- Aktien mit einem zuverlässigen Dividendeneinkommen haben sich in den letzten 12 Monaten weitaus besser entwickelt als der breite Markt.
- Ich bevorzuge im aktuellen Marktumfeld Unternehmen mit steigenden Dividendenausschüttungen, starken Fundamentaldaten und einem hohem freien Cashflow.
- Ich empfehle daher den Kauf von American und J.B. Hunt Transport Services.
- Kursentwicklung im laufenden Jahr: +17,2 %
- *Marktkapitalisierung: 129,3 Mrd. USD
- Kursentwicklung im laufenden Jahr: +13,2 %
- *Marktkapitalisierung: 20,4 Mrd. USD
Dividendenwerte bieten Anlegern in der Regel einen soliden Einkommensstrom, unabhängig von der Wirtschaftslage, da die vierteljährlichen Ausschüttungen im Allgemeinen als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten dienen.
Es überrascht daher nicht, dass defensiv ausgerichtete Value-Aktien mit hohen Dividenden und soliden Finanzkennzahlen im vergangenen Jahr deutlich besser abgeschnitten haben als der breite Markt, da die Marktteilnehmer auf der Suche nach für den Aufbau von Vermögen geeigneten sichereren Anlagemöglichkeiten sind.
So ist der ProShares S&P 500 Dividend Aristocrats ETF (NYSE:NOBL) - ein Maß für Unternehmen, die ihre Dividende in den letzten 25 Jahren oder mehr jährlich erhöht haben - in den letzten 12 Monaten nur um 1,5 % gesunken, während der S&P 500 um 11 % gefallen ist.
Daher empfehle ich angesichts solider Fundamentaldaten, gesunder Bilanzen und angemessener Bewertungen den Kauf von American Express (NYSE:AXP) und JB Hunt Transport Services Inc (NASDAQ:JBHT).
Vielleicht noch wichtiger ist, dass beide Unternehmen seit langem ihre Dividenden erhöhen, was sie in dieser volatilen Marktphase zu attraktiven Anlagen macht.
American Express
In Anbetracht der attraktiven Bewertung, der ermutigenden Fundamentaldaten, des zuverlässig profitablen Geschäftsmodells und der enormen Liquidität halte ich die Aktien von American Express im aktuellen Marktumfeld für einen guten Kauf.
Der in New York City ansässige Anbieter von Finanzdienstleistungen zeichnet sich durch reichlich Barmittel und eine relativ geringe Verschuldung aus und hat sich stets bemüht, seine Aktionäre durch höhere Dividenden und Aktienrückkäufe zu belohnen.
So hat das Board von American Express im letzten Monat eine 15%ige Erhöhung der vierteljährlichen Bardividende von 0,52 USD auf 0,60 USD pro Aktie ab dem aktuellen Quartal beschlossen. Die neue Dividende entspricht einer annualisierten Barausschüttung von 2,60 USD pro Aktie, gegenüber derzeit 2,08 USD, und einer Rendite von 1,20 %.
Diese Entscheidung ist Ausdruck des anhaltenden Bemühens des Kreditkartenriesen, den Aktionärswert zu steigern, indem er dank seiner starken Bilanz und des prognostizierten Wachstums des freien Cashflows zusätzliches Kapital an die Anleger zurückgibt.
Quelle: InvestingPro
Der Kurs von American Express, einer der wichtigsten Beteiligungen von Warren Buffetts Berkshire Hathaway (NYSE:BRKb), hat einen beeindruckenden Start in das Jahr 2023 hingelegt und ist bisher um mehr als 17 % gestiegen, womit der Titel die vergleichbaren Renditen der wichtigsten Konkurrenten Visa (NYSE:V) (+10,5 %) und Mastercard (NYSE:MA) (+7,8 %) im gleichen Zeitraum problemlos abhängen konnte.
AXP schloss kürzlich bei 173,13 USD und damit in der Nähe des jüngsten Neun-Monats-Hochs von 177,66 USD (30. Januar 2023). Die Marktkapitalisierung von AXP liegt derzeit bei rund 129,3 Mrd. USD.
Mit Blick auf die Zukunft erwarte ich, dass American Express einer der leistungsstärksten Zahlungsdienstleister auf dem Markt bleiben wird, da das Unternehmen aufgrund seines beeindruckenden Kreditkartengeschäfts und seines breiten Spektrums an Finanzdienstleistungen gut für ein stetiges Gewinn- und Umsatzwachstum aufgestellt ist.
Das Unternehmen profitiert unmittelbar von hohen Zinssätzen, unabhängig davon, ob die Wirtschaft in eine Rezession fällt oder nicht. Da die meisten Kreditkarten einen variablen Zinssatz haben, sind sie direkt mit dem Leitzins der US-Notenbank korreliert. Wenn der Tagesgeldsatz der Fed steigt, steigt auch der Leitzins, was zu höheren Kosten noch nicht zurückgezahlter Kreditkartenschulden und Gebühren führt.
Anders als Visa und Mastercard ist American Express sowohl ein Kartenaussteller als auch ein Kartenverarbeiter, wodurch das Unternehmen einen größeren Teil der Gebühren aus den von ihm verarbeiteten Transaktionen behalten kann.
J.B. Hunt Transport Services
J.B. Hunt Transport Services ist eines der größten Transport- und Logistikunternehmen der USA und betreibt eine Flotte von derzeit mehr als 12.000 Lkw. Der Fuhrpark des Arkansas ansässigen Unternehmens besteht aus über 145.000 Aufliegern und Containern.
Diese Aktie ist in den letzten Wochen extrem gut gelaufen, wobei JBHT seit dem Einbruch auf ein 52-Wochen-Tief von 156,28 USD Ende September um fast 27 % zugelegt hat. Die Aktie, die im Jahr 2023 bisher um 13,2 % zugelegt hat, schloss am Donnerstag bei 197,35 USD und damit auf dem höchsten Stand seit dem 1. April 2022.
Unabhängig von den wirtschaftlichen Bedingungen erwarte ich, dass JBHT die starke Performance auch im kommenden Jahr fortsetzen wird, da der dividendenstarke Frachtgigant im Laufe der Zeit bewiesen hat, dass er eine abkühlende Konjunktur verkraften und den Anlegern sogar höhere Dividenden bieten kann.
Mit dem jüngsten aktionärsfreundlichen Schritt hat der Board von J.B. Hunt im vergangenen Monat eine Dividendenerhöhung um 5 % beschlossen und damit die vierteljährliche Barausschüttung zum neunten Mal in Folge erhöht. Die neue Dividende in Höhe von 0,42 USD pro Aktie wird am 24. Februar 2023 an die am 10. Februar 2023 eingetragenen Aktionäre gezahlt. Das Ex-Dividenden-Datum ist der 9. Februar 2023.
Bei den derzeitigen Aktienkursen impliziert der jährliche Dividendensatz eine Dividendenrendite von 0,86 %. Die impliziten Rendite des S&P 500 beträgt 1,52 %
Quelle: InvestingPro
Unterstützt durch seine starke Liquiditätsposition hat das Unternehmen in den letzten zwei Jahren durch eine Kombination aus Bardividenden (238,7 Mio. USD) und Aktienrückkäufen (55,3 Mrd. USD) fast 300 Mio. USD an die Aktionäre zurückgegeben, was seinen Fokus auf die Rendite der Aktionäre unterstreicht.
Die Finanzergebnisse des Speditions- und Logistikriesen für das 4. Quartal enttäuschten am 18. Januar die Erwartungen der Analysten. Die Unternehmensleitung erklärte jedoch, dass es in den kommenden Monaten mit einer Verbesserung der Frachtnachfrage rechnet, da die durch die Pandemie verursachten Einschränkungen in der Lieferkette weiter nachlassen.
Das Führungsteam von JBHT lehnt es zwar ab, eine Prognose für den Rest des Jahres 2023 abzugeben, prognostiziert aber, dass Einzelhändler und Hersteller bald mit der Bestellung von Waren für den Sommer und Herbst beginnen werden, wenn die Unternehmen zu konventionelleren Bestellzyklen zurückkehren.
***
Offenlegung: Jesse Cohen ist derzeit mit dem ProShares Short S&P 500 ETF und dem ProShares Short QQQ ETF auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 short. Jesse richtet sein Portfolio aus Einzeltiteln und börsengehandelten Fonds auf der Grundlage einer laufenden Risikobewertung sowohl des makroökonomischen Umfelds als auch der Finanzlage der Unternehmen regelmäßig neu aus.
Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.