Öl mit starker Erholungsbewegung

Veröffentlicht am 02.03.2016, 08:46
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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die Rohölpreise überraschten zuletzt mit häufigen Pluszeichen. Nach der ausgiebigen Talfahrt der Vormonate stabilisierte sich das „schwarze Gold“ im Februar. Handelt es sich bereits um den Anfang einer Trendwendeformation? Bislang gibt die Charttechnik noch kein grünes Licht – jedoch könnte es bald soweit sein.

Ölpreise lösen sich von den Verlaufstiefs

Die Ölpreise verzeichnen seit langer Zeit massive Schwankungen. Doch während es in den letzten zwei Jahren unter hoher Volatilität tendenziell nach Süden ging, veränderte sich die Richtung in den letzten drei Wochen eher nach Norden.
Am heutigen Dienstag kostet das Öl der Nordsee-Sorte Brent 36,54 US-Dollar. Ausgehend vom Jahrestief Mitte Januar bei 27,84 Dollar hat sich der Rohstoff damit um rund 30 Prozent verteuert. Ähnlich sieht es bei der amerikanischen Sorte WTI aus: Mit aktuell 33,70 Dollar konnte sich der Rohstoff vom Januar-Tief bei 27,57 Dollar deutlich lösen.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des WTI-Öls seit November 2015 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):


Anzahl der aktiven Bohrtürme sinkt rapide

Als Grund für die Stabilisierungstendenz gilt unter anderem die sinkende Zahl der aktiven Bohrtürme in den USA. Als Folge der massiv gesunkenen Ölpreise nimmt die Anzahl der Ölbohrtürme in Amerika von Woche zu Woche ab. Der bereinigende Marktmechanismus setzte bereits im Jahr 2015 ein, wobei damals die Ölfördermengen insgesamt gesehen noch auf sehr hohem Niveau verblieb.
Nach der Talfahrt der Preise wurden erst in den letzten Monaten zahlreiche Förderanlagen geschlossen oder zumindest in den vorläufigen Ruhestand versetzt. In den USA hat sich die Ölfördermengen zuletzt auf 9,1 Millionen Barrel pro Tag verringert. Dabei sank die Zahl der aktiven Ölbohrtürme von 413 auf 400. In Kanada war der Rückgang noch deutlicher: Dort verringerte sich die Anzahl der aktiven Ölbohrtürme um 26 auf 83 Stück.

Iran hält hohe Förderquoten aufrecht

Weniger bullish ist zu werten, dass die Fördermenge des Iran weiterhin sehr hoch bleibt. Das Land, welches das Öl aufgrund der Aufhebung der internationalen Sanktionen erst seit wenigen Wochen auf dem Weltmarkt anbietet, braucht die Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Im Großen und Ganzen bleibt es bislang bei einem Angebotsüberhang: Weltweit trifft die schwächelnde Ölnachfrage auf ein deutliches Überangebot.

Charttechnik: Bislang noch keine Trendwende

Trotz der Kurssteigerungen der letzten Tage ist eine echte Trendwende der Ölpreise bislang nicht erfolgt. Zunächst handelt es sich meiner Meinung nach vielmehr um eine erste Stabilisierungsbewegung. Der Widerstand im Bereich von 35 US-Dollar für die WTI-Sorte wurde bislang nicht überwunden. Damit handelt es sich zunächst lediglich um eine kurzfristige Seitwärtsphase (welche im weiteren Verlauf durchaus als Bodenbildung dienen könnte).
Immerhin wurde der Abwärtstrend der vergangenen Monate verlassen bzw. die Trendlinie nach Norden hin gebrochen (siehe Abbildung oben). Überwindet der Ölpreis auf Tagesschlussbasis auch noch den Widerstandsbereich bei rund 35 Dollar (WTI), so würde das erste positive Chartsignal seit langer Zeit entstehen.

Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski

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