Da die US-Berichtssaison in dieser Woche richtig in den Gang kommt, sind die Anleger erleichtert, dass bisher keine großen roten Flaggen von den amerikanischen Unternehmen gehisst wurden. Am Freitag lagen die drei wichtigsten US-Aktienindizes - S&P 500, Dow Jones und NASDAQ - jeweils nur gut 3% von ihren Rekordhochs entfernt, auch dank guter Quartalszahlen.
Dies zeigt deutlich die Widerstandsfähigkeit des US-Aktienmarktes, trotz der Befürchtungen, dass sich das Wachstum aufgrund des US-amerikanischen und chinesischen Handelskrieges verlangsamt. Wenn die US-Unternehmen die Erwartungen weiterhin übertreffen und die USA und China einer Beilegung ihres Handelsstreits näher kommen, könnte eine neue Welle des Optimismus eine weitere starke Erholung an den Märkten auslösen.
Nachfolgend finden Sie unsere drei Top-Aktien, die Sie auf weitere Anzeichen von Stärke aus den Bereichen Konsumgüter, Industrie und Technologie im Blick haben sollten:
1. McDonald's
McDonald's (NYSE:MCD), der globale Fast-Food-Kettenbetreiber und Franchisegeber, wird am Dienstag, den 22. Oktober, vor US-Börsenbeginn seine Quartalszahlen veröffentlichen. Es wird erwartet, dass das Unternehmen einen Gewinn von 2,21 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 5,49 Milliarden Dollar melden wird. Das geht aus den von Investing.com durchgeführten Umfragen unter Analysten hervor.
Nach einer kräftigen Rallye in den vergangenen Monaten zeigt die McDonald's-Aktie Anzeichen von Erschöpfung. Nachdem der Restaurantbetreiber die Woche bei 208,50 Dollar beendet hatte, erzielte er in den letzten drei Monaten eine leichte negative Rendite, da sich die Investoren mit größeren Engagements zurückhielten.
Trotz dieser mauen Rendite zeigt die jüngste Gewinnentwicklung von MCD, dass der technologiegetriebene Turnaround des Unternehmens schnell voranschreitet. In dem Quartal, das im Juni endete, verzeichnete die Fast-Food-Kette den höchsten globalen Umsatzzuwachs seit sieben Jahren.
Initiativen wie das ganztägige Frühstück, zu dem auch McMuffin gehört, und neue Produkte wie Donutsticks helfen, Kunden zurückzugewinnen. Wenn das Unternehmen weiterhin zeigt, dass es gelingt, die Besucherzahlen in seinen Filialen zu steigern, während sich Investitionen in neue Technologien weiterhin auszahlen, sollten wir die Dynamik der Aktie wieder schnell wieder aufleben sehen.
2. Intel
Auch der weltgrößte Chiphersteller Intel (NASDAQ:INTC) wird unter die Lupe genommen, wenn er am Donnerstag, den 24. Oktober, nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vorlegen wird. Der Technologieriese dürfte laut Konsens einen Gewinn von 1,23 US-Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 18,02 Milliarden US-Dollar melden.
In seinem letzten Bericht konnte Intel die Erwartungen sowohl bei Umsatz als auch bei Gewinn übertreffen und eine optimistische Prognose für das dritte Quartal abgeben, die zeigte, dass der Chiphersteller eine branchenweite Verlangsamung aufgrund des Handelsstreits zwischen China und den USA übersteht. Im zweiten Quartal profitierte Intel von der steigenden Nachfrage nach PCs und dem Verkauf von höherpreisigen Serverchips.
Die Investoren werden gespannt sein, ob der Halbleiterriese aus Santa Clara, CA, in der Lage war, diesen Nachfragesprung im dritten Quartal fortzusetzen. Genauso spannend wird sein, ob das Unternehmen einen positiven Ausblick auf den Rest des Jahres gibt.
Intel-Aktien, die am Freitag bei 51,36 Dollar schlossen, haben sich in diesem Jahr schlechter entwickelt als die Benchmark S&P 500. Grund dafür ist die Sorge, dass es für Chiphersteller schwierig sein wird, die Absatzzahlen zu verbessern, wenn der Handelskrieg eskaliert und China mit höheren Zöllen klar kommen muss. Der Quartalsbericht in dieser Woche könnte dazu beitragen, einen Teil dieser Unsicherheit zu beseitigen.
3. Ford Motor Company
Ford (NYSE:F) wird die Q3-Ergebnisse am Mittwoch, den 23. Oktober, nach dem Marktabschluss veröffentlichen. Dabei wird befürchtet, dass einer der größten amerikanischen Autohersteller mit Problemen bei der Wiederbelebung der Nachfrage nach seinen Autos konfrontiert ist. Analysten prognostizieren im Durchschnitt, dass das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 0,26 Dollar bei einem Umsatz von 36,86 Milliarden Dollar ausweisen wird.
Die letzten Jahre waren hart für Ford. Nach vielen Jahren steigender Absatzzahlen, unterstützt durch eine robuste Weltwirtschaft und eine starke Konsumnachfrage, steht Ford nun vor starkem Gegenwind: Der Autobauer nimmt eine Umstrukturierung in Höhe von 11 Milliarden Dollar vor, nachdem sein Nettoeinkommen im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte gesunken ist, als die Nachfrage nach seinen Limousinen verlangsamte.
Dieser Turnaround wird den Abbau von Tausenden von Jobs, die Schließung von Fabriken in Übersee und den Aufbau von Kapazitäten zur Herstellung von Elektro- und fahrerlosen Autos beinhalten. Da Ford diesen Plan durchführt, bleiben seine Aktien unter Druck und notieren seit Mitte Juli unter 10 Dollar. Die Aktie stieg am Freitag um 2% und schloss bei 9,29 Dollar.