Fed-Chef Jerome Powell machte in dieser Woche deutlich, dass die Zinssätze in der größten Volkswirtschaft der Welt in absehbarer Zeit nahe Null bleiben werden. Damit will er das Wachstum der größten Volkswirtschaft auf der ganzen Welt wieder ankurbeln, die sich im Zuge der Corona-Pandemie in einem weitgehenden Stillstand befindet.
Powell sagte:
"Wir denken nicht einmal daran, die Zinsen zu erhöhen", sagte er auf einer Video-Pressekonferenz, nachdem der Offenmarktausschuss den Leitzins nahe Null gehalten hatte. "Wir sind fest entschlossen, unsere Instrumente einzusetzen, und werden alles zu tun, was wir können, und zwar so lange, wie es nötig ist".
Der Taubenschlag der Fed bedeutet, dass renditehungrige Anleger auch weiterhin kein Einkommen aus risikoärmeren Anlagen, wie Staatsanleihen, oder Cash auf ihren Geldmarktkonten erhalten werden. Um eine angemessene Rendite zu erzielen, müssen sich Investoren auf den Aktienmarkt begeben und nach qualitativ hochwertigen Dividendenpapieren suchen, deren Auszahlungen sowohl sicher sind als auch höhere Renditen bieten, als Anleihen.
Wir stellen im Folgenden drei Dividendenaktien vor, die unserer Meinung nach ihre Dividenden beibehalten und ein regelmäßiges Einkommen liefern dürften.
1. Verizon
- Rendite: 4,24%
- Vierteljährliche Auszahlung: 0,615 Dollar
Der Telekommunikationssektor gilt in unsicheren Zeiten als defensive Wette. Im Allgemeinen erhöhen diese Unternehmen regelmäßig ihre Dividenden, und in vielen Fällen haben sie die Ausschüttungen seit Jahrzehnten kontinuierlich erhöht.
Durch das langfristige Halten solcher Aktien kann ein stetiger Geldfluss mit überdurchschnittlichen Renditen gewährleistet werden, auch wenn andere Marktsektoren starke Kurskorrekturen hinnehmen müssen.
Uns spricht an dieser Stelle der Mobilfunkanbieter Verizon (NYSE:VZ) an. Anstatt seine Bilanz mit Mega-Deals aufzublähen, hat sich Verizon auf die Verbesserung seiner Infrastruktur konzentriert. Das Unternehmen verzichtete bewusste auf Käufe im Bereich "Big Entertainment", wie sie Konkurrenten wie AT&T (NYSE:T) getätigt haben.
Stattdessen hat Verizon kleinere Investitionen getätigt, die sich auf eine schnelle Verbesserung seines Netzwerks konzentrieren. Aufgrund der rechtzeitigen Übernahme von Straight Path Communications im Jahr 2018 liegt Verizon im Rennen um den Aufbau eines 5G-Netzes vorn.
Im April tätigte Verizon eine weitere clevere Akquisition. Das Unternehmen gab die Übernahme von BlueJeans Network bekannt, einem privaten Videokonferenz-Konkurrenten von Zoom (NASDAQ:ZM), das während der Pandemie ein ideales Tool für die Zusammenarbeit im Home-Office geworden ist und einen Marktwert von 42 Milliarden US-Dollar aufweist.
Mit seiner starken Bilanz, steigenden Dividenden und seiner führenden Position bei der 5G-Einführung ist Verizon eine solide und vergleichsweise sichere Einkommensquelle für langfristige Investoren, die ihre Portfolios vor der anhaltenden Marktvolatilität schützen wollen.
2. Royal Bank of Canada
- Rendite: 4,49%
- Vierteljährliche Auszahlung: 0,7825 Dollar
Banken gelten als zyklische Aktien und entwickeln sich tendenziell schlechter, wenn die Zinssätze sehr tief sind. Wenn Sie jedoch ein langfristiger Investor sind und stetige Dividendeneinnahmen erzielen möchten, dann ist Kanadas Top-Kreditgeber genau das Richtige für Sie.
In Kanada operieren die Banken in einem effektiven Oligopol, in dem ihr Inlandsgeschäft gut vor der Konkurrenz von außen geschützt ist und die Regulierung viel strenger ist als in vielen anderen entwickelten Märkten.
Um sich in einem der besten Bankensysteme der Welt zu engagieren, lohnt sich ein Blick auf die Royal Bank of Canada (NYSE:RY), den größten Kreditgeber des Landes. Die in Toronto ansässige Bank erwirtschaftet kräftige Cashflows und schüttet jedes Jahr etwa die Hälfte ihrer Einnahmen in Form von Dividenden aus. Seit 1870 hat die RBC jedes Jahr Dividenden gezahlt.
Die aktuelle Wirtschaftskrise hat den Erträgen der RBC sicherlich geschadet, und sie hat mehr Ressourcen für eventuelle Kreditverluste zurückgestellt. Aber ihre vierteljährliche Auszahlung von 0,7825 Dollar pro Aktie ist eine bessere Wahl als der Kauf risikoreicherer US-Bankaktien.
"Unsere konservative Einstellung, unsere Stärke, Diversifizierung und Ertragskraft versetzen uns in eine gute Position, um der Unsicherheit zu trotzen und als eine stärkere Bank aus dieser Krise herauszutreten", sagte Dave McKay, Chief Executive Officer der Royal Bank of Canada, im Earnings Call letzten Monat.
3. Johnson & Johnson
- Rendite: 2,75%
- Vierteljährliche Auszahlung: 1,01 Dollar
Eine bewährte Strategie, um von dieser massiven Marktbereinigung zu profitieren, besteht darin, Aktien von Unternehmen zu kaufen, die auf viel Cash sitzen, Rezessionen in der Vergangenheit gut gemeistert haben und regelmäßig ihre Dividenden erhöhen und auch bezahlen.
Der weltgrößte Hersteller von Konsumgütern und pharmazeutischen Produkten für die Gesundheitsfürsorge, Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), passt gut in diese Kategorie.
Das Unternehmen hat seine Dividende in den letzten 57 Jahren jedes Jahr erhöht. 50 Mal in Folge wurde die jährliche Dividende erhöht.
Das gegenwärtige Umfeld im Gesundheitswesen stärkt die Position von J&J weiter. Das Unternehmen profitiert von der starken Nachfrage nach seinen rezeptfreien Produkten. J&J bietet zahlreiche Produkte an, von innovativen Krebstherapien über medizinische Geräte bis hin zu rezeptfreien Verbrauchsgütern wie dem Schmerzmittel Tylenol.
Im April erhöhte Johnson & Johnson seine Quartalsdividende von 0,95 Dollar um 6,3% auf 1,01 Dollar pro Aktie.
Fazit
In einem Umfeld, in dem die Zinssätze mindestens bis 2022 nahe Null bleiben werden, ist die Diversifizierung Ihres Portfolios mit qualitativ hochwertigen Dividendenaktien, die regelmäßig wachsende Auszahlungen bieten, eine gute Strategie. Es ist unwahrscheinlich, dass diese drei Dividendentitel enorme Kursgewinne abwerfen. Aber defensive Anleger könnten aus diesen Aktien regelmässige Einkünfte erzielen, ohne allzu grosse Einbussen befürchten zu müssen.