ausgewählten 3000 Haushalten in München soll Erkenntnisse zur Ausbreitung der Pandemie in Deutschland bringen. Das Forschungsprojekt sei auf ein Jahr angelegt und solle in wenigen Tagen erste Erkenntnisse liefern, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in München. Die Studie mit regelmäßigen Blutabnahmen und Befragungen beginne am Sonntag, kündigt der Medizinprofessor Michael Hoelscher an.
10.11 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht einen leicht positiven Trend bei der Entwicklung der Pandemie. "Die Zahlen steigen. Deswegen gibt es keinen Anlass zur Entwarnung. Aber es ist zum heutigen Tag ein leicht positiver Trend erkennbar", sagt der CSU-Politiker in München. "Durchhalten lohnt sich."
10.10 Uhr - Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer hält den Euro-Raum nach einem Abklingen der Pandemie angesichts steigender Staatsschulden in vielen Mitgliedsländern für krisengefährdet. Die Schuldenquoten der Länder würden im Zuge der Pandemie-Bewältigung kräftig ansteigen, sagt er. Zwar werde es Deutschland gelingen, den Corona bedingten Sprung in den kommenden Jahren wieder abzubauen. In den meisten Ländern im Euro-Raum werde aber die Schuldenquote nach dem Rückgang der Epidemie nicht nennenswert sinken. "Damit ist der Euro-Raum, ist die Währungsunion, natürlich anfällig für eine neue Staatsschuldenkrise."
10.08 Uhr - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, weist erneut darauf hin, dass das Tragen von Behelfsmasken nicht vor einer Infizierung mit dem Coronavirus schütze. Eine solche Maske könne allenfalls helfen, eigene Tröpfchen zurückzuhalten und andere damit vor einer Infektion zu schützen, sagt Wieler in Berlin. Wichtig sei, wenn jemand Symptome zeige, müsse diese Person unbedingt zu Hause bleiben. Für Busse und Bahnen gelte im Besonderen, Abstand zu halten. Notfalls sollte die Taktung im öffentlichen Nahverkehr erhöht werden.
09.59 Uhr - Die britische Regierung rechnet mit dem Höhepunkt der Krankheitswelle in den kommenden Wochen und damit etwas früher als bisher. Die neue Prognose hätten Modellrechnungen ergeben, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock der BBC. "Aber das hängt sehr, sehr davon ab, wie viele Menschen sich an die Regeln zur Kontaktvermeidung halten."
09.37 Uhr - In Spanien schlagen die drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Epidemie voll auf die Dienstleistungsbranche durch. Der Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für diesen Sektor rutscht im März auf ein Rekordtief von 23,0 Punkten nach 52,1 im Februar. Vor allem Hotels und Restaurants leiden unter der Ausgangssperre und dem Ausbleiben der Touristen. Die Branche, die rund die Hälfte der spanischen Wirtschaftskraft ausmacht, hatte mehr als sechs Jahre lang einen Wert über 50 Punkten aufgewiesen, der ein Wachstum signalisiert.
09.35 Uhr - In der polnischen Regierungskoalition werden Stimmen für eine Verschiebung der für den 10. Mai geplanten Präsidentenwahl laut. Die Gefahr einer Verbreitung des Virus bei dem Votum sei zu groß, erklärt der Chef der Partei Porozumienie, Jaroslaw Gowin, in einem Zeitungsinterview. Er habe aber deshalb nicht mit einem Koalitionsbruch gedroht. Der Vorsitzende der in dem Regierungsbündnis führenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, hält an dem Termin fest, wie er im Rundfunk sagt. Noch am Freitag solle das polnische Unterhaus entscheiden, dass die Abstimmung per Briefwahl durchgeführt werden solle. Ohne den Junior-Partner hätte die PiS-Koalition keine Mehrheit mehr.
09.23 Uhr - Die Europäische Kommission gibt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums grünes Licht für mehr zinsgünstige Kredite an Unternehmen. "Jetzt können auch die Bundesländer flächendeckend Kreditprogramme aufsetzen", sagt Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Die Förderbanken der Länder könnten nun die gleichen Konditionen anbieten, wie es die KfW bereits seit dem 23. März mache. Mit den Darlehen sollen Liquiditätsengpässe von Unternehmen in der Corona-Krise behoben werden.
09.19 Uhr - Die US-Wirtschaft wird nach Prognose der Großbank Morgan Stanley (NYSE:MS) in diesem Jahr wegen der Corona-Krise so stark einbrechen wie seit 1946 nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 5,5 Prozent schrumpfen, sagen die Analysten voraus. Im gerade begonnenen zweiten Quartal werde es sogar einen Einbruch um 38 Prozent geben, während das auf das Jahr hochgerechnete Minus im ersten Vierteljahr bei 3,4 Prozent liegen soll. Die Arbeitslosenquote soll im Frühjahr mit 15,7 Prozent ihren Höchststand erreichen. Etwa 21 Millionen Stellen sollen dabei wegfallen.
08.44 Uhr - Unter den EU-Mitgliedsstaaten laufen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Gespräche, ob bestehende Grenzschließungen über Ostern hinaus verlängert werden sollten oder nicht. "Wir sind in Konsultationen mit den Mitgliedsstaaten, wie es nach Ostern weitergehen soll", sagt von der Leyen dem Sender Radio 1.
09.02 Uhr - Das chinesische Außenministerium legt ausländischen Diplomaten nahe, nicht mehr nach Peking zu reisen. Es gebe unter den Diplomaten in China einige bestätigte Coronavirus-Fälle, erklärt das Ministerium zur Begründung. Zuvor hatte die Volksrepublik schon Reisebeschränkungen für die meisten Ausländer erlassen. So sollte ein Wiederaufflammen der in China ausgebrochenen Krankheit verhindert werden.
08.53 Uhr - Die britische Supermarktkette Sainsbury 's SBRY.L lockert ab Sonntag Mengenbeschränkungen beim Einkauf, die angesichts von Hamsterkäufen und leeren Regalen eingeführt worden waren. Sainsbury habe wieder genug Lagerbestände, schreibt Sainsbury's-Chef Mike Coupe an die Kunden. Bei besonders begehrten Waren wie H-Milch, Nudeln und Dosentomaten werde aber weiterhin nur eine bestimmte Zahl von Produkten pro Kunde abgegeben.
08.43 Uhr - Die Kapazitäten für schwerkranke Covid-19-Patienten sind in Deutschland nach Ansicht des Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, ausreichend. "Ich bin zuversichtlich, dass wir die nächsten zehn, 14 Tage schaffen werden, dass es gelingen wird, jedem Patienten, der einen Beatmungsplatz braucht, einen solchen zu ermöglichen", sagt Gaß in einem Interview mit dem Fernsehsender n-tv. Derzeit würden 2500 Patienten auf Intensivstationen beatmet. Es seien noch gut 10.000 Beatmungsplätze frei.
08.24 Uhr - Ungarn kündigt einen Fonds zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Virus Krise an. Das Vorhaben solle am Samstag präsentiert werden, sagt Ministerpräsident Viktor Orban im Hörfunk. Es werde das größte Wirtschaftshilfen-Paket in der Geschichte des Landes sein. Unter anderem sei geplant, Mitarbeitern im Gesundheitssystem einen Jahresbonus von umgerechnet rund 1400 Euro für deren Extra-Arbeit und den Risiken zu zahlen, denen sie ausgesetzt seien.
08.20 Uhr - Der weltgrößte Suchmaschinenanbieter Google GOOGL.O hat am Donnerstag Analysen mit Standortdaten veröffentlicht, die aufzeigen, wie sich Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus auswirken. Der weltweit größte Datensatz von Milliarden Handynutzern in 131 Ländern kann Gesundheitsbehörden dabei helfen, festzustellen, ob sich Menschen beispielsweise an Ausgangssperren halten. Die Berichte enthalten Tabellen, die abbilden, inwieweit die Besuche von Bahnhöfen, Busstationen oder Bäckereien abgenommen haben. Von den USA gibt es auch regionale Daten. Laut Google setzen sich die Datensätze aus Informationen über die Nutzung des Internets sowie von Google-Anwendungen zusammen. In weiteren Analysen könnten der Alphabet-Tochter zufolge zusätzliche Kenntnisse aufgenommen werden.
08.14 Uhr - Der Einsatz des europäischen Rettungsfonds ESM für Hilfen an besonders stark betroffene EU-Länder wäre nach den Worten von EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis "logisch". Die EU-Kommission sei aber offen für alle Optionen, sagt er der italienischen Zeitung "La Repubblica". "Wir brauchen eine ambitionierte, koordinierte und effektive Antwort auf die Krise." Der ESM sei bereits kapitalisiert. ESM-Chef Klaus Regling hatte zuletzt auf ungenutzte Kreditvergabemöglichkeiten des Fonds im Volumen von 410 Milliarden Euro verwiesen.
08.08 Uhr - Der weltweite CO2-Ausstoß könnte laut einem Experten wegen der Virus-Krise so deutlich sinken wie seit dem Zweiten Welkrieg nicht. Er wäre nicht überrascht, wenn es in diesem Jahr zu einem Rückgang von mehr als fünf Prozent kommen würde, sagt Rob Jackson, Vorsitzender des "Global Carbon (DE:SGCG) Projects", das weltweit beachtete Analysen zu dem Thema erstellt. Weder der Fall der Sowjetunion noch Öl- oder Finanzkrisen der vergangenen 50 Jahre hätten einen solchen Einfluss gehabt wie jetzt die Corona-Krise. Zuletzt hatte es während der Finanzkrise 2008 einen Rückgang des CO2-Ausstoßes gegeben. Damals hatte er 1,4 Prozent betragen.
07.46 Uhr - Bis zu zehn Millionen Menschen weltweit könnten sich nach Einschätzung des obersten medizinischen Beraters in Australien mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Dunkelziffer dürfte wegen knapper Tests in einigen Länder hoch sein, sagt Brendan Murphy. "Weltweit haben wir inzwischen die Marke von einer Million Infektionen überschritten. Aber wir glauben, dass die wahre Zahl fünf oder zehn Mal so hoch ist." Die Sterblichkeitsraten weltweit variierten so stark, dass er davon ausgehe, dass viele Infektionen unentdeckt blieben. Australien hat bisher knapp 5300 Infektionen und 28 Tote gemeldet.
07.38 Uhr - Die Minderheitsregierung in Rumänien wird die für Juni geplanten Kommunalwahlen wegen der Pandemie sehr wahrscheinlich verschieben, sagt Ministerpräsident Ludovic Orban dem TV-Sender Digi24. Die Voraussetzungen seien nicht gut genug. Der Höhepunkt der Virus-Krise werde Ende April erwartet. Die Parlamentswahl ist für November geplant. In Rumänien sind bisher 115 Menschen am Coronavirus gestorben, es gibt 2738 bestätigte Infektionen.
07.03 Uhr - Mexiko wird vorerst kein Corona-Bier mehr brauen. Die Regierung stufe den Weiterbetrieb der Brauerei nicht als dringlich ein, teilt der Mutterkonzern Grupo Modelo mit. Die Produktion werde aktuell heruntergefahren und am Sonntag bis auf weiteres gestoppt. Sollte die Regierung Bier doch noch als agro-industrielles Produkt einstufen, könne weitergebraut werden. Die Herstellung von landwirtschaftlichen und Lebensmittel-Produkten ist in Mexiko trotz der Corona-Krise gestattet.
06.35 Uhr - In Deutschland sind mehr als 1000 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, wie das Robert-Koch-Institut mitteilt. Die Zahl der Toten habe sich gegenüber dem Vortag um 145 auf 1.017 erhöht. Die Zahl der Infektionen sei um 6.174 auf 79.696 Fälle gestiegen.
04.44 Uhr - In China gibt es nach Behördenangaben 31 neue bestätigte Coronavirus-Fälle, darunter zwei lokal übertragene Infektionen. Das teilte die nationale Gesundheitsbehörde mit. Zudem seien am Donnerstag auch vier neue Todesfälle gemeldet worden, alle in der Millionenmetropole Wuhan, wo der Ausbruch begann. Die Gesamtzahl der Infektionen auf dem chinesischen Festland beläuft sich den Behörden zufolge nun auf 81.620. Die Zahl der Verstorbenen beträgt 3.322. Außerdem wurden 60 neue asymptomatische Coronavirus-Patienten gemeldet, also Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, aber keine Krankheitssymptome aufweisen.
03.29 Uhr - Hohe Funktionäre fordern die Einwohner der chinesischen Millionenmetropole Wuhan, dem Epizentrum der Virus-Epidemie, auf, ihr Schutzmaßnahmen zu verstärken und das Verlassen der Wohnung zu vermeiden. Auf dem Festland Chinas sind die täglichen Fallzahlen seit dem Höhepunkt der Krise im Februar zwar stark zurückgegangen, so dass Peking die Industrien des Landes wieder hochfahren konnte. Die Funktionäre sind jedoch besorgt über die Gefahr einer so genannten zweiten Welle, da jeden Tag Dutzende neue Covid-19-Fälle mit Reisenden aus Übersee gemeldet werden. Unterdessen wird China am Samstag eine nationale Trauerfeier für "Märtyrer" abhalten, die im Kampf gegen die Epidemie gestorben sind, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua weiter berichtet.
02.55 Uhr - Hongkong schließt Bars und Lokale für zwei Wochen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Bei Verstößen drohen bis zu sechs Monate Gefängnis und eine Geldstrafe, teilte die Regierung der Finanzmetropole in einer Erklärung mit. Alkohol werde weiterhin in Supermärkten und Lebensmittelläden erhältlich sein.
02.42 Uhr - Die USA werden für die von Russland gelieferte Flugzeugladung mit medizinischer Ausrüstung zur Bekämpfung des Coronavirus bezahlen. Das sagte ein hoher Vertreter der Trump-Regierung. Zuvor hatte es Verwirrung darüber geben, ob Russland die 60 Tonnen Ausrüstung als Geschenk geschickt habe oder ob es die Lieferung von Beatmungsgeräten, Atemschutzmasken und anderer Gegenstände nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Pendant Wladimir Putin verkauft habe. Trump sagte auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus, er sei froh, die Lieferung entgegenzunehmen.
02.15 Uhr - Um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen begrenzt Peru die Ausgehzeiten für Männer und Frauen. Wie der peruanische Präsident Martin Vizcarra sagte, dürfen Männer und Frauen ihre Häuser nur an bestimmten Tagen, getrennt nach Geschlecht, verlassen. So dürften Montags, Mittwochs und Freitags nur Männer nach draußen gehen, um sich zu versorgen. Frauen dürften dann Dienstag, Donnerstag und Samstag ausgehen. Sonntags dürfe niemand das Haus verlassen. "Wir müssen dafür sorgen, dass weniger Menschen täglich auf der Straße sind", sagte Vizcarra.
01.41 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat keine Einwände gegen das Tragen von Gesichtsmasken zum Schutz vor einer Infektion durch das Coronavirus. "Wenn die Leute sie tragen wollen, können sie das", sagte Trump bei seiner täglichen Informationsveranstaltung im Weißen Haus. Schals funktionierten genauso gut, merkte er an. Nach Aussage von Deborah Birx, Mitglied in Trumps Coronavirus-Task-Force, arbeitet die Gesundheitsbehörde an einer Empfehlung über Masken. Diese solle die US-Richtlinien ergänzen, wie sich Amerikaner am besten schützen können.
01.30 Uhr - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bestätigt inmitten des Coronavirus-Ausbruchs ihre Einstufung der USA mit "AA+/A-1+" und einem stabilen Ausblick. Wie S&P mitteilte, werden sich die Verschuldung und das Haushaltsdefizit der US-Regierung nach dem "wirtschaftlichen Schock" in Folge der Virus-Pandemie in diesem Jahr wahrscheinlich noch weiter verschlechtern. Erst vor wenigen Tagen hatte Fitch die Top-Bewertung für die USA bei "AAA" mit stabilem Ausblick belassen.
01.19 Uhr - Ein Bundesgericht lehnt eine Verschiebung der für nächste Woche geplanten Vorwahl der Demokraten in Wisconsin für die Kandidatur bei der US-Präsidentenwahl wegen der Virus-Pandemie ab. Die Durchführung des Nominierungswettbewerbs am Dienstag würde zwar "beispiellose Belastungen" für Wähler und Wahlhelfer schaffen, es sei aber nicht angemessen, dass ein Bundesgericht die landesweiten Wahlen verzögert, teilte Richter William Conley mit. Allerdings verlängerte er die Zeit für die Abstimmung in Abwesenheit. Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders hatte den Bundesstaat Wisconsin aufgefordert, wegen der Virus-Epidemie die für Dienstag geplante Vorwahl zu verschieben. Sanders liegt bei den Demokraten hinter Joe Biden. Die Präsidentenwahl findet Anfang November statt.