Nach den volatilen Preisbewegungen letzte Woche ist es schwierig vorherzusagen, wie sich die Märkte in Zukunft wirklich entwickeln werden. Die Investoren konzentrieren sich in letzter Zeit auf den Anleihemarkt, wo die Renditen in Erwartung höherer Inflationsraten nach oben geschossen sind, was zu einer Rotation raus aus wachstumsstarken Aktien hin zu Value- und zyklischen Titeln geführt hat.
Diese Verlagerung kommt Wachstumsinvestoren teuer zu stehen, schließlich stand beim NASDAQ 100 die dritte Woche in Folge ein Minus zu Buche. Die Sorgen um steigende Zinsen und deren Auswirkungen auf die Aktienbewertungen werden wohl nicht so schnell verfliegen, vor allem wenn die Amerikaner bald zusätzliche Stimulus-Schecks erhalten werden, nachdem der US-Senat am Samstag ein 1,9 Billionen Dollar schweres Coronavirus-Hilfspaket gebilligt hat.
Damit wurde eine wichtige Hürde bei der Verabschiedung des Konjunkturpakets genommen. Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus will den Gesetzentwurf am Dienstag durchwinken und ihn vor dem 14. März - der Frist für den Bezug von Arbeitslosengeld - an Präsident Joseph Biden zur Unterzeichnung schicken.
Trotz dieser unklaren Marktlage stellen wir im Folgenden drei Aktien vor, die wir in der kommenden Woche besonders aufmerksam verfolgen werden::
1. Tesla
Nachdem die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) um 30% von ihrem Hoch im Januar eingebrochen sind, werden Investoren die Kursentwicklung der Aktie in der kommenden Woche genau beobachten.
Am Freitag schloss die Tesla-Aktie mit einem Tagesminus von etwa 4% bei 597,95 Dollar. Der US-Elektroautobauer litt in erster Linie unter der Schwäche der Wachstumswerte.
Nach dem kometenhaften Anstieg der Aktien des Elektroautoherstellers im Jahr 2020, der die Aktien um mehr als 700% in die Höhe schnellen ließ, zeigt sich jetzt eine gewisse Schwäche. Ein Anstieg der US-Treasury-Renditen und die Aussicht auf eine höhere Inflation setzen den Aktienmarkt unter Druck und sorgen für einen Ausverkauf bei den hochfliegenden Wachstumsaktien.
Die jüngste Schwäche von Tesla verdeutlicht, dass das Unternehmen im Vergleich zu anderen Technologieriesen aufgrund seiner enormen Anziehungskraft für Spekulanten empfindlicher auf Stimmungswechsel am Markt reagiert.
Neben dem wachsenden Ausverkauf bei Technologiewerten machen sich die Anleger auch Sorgen, dass Tesla möglicherweise nur schwer seine Verkaufszahlen steigern kann, da sich der Wettbewerb auf dem Markt für Elektrofahrzeuge verschärft und das Unternehmen Preissenkungen bei verschiedenen Modellen vornimmt.
2. Oracle
Oracle (NYSE:ORCL) veröffentlicht am Mittwoch, den 10. März, nach Börsenschluss die Ergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2021. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 1,11 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 10,05 Milliarden Dollar.
Ende Dezember erhöhte das Softwareunternehmen seine Umsatzprognose für das Schlussquartal, was ein Zeichen für die steigende Nachfrage nach den Cloud-Computing-Diensten des Tech-Giganten nach Jahren stagnierender Erlöse ist.
Der Umsatz dürfte in dem im Februar zu Ende gehenden Zeitraum um 2% bis 4% steigen, womit das Unternehmen nach zwei Geschäftsjahren mit rückläufigen Umsätzen auf dem besten Weg ist, drei Quartale in Folge ein Umsatzwachstum zu erzielen.
Die Wachstumsaussichten des weltweit zweitgrößten Softwareanbieters bessern sich durch die Konzentration auf Cloud-Computing-Dienste, um das Umsatzwachstum zu beschleunigen. Das Kundeninteresse an den internetbasierten Anwendungen des Unternehmens gleicht schließlich die rückläufige Nachfrage nach den bewährten Tools aus.
Die Oracle-Aktien, die am Freitag bei 69,97 Dollar schlossen, stiegen am letzten Handelstag der vergangenen Woche in Erwartung besser als erwarteter Gewinnzahlen um etwa 7%. Die Aktie ist in den letzten sechs Monaten um 26% gestiegen.
3. JD.COM
Der chinesische E-Commerce-Riese JD.Com (NASDAQ:JD) meldet seine Ergebnisse für das vierte Quartal am Donnerstag, den 11. März, noch vor der Börseneröffnung. Analysten erwarten einen Gewinn von 0,19 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 33,9 Milliarden Dollar.
Das Zahlenwerk des Online-Händlers erscheint zu einem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen plant, seine Versandsparte, JD Logistics, in Hongkong an die Börse zu bringen und damit potenziell Milliarden Dollar einzusammeln, um von Chinas E-Commerce-Boom nach der COVID-Krise zu profitieren, wie Bloomberg letzten Monat berichtete.
Der Börsengang könnte etwa 5 Milliarden Dollar einspielen und die Einheit mit etwa 40 Milliarden Dollar bewerten, hieß es in dem Bericht. Die an der NASDAQ gelisteten Aktien von JD sind seit ihrem Höchststand im Februar um mehr als 16% gefallen und schlossen am Freitag bei 90,62 Dollar.