Der Aktienmarkt reagierte mit Kursverlusten auf den Rückgang des Verbrauchervertrauensindex (CCI) im Februar. Dieser bestätigte den bereits Ende letzter Woche veröffentlichten Rückgang des Index für die Verbraucherstimmung (CSI) für denselben Monat.
Dabei gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Indikatoren: Während die CSI-Umfrage stärker von der Inflation beeinflusst wird, spielt bei der CCI-Umfrage die Beschäftigungssituation eine größere Rolle. Der aktuelle Rückgang des CSI spiegelt vor allem die wachsende Sorge über steigende Preise wider, während der CCI durch die Erwartung eines geringeren Stellenangebots in den kommenden sechs Monaten belastet wurde.
Beide Indizes schwanken von Monat zu Monat stark. Zudem könnte die aktuelle Entwicklung auch von parteipolitischen Überzeugungen geprägt sein - unserer Einschätzung nach zeigen sich Demokraten derzeit deutlich pessimistischer als Republikaner.
Werfen wir nun einen Blick auf die CCI-Daten – visualisiert in 10 Charts:
1. Erwartungen
Im Februar sank die Erwartungskomponente des Consumer Confidence Index (CCI) deutlich, während die Einschätzung der aktuellen Lage zwar ebenfalls nachgab, aber auf einem vergleichsweise hohen Niveau blieb. Wir sind der Meinung, dass die Komponente zur aktuellen wirtschaftlichen Situation ein verlässlicherer Indikator für die tatsächliche Wirtschaftslage ist als die Erwartungskomponente - zumal letztere erfahrungsgemäß deutlich volatiler ausfällt.
2. Gegenwärtige Situation vs. Erwartungen
Das Verhältnis zwischen der aktuellen Lage und den Erwartungen im Consumer Confidence Index (CCI) ist in diesem Monat gestiegen und bleibt insgesamt optimistisch. Das liegt daran, dass die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage weiterhin über den Zukunftserwartungen liegt.
3. Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen
Mehr als die Hälfte der Befragten (50,3 %) gibt an, dass es Arbeitsplätze gibt. Der Anteil derjenigen, die sogar von einem Überfluss an Stellen sprechen, bleibt mit 33,4 % auf einem relativ hohen Niveau. Gleichzeitig ist der Anteil der Befragten, die eine Knappheit auf dem Arbeitsmarkt wahrnehmen, auf 16,3 % gestiegen - ein vergleichsweise niedriger Wert.
4. Derzeitige Situation und Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen
Die CCI-Komponente „Aktuelle Lage“ zeigt eine starke Korrelation mit dem Verhältnis aus „Reichlich Arbeitsplätze“ und „Knappheit der Arbeitsplätze“. Aktuell signalisieren beide Indikatoren einen robusten Arbeitsmarkt.
5. Arbeitsplätze in 6 Monaten
Der Rückgang der CCI-Erwartungskomponente lässt sich vor allem darauf zurückführen, dass immer weniger Menschen glauben, dass der Arbeitsmarkt stabil bleibt. Während im Juli 2024 noch 68,8 % angaben, dass es in sechs Monaten genauso viele Jobs geben wird, sind es inzwischen nur noch 55,7 %. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die mit weniger Arbeitsplätzen rechnen, von 21,0 % im Januar auf 25,9 % im Februar.
Ein möglicher Grund dafür könnten die zahlreichen Schlagzeilen über Stellenabbau auf Bundesebene unter Trump 2.0 sein, die das Vertrauen in den Arbeitsmarkt beeinträchtigen.
6. Einkommen in 6 Monaten
Die Einkommensaussichten für die nächsten sechs Monate haben sich in den letzten Jahren kaum verändert. Aktuell gehen 68,1 % der Befragten davon aus, dass ihr Einkommen stabil bleibt, während 18,2 % mit einem Anstieg rechnen. Auf der anderen Seite erwarten 13,7 % einen Rückgang.
7. Verbrauchervertrauen nach Einkommensklassen
Der Rückgang des CCI nach Einkommensklassen im Februar war ziemlich breit gefasst.
8. Stellenknappheit vs. Arbeitslosenquote vs. Anträge auf Arbeitslosengeld
Die CCI-Daten zur Stellenknappheit bestätigen die niedrige Arbeitslosenquote sowie die geringen Zahlen bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung.
9. Reichliches Arbeitsplatzangebot
Die neuesten CCI-Daten zum Arbeitsmarkt zeigen, dass es weiterhin eine hohe Anzahl offener Stellen gibt. Seit der Pandemie ist allerdings ein Rückgang zu beobachten - vor allem, weil weniger Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden und dadurch weniger Positionen neu besetzt werden müssen.
10. Offene Stellen
Die CCI-Daten zur Zahl der offenen Stellen werden noch vor vergleichbaren Indikatoren veröffentlicht und deuten insgesamt darauf hin, dass es weiterhin viele unbesetzte Stellen gibt. Aus unserer Sicht befindet sich der Arbeitsmarkt in einer soliden Verfassung.
Die Erholung der Aktienmärkte nach dem anfänglichen Rücksetzer legt nahe, dass einige Anleger die Schwäche als Kaufgelegenheit genutzt haben.