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3 US-Bankaktien, die es immer noch günstig gibt

Veröffentlicht am 18.10.2020, 08:03
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Diese Woche legten einige der am stärksten von der Pandemie angeschlagenen Unternehmen ihre Zahlen für das dritte Quartal vor. Anleger mit etwas Bargeld auf der Kante warten die vierteljährlichen Zahlen ab, bevor sie einen Kauf tätigen, da diese Berichte Einblicke in die Zukunft bieten und ob das Schlimmste vorbei ist.

Wir haben die Ergebnisse einiger der führenden US-Banken analysiert, um zu verstehen, ob dies der richtige Zeitpunkt ist, um auszunutzen, dass die Aktien in der Nähe der niedrigsten Niveaus der letzten 10 Jahre gehandelt werden.

Rückstellungen für Kreditausfälle steigen nicht mehr

Eine der wichtigsten Kennzahlen, die Anleger bei der Analyse der Bankergebnisse in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie der aktuellen globalen Gesundheitskrise unter die Lupe nehmen, sind ihre Rückstellungen für Kreditausfälle. Diese Zahl gibt Auskunft darüber, welcher Teil ihrer ausgehändigten Kredite notleidend werden könnte, wenn ihre Kunden - sowohl einzelne Kreditnehmer als auch große Unternehmen - in der Rezession in eine wirtschaftliche Schieflage geraten.

Die jüngsten Berichte zeigen deutlich, dass sich die Kreditausfälle stabilisieren und das Schlimmste wahrscheinlich hinter uns liegt.

JPMorgan (NYSE: JPM), die größte Bank des Landes, hat nur 611 Millionen US-Dollar für potenzielle zukünftige Kreditausfälle zurückgestellt, weit weniger als erwartet und deutlich unter den im zweiten Quartal verbuchten 10,47 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn des Kreditinstituts hat sich gegenüber dem zweiten Quartal verdoppelt.

Die Bank of America (NYSE:BAC), die zweitgrößte Bank in den USA, hat ebenfalls einen viel geringeren Betrag für Rückstellungen eingestellt. Im dritten Quartal legte die BofA 1,39 Mrd. USD zurück. Das war weitaus weniger als die vorherige Rückstellung von 5,12 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal und 4,76 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal.

Brian Moynihan, der CEO der Bank of America, sagte auf einer Analystenkonferenz am Mittwochmorgen:

"Wir sehen eine Rückkehr zu den Fundamentaldaten einer allgemein soliden Wirtschaft, aber wir werden nicht dorthin gelangen, bis wir die Gesundheitskrise und die damit verbundenen Auswirkungen vollständig überwunden haben".

Bei Wells Fargo (NYSE:WFC), einer der Banken mit der schlechtesten Entwicklung, sanken die Rückstellungen für die voraussichtlich faul werdenden Kredite auf weniger als die Hälfte. Trotz der Verlangsamung der Rückstellungen verzeichnete das Institut immer noch einen Gewinneinbruch von 56%.

Diversifikation zahlt sich aus

Die aktuelle Berichtssaison hat deutlich gezeigt, dass Kreditinstitute, die stark in die Diversifizierung ihres Geschäfts investiert haben, in einer viel besseren Position sind, um den Sturm zu überstehen. Während ihr Zinsüberschuss aufgrund der Zinssätze nahe Null sinkt, steigen ihre Erträge aus Handel und Investmentbanking stark an.

Goldman Sachs (NYSE:GS) überraschte die Anleger am Donnerstag mit mit einem Gewinn, der sich imdritten Quartal nahezu verdoppelt hat, unterstützt durch sein Handelsgeschäft, das sich in diesem Jahr beschleunigte, als die Anleger sich beeilten, ihre Portfolios neu auszurichten, um einen längeren Zeitraum mit niedrigen Zinssätzen und einem erhöhten wirtschaftlichen Risiko in ihren Modellen zu berücksichtigen.

Die Handelsumsätze von Goldman stiegen gegenüber dem Vorjahr um 29%, und die Gebühren für das Zeichnen von Aktien und Anleihen um 60%. Das eigene Anlageportfolio der Bank erholte sich zusammen mit dem Aktienmarkt. Die Handelsumsätze stiegen bei JPMorgan um 30% und bei Citigroup um 17% (NYSE:C).

Goldman Sachs 1-Jahreschart

"Die Märkte profitieren weiterhin von der beispiellosen monetären und fiskalischen Unterstützung durch Zentralbanken und Regierungen weltweit", sagte Goldman-Chef David Solomon am Mittwoch.

Trotz dieser Lichtblicke bleibt das Interesse der Anleger am Besitz von Bankaktien gering. So sind beispielsweise die Aktien von JPM und der Bank of America in diesem Jahr um fast 30% gefallen und blieben damit massiv hinter dem S&P 500 zurück. 

JP Morgan 1-Jahreschart

Diese Schwäche bietet aber unserer Ansicht nach langfristig orientierten Anlegern eine gute Gelegenheit, selektiv stärkere Bankwerte zu kaufen.

Bank of America 1-Jahreschart

In einer Analyse im Wall Street Journal hieß es:

"Im Gegensatz zur Krise von 2008, als überhebelte Banken wankten und Kunden ihr Geld abholten, sehen die heutigen Kreditinstitute vorerst sicher aus - ein Zeichen dafür, dass die nach dem letzten Crash erlassenen Vorschriften ihren Zweck erfüllt haben". 

Ihre Kapitalquoten, ein genau beobachtetes Maß für die Solidität, haben sich seit Ende letzten Jahres alle stabilisiert oder sind gestiegen, berichtete das Journal weiter.

Fazit

Goldman, JPM und BAC sind aufgrund ihrer Bilanzstärke und ihrer diversifizierten Portfolios unsere Lieblingsaktien aus diesem Sektor. Es ist unwahrscheinlich, dass ihre Aktien kurzfristig an Dynamik gewinnen, da die Pandemie weiter wütet und die US-Wahlen vor der Tür stehen. Sobald diese Unsicherheiten allerdings aus dem Weg sind, dürften diese Aktien ihren verlorenen Boden wiedergutmachen und Langzeitinvestoren erhebliches Aufwärtspotenzial bieten.

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