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Ölrutsch um 8% allein in dieser Woche

Veröffentlicht am 12.12.2014, 14:31
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
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Nachdem sich die OPEC im Grunde aus dem Management der globalen Rohölmärkte verabschiedet hat, hat der Verkaufsdruck wieder Fahrt aufgenommen. Das WTI-Rohöl ist auf 58,89 USD gefallen, Brent rutschte auf 62,90 ab. Damit ist das Öl allein in dieser Woche um fast 8% abgerutscht. Trotz der Sorgen um eine Überversorgung und einer schwachen globalen Nachfrage deuten die aktuellen Kursbewegungen überverkaufte Bedingungen an. Wir sind zurückhaltend mit weiteren Öl-Short-Engagements, ohne dass wir weitere Informationen haben (auch wenn die Rohstoffstrategien für Öl short bleiben). Die Ölwährungen sind allgemein verkauft worden. An den Devisenmärkten waren der NOK, RUB und MXN die großen Akteure, da sie den plötzlichen Veränderungen der Ölpreise am stärksten ausgesetzt sind (was FX-Algorithmen signalisieren).

Niedrigere norwegische Renditen in Kombination mit schwächeren Ölpreisen haben den USD/NOK auf ein Mehrjahreshoch von 7,3674 angehoben. Die Entscheidung der Russischen Zentralbank, den Zinssatz um 100 Basispunkte auf 10,50% anzuheben, konnte den Markt nicht besänftigen. Die Spekulanten haben den USD/RUB heute auf 57,974 hoch getrieben (kleine Lücke zur Eröffnung). Manche Händler sahen die Zinssatzerhöhung als Verzweiflungstat und werteten sie als klares Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft in Schwierigkeiten steckt. Der USD/MXN liegt nun über seinem Fünfjahreshoch bei 14,8359, und nähert sich dem oberen Banxico-Band bei 1,5%, als Ausnahme für niedrigere ausländische Investitionen gerade jetzt, wo Mexiko seine Energiebranche für private Bohrarbeiten öffnet.

EUR/USD verkaufen

Der Gegenwind für den Euro nimmt zu. Gestern hat die zweite Tranche eines vierjährigen LTRO-Kreditprogramms für die Banken enttäuscht, da die Finanzinstitute der Eurozone mit 129,8 Mrd. Euro weniger als erwartet aufnahmen. Draghis Ziel, die EZB-Bilanz um 1 Bio. EUR auszuweiten, scheint unwahrscheinlich, sofern die EZB nicht eine vollständige QE durchführt (Kauf von europäischen Staatsanleihen). Wir gehen weiter davon aus, dass während der EZB-Sitzung im Januar aggressive Stimulusmaßnahmen angekündigt werden. Dies bedeutet, dass die Händler versuchen sollten, die EUR/USD-Rallies zu verkaufen. Jetzt ist Europa internen politischen Zerreißproben ausgesetzt.

Die Anleger, die jetzt nach Antworten für den aktuellen Kursrutsch an den Aktienmärkten suchen, sollten sich unseren liebsten Stimmungskiller schauen - Griechenland. Der Slogan "Ein Problem aussitzen zu wollen" wurde vor fünf Jahren der europäischen Schuldenkrise zugeschrieben. Nun sieht es so aus, als würde es wieder zutreffen. Um ehrlich zu sein, die ganze Welt außer den europäischen Politikern hat verstanden, dass strukturelle Reformen fehlen und 240 Mrd. EUR an Notkrediten bedeuten, dass wir uns zum Schluss wieder in Richtung des Abgrundes bewegen. Das politische Chaos kam am Montag zurück, als der griechische Premierminister Antonis Samaras bekannt gab, dass er am 17. Dezember vorgezogene Neuwahlen für das Parlament abhalten wird.

Während es bei dieser Aktion darum geht, Vertrauen in die Regierung von Samara herzustellen, ist es dennoch ein hochgradig gefährliches Unternehmen, bei dem viel auf dem Spiel steht. Das Parlament verfügt über insgesamt 300 Sitze, doch Samaras Koalition hält davon nur 155. Damit ist es wahrscheinlich, dass Präsident Stavros Dimas eine qualifizierte Mehrheit von 200 Sitzen nicht erzielen kann (auch nicht in einer zweiten Runde am 23. Dezember). Sollte Samaras verlieren, werden unmittelbar neue Wahlen ausgerufen, bei denen die radikale Oppositionspartei Syriza an die Macht kommen könnte. Trotz einiger Konjunkturverbesserungen in Griechenland hält die Troika doch das Land am Leben, doch die Syriza hat damit gedroht, den Bailout zu abzuschütteln. Die Marktreaktion auf die neue Unsicherheit ist klar sichtbar.

Die Anleiherenditen aus Griechenland und den Peripherieländern der EU sind scharf angestiegen und die regionalen Aktienmärkte wurde ausverkauft. Quantitative Strategien, die Zinssätze verwenden, führten zu aktiven Leerverkäufen beim EUR/USD. Und mit den griechischen Politdramen aus der Vergangenheit sind die Händler nur machtlose Zuschauer, die bei diesen örtlichen dynamischen Prozessen keine überzeugenden Analysen präsentieren können200-Tages-Linie

EURUSD Der EUR/USD ist gestern schwächer geworden. Solange jedoch die Unterstützung bei 1,2362 hält, bleibt die Abfolge von höheren Tiefs intakt. Widerstände finden sich jetzt bei 1,2495 und 1,2532. Eine weitere Unterstützung liegt bei 1,2247. Langfristig befindet sich der EUR/USD in einem Abwärtstrend seit Mai 2014. Der Bruch der starken Unterstützungsregion zwischen 1,2755 (Tief vom 9. 7. 2013) und 1,2662 (Tief vom 13. 11. 2012) spricht für einen Abstieg in Richtung der starken Unterstützung bei 1,2043 (Tief vom 24. 7. 2012) geöffnet. Ein Schlüsselwiderstand befindet sich bei 1,2600 (Hoch vom 19. 11. 2014).

GBPUSD Der GBP/USD erholt sich weiter. Achten Sie jedoch auf den Widerstand, der durch den abfallenden Kanal (um 1,5776) markiert wird. Stundenunterstützungen finden sich bei 1,5648 (Tief vom 10. 12. 2014) und bei 1,5542. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,5826. Langfristig sieht die technische Struktur so lange negativ aus wie die Kurse unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 1,5945 (Hoch vom 11. 11. 2014) verharren. Ein konservatives Abwärtsrisiko zeigt sich durch einen Test der Unterstützung bei 1,5423 (Tief vom 14. 8. 2013). Eine weitere Unterstützung findet sich bei 1,5102 (Tief vom 2. 8. 2013).

USDJPY Der USD/JPY hat bis jetzt die Schlüsselunterstützung bei 117,24 erfolgreich getestet. Doch ein Durchbruch durch den Stundenwiderstand bei 119,92 ist nötig, um kurzfristig die technische Struktur zu verbessern. Eine weitere Schlüsselunterstützung liegt bei 115,46 (achten Sie auch auf das 38,2% Retracement). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Aufgrund des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) und des überzogenen Anstiegs sind die Chancen für eine mittelfristige Konsolidierungsphase hoch. Es gibt jedoch bisher keine Anzeichen, die auf ein Ende des langfristigen Bullentrends hindeuten.

USDCHF Der USD/CHF konnte sich in der Nähe der Unterstützung erholen, die von der aufsteigenden Trendlinie (um 0,9639) markiert wurde. Doch ein Bruch des Stundenwiderstands bei 0,9723 ist nötig, um kurzfristig die technische Struktur zu verbessern. Eine horizontale Unterstützung liegt bei 0,9595. Aus einer langfristigen Perspektive deutet die technische Struktur ein komplettes Retracement der großen korrektiven Phase an, die im Juli 2012 begonnen hatte. Ein Hauptwiderstandsbereich findet sich zwischen 0,9972 (Hoch vom 24. 7. 2012) und 1,0067 (Hoch vom 1. 12. 2010). Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,9351 (Tief vom 19. 11. 2014).

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